Auch wenn die Abschlusszahlen noch ein paar Wochen auf sich warten lassen, zeichnet sich schon jetzt ab: Die Schwimmbäder in der Region blicken auf ein Rekordjahr zurück.
Biberacher Dauerkarten gehen bis Offenburg
Mitte August konnte das Biberacher Waldterrassenbad schon mehr als 64.000 Besucher begrüßen. Das sind bereits gut 12.000 Besucher mehr als zum Saisonende des letzten Jahres. Bei aktuell 27 Grad C Wassertemperatur lag der absolute Rekord in diesem Jahr am 5. August. An diesem Sonntag wurden 2.800 Besucher registriert. »In diesem Jahr gab es viele Einzelzahler«, analysiert Biberachs Bürgermeisterin Daniela Paletta die Besucherstruktur. Es kämen immer mehr Urlauber und Gäste aus Frankreich. Die Dauerkarteninhaber beschränken sich längst nicht mehr auf das Tal. Die Saisontickets sind auch in Offenburg, Lahr und entlang des Rheins immer beliebter. Vor allem die Rutsche kommt gut an, ist von den Verantwortlichen zu erfahren. Und es gäbe immer wieder viel Lob für die außergewöhnlich schöne Lage am Waldrand, den Kinderbereich und das gepflegte, saubere Ambiente – eine Rückmeldung, der die technischen Betriebe besonders freut. Sie kümmern sich jedes Jahr intensiv ums Bad, damit alles schön bleibt und sogar noch besser wird. Allein ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Durch die vielen auswärtigen Besucher wird es mit den Parkplätzen manchmal etwas knapp und bei der Suche nach einem Abstellplatz für den rollenden Untersatz geht beim ein oder anderen Besucher Bequemlichkeit vor Sicherheit. Hier war die Gemeinde gefordert die Situation so zu gestalten, dass die Rettungswege immer frei sind.
Zwischenbilanz in Zell
Im Zeller Schwimmbad leuchten die Augen von Betriebsleiter Volker Werthwein, auch wenn er am verregneten Montag nur vereinzelt Badegäste begrüßen konnte. Die Saison war bisher bombig. Mehr als 91.000 Besucher wurden gezählt. Dass die 100.000er Marke geknackt wird, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Die besucherstärksten Tage liegen nämlich vor den heimischen Ferien – wenn die Harmersbachtaler noch da und Urlauber aus anderen Bundesländern bereits angereist sind. »Auch die Franzosen haben uns entdeckt«, hat Werthwein beobachtet. Sie kommen mit Kind und Kegel ins Bad und verbringen dort viel Zeit. Kein Wunder. Mit Massagedüsen, Sprung- und Kinderbecken, der breiten Rutsche, dem Bach, Volleyballfeld und den großen Liegewiesen mit jeder Menge Schatten hat das Familienbad für relativ wenig Geld für jedes Alter viel zu bieten. Wie in Biberach ist auch in Zell zu beobachten, dass immer mehr Offenburger das Schwimmbad für sich entdecken. Zu teuer sei das Offenburger Schwimmbad geworden und auch die Parkgebühren sollen wie man hört den ein oder anderen von einem Schwimmbadbesuch in der Kreisstadt abhalten. Lagen die Wassertemperaturen anfangs der Saison noch bei 20 Grad C haben sie sich während der heißesten Phase auf bis zu 28 Grad C gesteigert. Südländisches Flair macht sich auch auf den Grünflächen breit – der Rasen ist verbrannt. Allerdings geht Betriebsleiter Werthwein nicht davon aus, dass neu eingesät werden muss. Bisher hatte sich die Anlage über den Herbst und Winter immer wieder erholt.
Besonders freut er sich darüber, dass die Zusatzangebote wie Aqua-Jogging gut angenommen werden. Manchmal waren mehr als 30 Personen im Becken und nutzten das Aktivitätsangebot, bei dem auch gerne einmal gelacht werden darf.
