Zustimmung und Erleichterung löste die Mitteilung der Stadt Zell vom vergangenen Freitag aus, dass die Durchfahrt von Langholzwagen und Lkws trotz der L94-Baustelle uneingeschränkt möglich ist.
Bereits in der Bürgerfrageviertelstunde hatte sich der Oberharmersbacher Unternehmer und Gemeinderat Klaus Lehmann zu Wort gemeldet und öffentlich dafür gedankt, dass es der Stadt Zell durch intensive Grundstücksverhandlungen gelungen sei, die Umleitungstrecke entsprechend einzurichten. Im April 2017 sei noch im Raum gestanden, dass für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen die Durchfahrt durch die Baustelle nur eingeschränkt möglich sei. Dies sei für die Unternehmen in Oberharmersbach existenzbedrohend gewesen. Er warb im Nachhinein um Verständnis dafür, dass man sich dagegen gewehrt habe. Klaus Lehmann kritisierte die Pressemitteilung der Stadt vom Freitag: »Nicht schön ist allerdings, dass uns jetzt in der Presse dafür ans Schienbein getreten wird.«
In die gleiche Richtung ging die Wortmeldung von Gemeinderat Ludwig Schütze unter Punkt Verschiedenes. »Wir alle freuen uns, dass diese Lösung gefunden wurde«, stellte Schütze fest. Damit sei der Antrag der SPD-Fraktion vom letzten Jahr erfüllt, die Durchfahrt für Lkws uneingeschränkt sicherzustellen. Allerdings kritisierte auch Ludwig Schütze, dass die Pressemitteilung der Stadt Zell vom Freitag über die sachliche Information hinaus »zu viel politische Meinung« enthalten habe.
»Wir haben nicht nachgetreten«, wehrte sich Bürgermeister Günter Pfundstein gegenüber den kritischen Äußerungen mit dem Blick auf die Verhandlungen und Ereignisse der zurückliegenden Monate. Der große Dank gelte den Unterharmersbacher Grundstückseigentümern, die alle toll mitgemacht haben. Alle Beteiligten, so Bürgermeister Pfundstein, haben mit voller Kraft an einer Lösung gearbeitet. Man habe niemand zu Leid gelebt.
Zwei Elektroautos
Bürgermeister Pfundstein gab bekannt, dass die Stadt Zell ihren Fuhrpark mit zwei Elektrofahrzeugen ausstatten wird. Eines kommt als Dienstfahrzeug für die Verwaltung zum Einsatz, das zweite wird vom Betriebshof genutzt. Außerdem wird noch ein Dieselfahrzeug für den Betriebshof angeschafft. Lieferanten sind die Autohäuser Mayer und Deusch/Wangler aus Zell a. H. Die notwendigen Mittel dafür stehen im Haushaltsplan der Stadt Zell dafür bereit. An der Einschätzung, dass der Leasingbetrag für die Elektrofahrzeuge in die Entscheidungsbefugnis des Bürgermeisters falle, wurde von einigen Gemeinderäten Kritik geäußert.
Vertrag verlängert
Bürgermeister Pfundstein informierte, dass der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung den Vertrag mit der Firma Schnurr für die Schülerbeförderung um ein weiteres Jahr verlängert hat.
Baugesuch abgelehnt
Das Baugesuch für den Bau von insgesamt drei Wohngebäuden auf dem Grundstück Nordracher Straße/Unter den Eichen« wurde vom Gemeinderat zunächst abgelehnt. Der Rat erteilte keine Ausnahme von der Veränderungssperre, die für diesen Bereich gilt. Noch ist nicht sicher, wie sich das Verkehrskonzept für diesen Bereich langfristig darstellt. Die Stadt müsse die Planungen für den Vorplatz beim Schwimmbadeingang und die Straßenführung so schnell wie möglich vorantreiben, forderte Gemeinderat Christian Bruder. Eine Bebauung dürfe übergeordnete Planungsziele nicht verhindern, stellte Bürgermeister Pfundstein fest. Grundsätzlich habe die Stadt aber auch nichts dagegen, wenn die Wohnbebauung innerhalb der Stadtgrenzen verdichtet wird. Die Veränderungssperre für das Gebiet gilt bis September 2019.
Planungen für das Jugendhaus laufen
Gemeinderat Stefan Huber fragte nach dem Sachstand für die Umnutzung des ehemaligen Gasthauses Linde zum neuen Zeller Jugendhaus nach. Hauptamtsleiter Ludwig Börsig informierte, dass aktuell die Nutzungsplanung erstellt werde. Dort wo notwendig, sollen Handwerker beauftragt werden. Einfachere Arbeiten wie das Streichen der Kellerwände sollen von den Jugendlichen in Eigenleistung ausgeführt werden. In seiner Sitzung am 2. Mai wird sich der Jugendgemeinderat mit dem Projekt befassen.