Die Ausgestaltung der Kirchstraße und der Bau einer neuen Bushaltestelle beim Bildungszentrum Ritter von Buß waren Thema im Zeller Gemeinderat. Für die Einrichtung einer Bushaltestelle bei der Schule gibt es verschiedene Ideen. Auf Antrag von Gemeinderat Ludwig Schütze wurde eine Entscheidung vertagt. Vor der nächsten Beratung wird nochmals eine Begehung vor Ort durchgeführt.
Die Verwaltung schlug vor, die Bushaltestelle im Allmendweg zu verengen. Nach einer Verbreiterung des Wartebereichs würden die Fahrradfahrer künftig nicht mehr an den parkenden Bussen vorbeifahren können. Die Zufahrt zu den Fahrradstellplätzen soll über einen neuen Fahrweg zwischen Mensa und Friedhof verlegt werden. Die Radfahrer könnten damit über den Schulhof zum Fahrradstellplatz fahren.
Vorteile dieser Planungen wären, so die Verwaltung, dass zukünftig keine Busse zwischen den beiden Schulhöfen halten und warten. Der Verkehr durch Busse und Eltern wäre deutlich entzerrt. Die noch vorhandene Überdachung an der alten Bushaltestelle könnte als zusätzlicher Fahrradstellplatz dienen. Nach einer entsprechenden Angebotseinholung könnte die neue Bushaltestelle und der neue Fahrradweg in den Pfingst- bzw. Sommerferien hergerichtet werden.
Fraktionssprecher waren vor Ort
Gemeinderat Ludwig Schütze berichtet, dass die Fraktionssprecher des Gemeinderats die Situation nochmals in Augenschein genommen haben. Die Bushaltestelle im Allmendweg bezeichnete er als »suboptimal«. Die Steigung der Straße nannte er als einen der Kritikpunkte. Eine zukunftsorientierte Lösung solle gefunden werden. Ludwig Schütze favorisierte die Idee, in Höhe der Mensa zwei Parkbuchten einzurichten. Dort könnten nicht nur Schulbusse anhalten sondern auch Busse, die Gäste zu Veranstaltungen in die Ritter-von-Buß-Halle bringen. Von hier aus bestünde ein behindertengerechter Zugang zur Schule und auch in die Halle. Der Nachteil dieser Lösung wäre, dass dann die Busse wieder durch den verkehrsberuhigten Geschäftsbereich in der Kirchstraße abfahren müssten.
Gegen diese Idee regte sich nicht nur der Widerstand von Bürgermeister Pfundstein. Man solle das Konzept der Kirchstraße nicht wieder grundsätzlich in Frage stellen. Nicht nur der Gemeinderat habe im vergangenen Herbst dafür gestimmt. Auch mit den Verkehrsbehörden sei dieser verkehrsberuhigte Bereich so abgestimmt. Auch die Kritik an der schrägen Anfahrt im Allmendweg wollte Pfundstein nicht gelten lassen. In anderen Schwarzwaldgemeinden wie in Triberg oder Feldberg gebe es Bushaltestellen an deutlich steileren Straßenabschnitten.
»Das geht gar nicht«, widersprach Gemeinderätin Brigitte Stunder der Überlegung, dass künftig wieder die Schulbusse durch die Kirchstraße fahren. Auch Gemeinderat Hannes Grafmüller betonte, dass der Rat in seiner Sitzung am 23. Oktober 2017 schon entschieden habe, dass die Busse künftig nicht mehr durch die Kirchstraße fahren.
Hannes Grafmüller brachte eine weitere Planungsvariante ins Spiel. Statt den Allmendweg zu verschmälern könne man ihn im Bereich der Bushaltestelle auch verbreitern. Dies sei hier ohne allzu großen Aufwand möglich. Gemeinderat Thomas Hoog sprach vom Bereich der ehemaligen 100-Meter-Bahn auf dem Schulgelände. Auch dort könnte man nach Möglichkeiten für den Schulbusverkehr suchen.
Mit großer Mehrheit sprach sich der Gemeinderat dafür aus, die Entscheidung zu vertagen. Bereits in der nächsten Sitzung am 16. Mai soll nochmals darüber beraten werden. Zuvor wird es eine Ortsbesichtigung geben.
Ausgestaltung der Kirchstraße
Die Ausgestaltung der Kirchstraße wurde mit den angrenzenden Einzelhändlern besprochen. Die Verwaltung informierte den Gemeinderat über die geplanten Änderungen. Die Bäckerei Dreher und das Eiscafé Venezia werden Teilflächen für ihre Außenbewirtung nutzen. In der Nebensaison werden diese Bereiche als Parkflächen zur Verfügung stehen. Claudia’s Blumenparadies verzichtet auf die Sondernutzung der Straße zugunsten eines Parkplatzes.
Die Stadt wird in der Kirchstraße zwei weitere Fahrradständer installieren. Bei der Brücke über den Gewerbekanal und in Höhe des Hauses Kirchstraße 7 werden Sitzbänke und jeweils zwei Blumenkübel aufgestellt. Der Arztparkplatz soll vor die Strickschule verlegt werden. Die Behinderten-Parkplätze sollen in der Hauptstraße ausgewiesen werden, wobei ein genauer Platz noch geklärt werden muss.
Auch in Sachen Kirchstraße kam es zu Diskussionen im Gemeinderat. Ein Punkt betraf den Gehweg im Bereich der Außenbewirtung der Bäckerei Dreher. Gemeinderätin Andrea Kuhn stellte den Antrag, dass dort ein Durchgang von 1,50 Metern Breite freigehalten werden müsse, damit Fußgänger und Personen mit Rollator diesen Bereich ungehindert passieren können. Bürgermeister Pfundstein informierte, dass die Bäckerei Dreher noch ein Holzpodest für den Bewirtungsbereich installieren wolle. Damit wäre dieses Problem gelöst.
Auch die Frage nach der Platzierung der Behindertenparkplätze löste Diskussionen aus. Ebenso die Sperrung der schmalen Durchfahrt zwischen dem Haus Bergmann und dem Stadthaus Bären. Das Ringen um Details in der Kirchstraße beantwortet Bürgermeister Pfundstein mit der Feststellung, dass man es nicht allen Recht machen könne. Entscheidungen gab es am Montagabend zu den noch offenen Fragen aufgrund der Vertagung letztlich keine.