Die Statistik in Sachen Erste Hilfe ist übersichtlich: 90 Pflaster wurden von der Schwimmaufsicht bisher verpflastert, vier Zecken entfernt, ein Finger behandelt, ein Fuß verarztet und vier Platzwunden versorgt.
Auch das Ritter-von-Buß-Bildungszentrum nutzt das Schwimmbad. Seit zwei Jahren finden im Sportunterricht der Klassen 2 bis 10 vermehrt Einheiten zum Thema »Bewegen im Wasser« statt. Nach der Anschaffung verschiedenster Schwimmmaterialien und durch die gute Zusammenarbeit zwischen Sportlehrern und Badepersonal ist ein zielführen-
der Schwimmunterricht möglich. »Nach wie vor sind Schwimmkenntnisse unbedingt erforderlich, da sie im Notfall das Überleben sichern«, sagen die, die für den Schwimmunterricht gekämpft haben. Nicht zuletzt ältere Schülerinnen und Schüler werden damit erreicht, die nicht oder nur unzureichend schwimmen können. Auch in den kommenden Jahren soll die Kooperation fortgeführt werden. Für alle anderen bietet das Zeller Schwimmbad Schwimmkurse an, in deren Rahmen sie ihre Schwimmfähigkeiten verbessern können.
Ruhe in Oberharmersbach
Nach einem eher verhaltenden Start in die Freibadsaison blickt die Gemeinde Oberharmersbach mittlerweile ebenfalls auf einen sehr guten Sommer zurück. Die kalten Nächte und das mäßig gute Wetter am Anfang des Sommers konnten durch die Hitzeperiode der letzten Wochen mehr als ausgeglichen werden. Fast jeder Tag war in den letzten Tagen rekordverdächtig, ist von Gemeindeseite zu erfahren. Bei den Kindern kam besonders der Familienabend gut an. Die meisten Besucher besitzen eine Dauer-, Bäderspaß- oder Konuskarte, wobei die Hitze wohl den ein oder anderen Schwimmbadmuffel zusätzlich ins Bad getrieben hat. Das Freibad in Oberharmersbach wird von vielen Familien mit kleinen Kindern und älteren Menschen besucht. Dafür nehmen Badegäste auch längere Anfahrtswege auf sich. Sie kommen unter anderem aus Frankreich, Schutterwald, Seelbach oder Offenburg – und sind zu Stammgästen geworden. Vor allem die älteren Menschen schätzen die Ruhe im Oberharmersbacher Freibad, viele Besucher loben das persönliche Umfeld und genießen es, dem Alltagsstress wenigstens für ein paar Stunden zu entkommen. Auch zahlreiche Kurgäste finden per Konuskarte den Weg ins kühle Oberharmersbacher Nass. Die Wassertemperatur wird im Normalbetrieb auf 24 Grad C gehalten, während der heißen Phase lag sie bei 26 Grad C. Viel Einsatz forderten die Außenanlagen in diesem Jahr. Sie wurden vermehrt gepflegt und bewässert.
Nordrach-Bonus: Wassertemperatur
Gute Nachrichten auch aus Nordrach: Trotz der notwendigen Reduzierung der Öffnungszeiten liegen die Besucherzahlen im Vorjahresbereich. Die Gästezahlen sind konstant, die meisten kommen mit der Bäderspaßkarte. Das Freibad wird überwiegend von Familien mit Kleinkindern besucht, die die Geruhsamkeit und die angenehme Wassertemperatur schätzen. Durchschnittlich beträgt die Wassertemperatur angenehme 27 Grad C, während der heißen Tage wurden sogar 30 Grad C gemessen. Ursache ist nicht etwa eine besonders strahlungsexponierte Lage, sondern die Abwärme eines Gewerbebetriebs, die zum Aufheizen des Wassers genutzt wird. Die Grünflächen leiden, wie überall unter dem Regenmangel und sind deshalb aktuell eher »Braunflächen«.