Für eine knappe Stunde war der Pfarrhofgraben am vergangenen Samstag unpassierbar. Die Zeller Feuerwehr übte mit der Drehleiter am Redaktionsgebäude der »Schwarzwälder Post«, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt.
Die fiktive Lage war eine klassische Brandbekämpfung mit Menschenrettung unter beengten Verhältnissen und unter Störungen eines besonders aufdringlichen »Reporters«.
Insgesamt 35 Stunden umfasste der Lehrgang, der sich an Maschinisten für Hubrettungsfahrzeuge wendete und sich am Ausbildungsplan der deutschen Berufsfeuerwehren orientiert. Schließlich macht das Feuer keinen Unterschied, wer zum Löschen kommt. Es ging um Arbeitssicherheit, die optimale Positionierung des Fahrzeugs, Baurecht, Einsatztaktik und vieles andere mehr.
Der Lehrgang wurde auf Landkreisebene angeboten und durchgeführt. Gerold Schulz aus Gengenbach und Michael Dietrich aus Achern schulten die Zeller »Firefighter«, die in voller Montur und unter realistischen Gegebenheiten bei sommerlichen Temperaturen so richtig ins Schwitzen kamen. Neun Zeller Feuerwehrmänner nahmen an der überwiegend praktisch orientierten Weiterbildung teil.
»Wenn Menschen in Gefahr sind, muss es schnell gehen«, erläuterte Michael Dietrich. Und das gehe am besten, wenn man geübt ist an und auf der Leiter. Das Problem: Die Drehleiter ist häufig zur Rettung unerlässlich, jedoch in der Regel nicht als erstes am Einsatzort. Gleichzeitig benötigt sie viel Platz und muss optimal positioniert sein, damit sie ihre Stärke ausspielen kann.
Möglichst viele verschiedene Gebäudetypen und Grundsituationen sollte der Lehrgang bieten. Bevor der enge Pfarrhofgraben zum Übungsobjekt wurde, wurde schon am Storchenturm, an der ehemaligen Metzgerei Maier, am Prototyp-Gelände, dem Fürstenberger Hof und der Schule geprobt. Auch die maximale Schieflage wurde ausprobiert – an einem Hang mit 12,5 Prozent Gefälle war großes Vertrauen in die Statik des Fahrzeugs gefragt. Die Mannschaften wurden an allen Objekten mit fiktiven Lagen konfrontiert, für die sie das Fahrzeug optimal positionieren und die anfallenden Aufgaben verteilen mussten. Aus den neun Teilnehmern an der Maßnahme wurden drei Drehleiterbesatzungen á drei Personen gebildet. Die gerade nicht im »Einsatz« befindlichen Kameraden nahmen andere Aufgaben wahr; sie hatten entweder die Lage vorbereitet oder überwachten ihre Kollegen bei der Arbeit. Bei der abschließenden Feedback-Runde wurden Eindrücke und Beobachtungen ausgetauscht und Optimierungsmöglichkeiten aufgezeigt.





