Etwa 350 Besucher fanden sich am Sonntagabend in der kath. Pfarrkirche ein, um sich vom Joy&Fun-Chorus unter Leitung von Wolfram Dreher überraschen zu lassen. Sie wurden nicht enttäuscht. Denn der Chor holte nicht nur bekannte Titel aus seiner Schatzkiste, sondern hatte sein Repertoire auch um einige neue Titel erweitert. Die Mischung aus Bekanntem und Neuem zeigte, dass der Chor mit Spaß und Eifer unterwegs ist.
Zur Begrüßung sang der Chor mit seinen 26 Mitgliedern »Have a nice Day« von Lorenz Maierhofer. Die beschwingte Art erinnerte an den Frühling, der sich außerhalb des Kirchenraumes allerdings nochmals in Weiß hüllte.
Der erste Teil widmete sich dem geistlichen Lied. Das »Bogorodicze Devo«, ein »Ave Maria« von Sergei Rachmaninov war ganz in der Stimmung der russischen Orthodoxie gehalten und verströmte eine Breite von innig bis kraftvoll. Danach erklang das wunderschöne Lied »Heb deine Augen auf« von Felix Mendelssohn Bartholdy, das inzwischen zum festen Repertoire der Chorgemeinschaft gehört. Es steht für die deutsche Liedtradition im 19. Jahrhundert, die ihre Strahlkraft nicht verloren hat und bringt insbesondere die Schönheit der Sopranstimmen zur Geltung. Dafür traten die Männerstimmen beim folgenden Lied »Verleih uns Frieden« in den Vordergrund.
American way of music
Es folgten vier Titel, welche die englisch-amerikanische Tradition aufgriffen. Betont ernst zeigte sich das Lied von Jean Berger »The Eyes of All Wait upon Thee«. Der Komponist hatte bei der Abfassung die Flucht aus Nazi-Deutschland in die USA hinter sich. Dagegen kam das Segenslied »A Clare Benediction« des Engländers John Rutter mit seinem drive sehr unbeschwert daher. Dass die Jazz-Ikone Duke Ellington geistliche Musik geschrieben hat, war ein Geheimtipp des Chors. Bei seinem Lied »Come Sunday« glänzte bei der Sopran-Oberstimme Amelie Dreher. Ganz dem Gospelstil widmete sich »Ain’a That Good News« von William Dawson. In seinem flotten Sound erinnerte es an die Anfangszeit des Chores.
Nicht zum ersten Mal sorgte Dirigent Wolfram Dreher bei einem Chorkonzert mit dem Fagott für eine instrumentale Einlage. Begleitet wurde er dabei einfühlsam von Valérie Friedmann am E-Piano. Beim Titel »Reverie & Rag« von Laura Shur entspann sich ein reizvoller Dialog zwischen dem dunkel tönenden Fagott und den hellen Tönen des Pianos. Gab sich die Träumerei noch gemessen, lockte beim Rag die Stimmung zum heiteren Tanz.
Afrika lässt grüßen
Einen festen Platz hat im Programm des Chors inzwischen ein afrikanischer Beitrag. Dies hat nicht zuletzt persönliche Gründe. Chormitglied Marguerite Kraft stammt aus Kamerun. Beim Titel »Ukuthula« stellte sie wie schon des Öfteren die Vorsängerin. Stefan Stehle räumte bei der Moderation ein, dass der Inhalt des Liedes dem Chor zwar unbekannt, die Melodie und Rhythmik aber wunderschön seien. Beim folgenden Stück »Laduma« stellte der Chor seine Percussions-Künste vor. Die Zuhörer wurden durch Pfeifen und Unken in einen Urwald geführt, in dem der Regen auf die Blätter zu Klatschen begann. Für den extravaganten Gag gab es Sonder-Applaus.
Der Chor hatte aber auch einen richtigen Schlagzeuger engagiert – Achim Bührer aus Gengenbach. Er unterstrich den Rhythmus bei den Gesängen, die lautmalerisch die instrumentalen Titel aufgriffen. Zunächst war der berühmte »Libertango« von Astor Piazzolla in der Bearbeitung von Oscar Escalalda an der Reihe. Daran schloss sich der spannende »Pink Panther« von Henry Mancini in der Bearbeitung von Jay Althaus an. Der dritte Titel im Bund war ein Hit, der in den Fünfziger Jahren die Deutschen mit ihren amerikanischen Besatzern musikalisch verband – »In the Mood«. Letzterer wurde nach dem Schluss-Applaus gerne noch mal wiederholt.
Sprecher Arthur Goehl dankte den Mitstreitern und dem Publikum und kündigte an, dass die am Ausgang gesammelten Spenden der Arbeiterwohlfahrt für die Durchführung der Stadtranderholung übergeben werden. Den Schlusspunkt setzte der Joy&Fun-Chorus mit dem Segenslied »Bleib bei uns Herr«.





