Herzliche Geburtstagsgrüße überbrachte Bürgermeister Günter Pfundstein am Mittwoch an Gertrud Herrmann. Sie feierte ihr 85. Wiegenfest.
Mit Freundinnen aus dem Turnverein und guten Bekannten aus ihrer Kirchengemeinde saß die gut gelaunte und wesentlich jünger als 85 Jahre wirkende Jubilarin beim Geburtstagskaffee, als der Bürgermeister zum Gratulieren kam.
Gertrud Herrmann ist eine »Neubürgerin« und lebt erst wenige Jahre in dem beschaulichen Städtchen Zell. Den Großteil ihres Lebens hat sie mitten in Freiburg verbracht. Der Trubel der Stadt – das gibt sie zu – fehlt ihr oft. Dann setzt sie sich ins Auto, fährt Richtung Süden und geht Bummeln und Freude besuchen. Nach Freiburg kam sie im Jahr 1948. Sie stammt aus Ostpreußen und gelangte über Flensburg nach Baden, wo bereits Verwandtschaft ansässig war. Die Reise gen Süden absolvierte sie mit dem Zug. »Ab Donaueschingen«, so erinnert sie sich lächelnd an eine kleine Reiseepisode, »haben wir den Dialekt der Leute einfach nicht mehr verstanden.« Doch bevor Freiburg ihre neue Heimat werden sollte, wohnte die Familie zunächst in Gütenbach. Der Umzug nach Freiburg stand an, als der Vater eine Stelle bei der Stadt erhielt. Er kümmerte sich zunächst um die städtischen Pferde und war später im Gartenamt tätig.
Gertrud besuchte die Frauenfachschule St. Ursula. Ihren Mann, einen Optiker und Uhrmacher, lernte sie im Rheinland kennen, als sie ihrer Schwester, die bei Aachen verheiratet war, mit ihrem neugeborenen Kind half. Zwei Jahre musste die junge Liebe warten, bis nach unzähligen, langen Liebesbriefen endlich klar war, dass das Paar in Freiburg eine gemeinsame Zukunft hat. Dort kam 1957 ihr Sohn zur Welt. Mittlerweile ist Gertrud Herrmann nicht nur Mama, sondern auch dreifache Oma und zweifache Ur-Oma. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie noch einige Zeit in Freiburg und zog dann vor drei Jahren nach Zell, wo sich ihr Sohn häuslich niedergelassen hatte. In Zell fand sie schnell Anschluss im Turnverein, wo sie sich immer mittwochs beim Frauenturnen fit hält und die Gemeinschaft pflegt.
Die Enkel und Urenkel bereiten Gertrud Herrmann viel Freude. Zum 85. waren leider nicht alle da. Deshalb wird der Geburtstag im Familienkreis nachgefeiert, sobald alle wieder im Lande sind.





