Im Rahmen eines Pressegesprächs im Lesesaal der Alten Kanzlei wurden von Kommune und Blaulicht-Organisationen am »Tag der Sicherheit« am vergangenen Samstag verschiedene Themen angesprochen.
»Deutschland ist das einzige Land in Europa, das den Zivilschutz stark auf ehrenamtliche Beine gestellt hat«, sagte THW-Ehrenlandessprecher Walter Nock. Ein Modell mit Vor- und Nachteilen. Zum einen ist dadurch die Bevölkerung mit eingebunden, andererseits gestaltet sich die
Gewinnung von Ehrenamtlern nicht unbedingt leicht. Dennoch ist er sich sicher: »Ein hauptamtlicher Zivilschutz europaweit wäre der falsche Weg.«
Bei allem, was gut läuft, sehen die Hilfsorganisationen aber auch noch Verbesserungsbedarf, etwa im Hinblick auf die Gewichtung von Schnelligkeit und Qualität im Rettungsdienst. Im Moment würde die Politik den Fokus nahezu komplett auf die Schnelligkeit legen. Da bliebe die Qualität manchmal auf der Strecke.
Polizeipräsident Reinhard Renter berichtete davon, dass es in Bezug auf Angriffe auf Hilfskräfte zwischenzeitlich etwas ruhiger geworden sei. Ein Problem stellten aber weiterhin die Fotografen und Filmer dar, die ihre Bilder und Videos von Unfällen oder Kontrollen online stellten. »Das ist strafbar«, machte Renter unmissverständlich deutlich. Die Polizei gehe gegen Gaffer und unrechtmäßig online gestellte Videos vor und stellt in diesen Fällen Anzeige.
In eine ganz andere Richtung gingen die Gedanken von Günter Pfundstein. Er erinnerte an das Sommerloch-Thema »Soziales Pflichtjahr«. Er hätte sich gewünscht, dass es auf der Agenda geblieben wäre. »Es täte gut, wenn es nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten gäbe in unserem Staat«, plädierte er an die »große Politik« – im Pressegespräch vertreten durch Oliver Rolle, den Berliner Büroleiter des Baden-Württembergischen Innenministers Thomas Strobl, der am frühen Nachmittag in Zell begrüßt werden konnte.




