Zusammenhänge erkennen und den Wald bewusst erleben war das Ziel des Walderlebnistags der AWO Zell. Die Kinder waren mit Rita Zimmermeyer unterwegs.
Dienstagmorgen 10 Uhr. Max, Isabell, Tim und Emma, Paula, Ameli, Johanna und Valentin treffen sich in Begleitung ihrer Eltern mit Rita Zimmermeyer und dem AWO-Vorsitzenden Heinz Engelhardt auf dem Schulhof der Ritter-von-Buß-Schule. Der diesjährige Walderlebnistag steht an. Einige Kinder kennen sich schon, die anderen sind noch etwas zurückhaltend. Das ändert sich aber schnell, als sich alle nach einer kurzen Vorstellungsrunde zumindest mal mit Namen kennen. Dann geht es los, ohne die Eltern und ohne den AWO Vorsitzenden. Der soll und möchte danach einen kleinen Bericht für die Zeitung schreiben. Wie macht man das wenn man selbst nicht dabei war? Ganz einfach, man lässt es sich von der Leiterin beschreiben und interviewt zusätzlich zwei der teilnehmenden Kinder. So war dann zwar schnell ein Termin ausgemacht, der sich dann jedoch wegen der Kilwi in Unterharmersbach verzögerte. Emma und Tim Lehmann wohnen wunderschön oben am Hippersbach. Dort warteten sie leicht aufgeregt auf den Interviewer. Nachdem alle ein Glas Wasser vor sich stehen hatten ging es los mit dem Bericht über das, was am Walderlebnistag los war.
Trockene Quellen
Von der Schule ging der Weg an den Sportplätzen vorbei. Die erste Station war das Kneippbecken am Waldrand. Tim und Emma: »Da war überhaupt kein Wasser drin.« Die erste Gelegenheit für Rita Zimmermeyer über die Ursachen zu sprechen, wobei die Kinder ihre Erfahrungen mit dem Wetter und der Trockenheit der letzten Monate mit einbrachten. »Es hat zu wenig geregnet und dann kommt aus der Quelle kein Wasser.«
Teil dieser Veranstaltung, so Rita Zimmermeyer, ist immer das gegenseitige aktive Zuhören; sie soll nicht »Bespaßung von außen« sein. Ganz bewusst ging die Leiterin auf die aktuelle Situation des Waldes ein und sprach mit den Kindern über die Wichtigkeit der Bäume als Sauerstoffspender, für die Wasserkreisläufe und den Zusammenhängen mit den Menschen.
»Am Waldrand haben wir den Spitzwegerich gefunden. Den kann man trocknen und dann als Heilsalbe nehmen, wenn man eine Entzündung am Arm hat«, erzählt Tim. Emma sagt: »Und ein Mädchen hat ein Armband aus Löwenzahn gemacht«. »Ich hab Brennesselsamen gegessen«, sprudelt Tim weiter und war immer noch erstaunt, dass man den essen kann. Und wie schmeckte der? »Eigentlich nach nichts.«
Erstaunlich war auch, was die Kinder selbst an Wissen über die unterschiedlichen Pflanzen einbringen konnten. »Dann gingen wir einen schmalen Weg nach oben durch den Wald und haben erst mal Pause gemacht. Ich hab’ eine Butterbrezel gegessen«, sagte Emma. »Ich auch und einen Apfel«, so Tim.
Tim erzählt weiter: »An einem Baum fanden wir dann Plastikabfälle, das ist Umweltverschmutzung.« »Das darf man nicht«, bestätigte Emma. Tim hat nach der Pause seinen Rucksack vergessen. Den haben dann, zu Tims Freude, drei französische Wanderer wieder gebracht.
Waldhütte bauen
Der Höhepunkt war der Bau einer Hütte aus Stöcken und Tannenzweigen. »Und wir haben eine Murmelbahn gebaut«, erzählte Tim, mit Tunnel und Schanze. »Danach saßen wir in der Hütte und Frau Zimmermeyer hat uns eine Geschichte erzählt.« »Von einem armen Bauer«, ergänzte Emma. »Auf dem Rückweg fanden wir dann noch ein leeres Wespennest.« Dem Aufruf »Kinder pflanzt Bäume« folgten diese, indem sie kleine Äste und Samen von Bäumen mit nach Hause nahmen. Stolz zeigte Emma ihren Eichenzweig und die Eicheln, die im Wasser lagen, damit sie keimen und Wurzeln bilden können.
Müde, aber glücklich kamen die Kinder wieder bei der Schule an und wurden von ihren Eltern in Empfang genommen. Einstimmig war der Wunsch nach Wiederholung im nächsten Jahr, was auch für die Leiterin Rita Zimmermeyer ein tolles Feedback und Dankeschön war.