Volles Programm hatte der Sportschützenverein Zell bei seiner Jahreshauptversammlung. Sage und schreibe 59 Urkunden wurden am vergangenen Wochenende an die Mitglieder vergeben. Außerdem standen Vorstandswahlen an.




Petra Rüba, die stellvertretende Schützenmeisterin, und Andreas Vogt, Sportwart, nahmen rekordverdächtige 51 sportliche Ehrungen vor. Die vielen Auszeichnungen gab es aufgrund der zahlreichen Klassen im Schützenwesen zu vergeben, in denen zudem in verschiedenen Disziplinen gestartet werden kann. So ergab es sich auch, dass etliche Sportschützen eine, zwei, drei, vier oder sogar fünf Urkunden mit nach Hause nehmen konnten.
Weniger zahlreich wurden die Ehrungen für langjährige Vereinszugehörigkeit ausgesprochen. Trotzdem waren es immerhin acht an der Zahl. Für 20 Jahre wurde Willi Brucker geehrt. Bereits 25 Jahre im Verein sind Dieter Fritsch, Albert Bächle und Markus Brack. Ihren »30er« durften Ingeborg und Rudolf Marx feiern. Harald Angermayr und Hans-Martin Moll wurden für 35 Jahre Mitgliedschaft im Sportschützenverein Zell a. H. geehrt.
Zuvor hatte Vorstand Jürgen Hoferer über das vergangene Jahr berichtet. Er blickte zurück auf ein erfolgreiches Jedermannschießen und dankte allen Helfern für ihr Engagement. Zu Gast auf dem Schießstand waren die Bürgerwehr Oberharmersbach und die Bürgerwehr Zell sowie die Gruppe Team-Event der Fa. Prototyp. »Die aktiven Schützen tragen den Verein nach außen«, sagte Hoferer und honorierte gleichzeitig die fleißigen »unsichtbaren Helfer«, die im Hintergrund wirken. Zum Jahresabschluss hatte der Schützenverein den Glühwein-Ausschank beim Silvesterempfang der Stadt Zell übernommen – ein Termin, der wahrscheinlich wieder im Vereinskalender stehen wird, zumindest wenn es nach Bürgermeister Günter Pfundstein geht, der bei der Versammlung anwesend war und nichts dagegen hätte.
Engmaschige Waffenkontrollen
Sportwart und kommissarischer Jugendleiter Andreas Vogt erläuterte zu Beginn seines Berichts die Regelungen zum Bedürfniserhalt des Waffenbesitzes. Das Waffenrecht gewährt Sportschützen nämlich nur unter bestimmten Bedingungen den Besitz. So ist es nötig, dass der Schütze eine regelmäßige schießsportliche Betätigung nachweist – mindestens monatlich, wenn nicht so, dann an 18 Terminen im Jahresverlauf. Er forderte die Zeller Sportschützen auf, nicht zuletzt deshalb, regelmäßig zum Training zu kommen.
Jugend sportlich sehr erfolgreich
Hinsichtlich der sportlichen Erfolge konnte Vogt positives berichten. Die Jugendlichen Luisa und Moritz Möbius hatten sich 2017 für die Landesmeisterschaft im Luftgewehrschießen qualifiziert und konnten hervorragende Ergebnisse erzielen. Sie belegten in ihren jeweiligen Klassen den 27. beziehungsweise 1. Platz. Bei der Deutschen Meisterschaft konnte sich Moritz Möbius im 60-Schuss-Programm der Klasse »SH« von einem 76. Platz im Jahr 2016 auf den 27. Platz im Jahr 2017 steigern.
Bei der Sportpistolen-Runde 2017 belegte die erste Mannschaft aus Zell den siebten Platz und landete im Mittelfeld. Bei der Kreismeisterschaft 2018 nahmen nur wenige Schützen teil. Nur die Jugendlichen und der Jugendleiter starteten. Luisa Möbius schoss 318 Ringe und wurde erste, Louis Sorychta erreichte den 7. Platz; Moritz Möbius war in seiner Klasse gleichermaßen konkurrenzlos wie gut und kam mit 391 Punkten wie seine Schwester auf den ersten Platz. 28 Schützen waren bei der Vereinsmeisterschaft angetreten – das waren 37 Prozent der Mitglieder, was eine gute Quote darstellt.
Bezüglich der Jugendarbeit berichtete Vogt, dass vier Jugendliche regelmäßig auf dem Zeller Schießstand trainieren und leider im Kreis keine Jugendrunde ausgetragen wird.
Den Kassenbericht trug Kassenwartin Christine Endres vor. Sie musste von einer negativen Bilanz berichten, was einer hohen Stromnachzahlung von mehreren tausend Euro geschuldet war, die vom Energieversorger erhoben wurde, weil der Stromzähler defekt war. Ansonsten verlief das Geschäftsjahr ruhig. Die Kassenprüfer beschieden ihr eine einwandfreie Kassenführung und baten um Entlastung, die die Versammlung gerne gewährte.
Überraschung für Willi Brucker
Vor den anstehenden turnusmäßigen Vorstandswahlen dankte der erste Vorsitzende Jürgen Hoferer Petra Rüba, die sich aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wiederwahl als zweite Vorsitzende stellte. Er erinnerte auch an die Jahreshauptversammlung des Jahres 1998, bei dem von der Stunde »Null« des Sportschützenvereins Zell a. H. die Rede war. »Seitdem wurde alles auf dem Kopf gestellt«, resümierte Hoferer. »Auf das, was geschaffen wurde, können wir stolz sein«. Unbezahlbar, so der Vorsitzende weiter, sei vor allem der Einsatz von Willi Brucker, den er sogleich zu sich nach vorne bat. Er habe die Arbeit am Schützenhaus oft über seine Familie gestellt und ungezählte Stunden investiert. »Das schönste Geschenk, das man machen kann im Leben«, sagte Hoferer, »ist ein Dankeschön, eine Anerkennung, eine Auszeichnung in warme Hände zu legen.« Er ernannte Willi Brucker zum Ehrenmitglied des Sportschützenvereins Zell am Harmersbach.
Harmonische Wiederwahlen
Die Entlastung der Vorstandschaft erfolgte einstimmig. Als Wahlleiter zur Wahl des ersten Vorsitzenden fungierte Bürgermeister Günter Pfundstein. Er nutzte die Gelegenheit, dem Verein für seinen gemeinnützigen Einsatz zu danken, wie etwa die Teilnahme am Ferienprogramm. Er hob zudem die sportlichen Erfolge hervor, die im Rahmen der Sportlerehrung der Stadt gewürdigt worden waren. Die anschließenden Wahlen erfolgen gleichermaßen zügig wie harmonisch. Jürgen Hoferer wurde in seinem Amt als erster Vorsitzender für die nächsten zwei Jahre bestätigt. Dietmar Brühl wurde zum neuen zweiten Vorsitzenden bestimmt. Schriftführerin für – eine letzte Wahlperiode – bleibt Lilo Oestreich, Kassenwartin ist erneut Christine Endres. Sport- und Jugendwart ist Andreas Vogt. Beisitzer sind Hubert Schmidt (EDV), Gabriele Brucker (Presse), Harald Angermayr (Technik), Markus Schwendemann (Pistolenreferent) und Karl-Heinz Schmieder (Gewehrreferent). Der wiedergewählte erste Vorsitzende Jürgen Hoferer dankte der alten und neuen Vorstandschaft und blickte ins laufende Vereinsjahr. In dem geht es gleich weiter mit den Vorbereitungen für das Jedermannschießen. Die Arbeiten an Dach und Giebel sollten erledigt werden und er wies darauf hin, dass sich die Schützenrunde im Schützenhaus immer freitags ab 15 Uhr über Zuwachs freuen würde.