Erschwerte Bedingungen hatten die Sternsinger im diesem Jahr: Der lang anhaltende Regen machte die Aktion zu einer Herausforderung. Das neue Leitungsteam mit Bruder Markus Thuer und Bruder Berthold Oehler vom Kapuzinerkloster und Peter Albrecht vom Gemeindeteam zog eine positive Bilanz.




Die Klosterhalle wurde zur Zentrale der Sternsingeraktion: Hier trafen sich die Kinder zum Umziehen und an improvisierten Kleiderstangen hatten alle 50 Gewänder Platz zum Aufhängen und Trocknen. Es gab genügend Gewänder, so dass kein Kind das nasse Kleid vom Vortag anziehen musste. In der Klosterhalle hatte jede Gruppe ihren eigenen Tisch. Das Essen wurde dort eingenommen, sich ausgeruht und die Routen der einzelnen Gruppen geplant. Diese Planung war eine logistische Herausforderung und die Aufgabe von Peter Albrecht. Da man nicht genau einschätzen kann, welche Strecke die Kinder schaffen können, musste die Routenplanung laufend neu angepasst werden. Die neuen Medien Tablet, googlemaps, und Smartphone waren hier sehr hilfreich; die Gruppenleiter konnten ihre Route vom Tablet abgleichen und sich untereinander per whatsApp abstimmen.
Ein Fahrdienst war in Rufbereitschaft, um entfernt laufende Sternsinger abzuholen. Am ersten Tag gab es einen Defekt am Pfarrbus, der dank der Hilfsbereitschaft der Firma Kury sofort repariert werden konnte. Ein Vater übernahm die Fahrten im Ortsteil Kirnbach/Roth und Grün, zwei Gruppenbegleiter mit Führerschein konnten die entfernt liegenden Ortsteile und Höfe in Oberentersbach, Hinterhambach, Schottenhöfen und Mühlstein anfahren. Weitere Helferinnen waren Gisela und Friederike Albrecht sowie Cäcilia Schnaiter, die beim Ankleiden der Sternsinger halfen, bei der Essensausgabe und Geschirr spülen, Kakao kochen am Nachmittag und einfach als Ansprechpartner für die Kinder und Eltern da waren.
Die für die Kinder sehr wichtige Aufgabe der Verteilung der Süßigkeiten übernahmen Gisela und Friederike Albrecht. Besorgte Fragen der Mädchen und Jungen, ob jedes Kind auch wirklich gleich viel bekommt, machte die Verteilung in 36 gleiche Tüten zu einer schwierigen Angelegenheit. Die riesige Menge von Schokolade in allen Variationen, Keksen, Gummibären, Christstollen und sogar Hustenbonbons füllten zwei große Umzugskartons. Aber am Ende waren alle Kinder und Begleiter zufrieden – alle Tüten waren übervoll und gleich schwer.
Bei Bruder Markus gaben die Kinder ihren gefüllten Spendenbüchsen ab. Sie konnten zusehen, wie er die Plomben der Büchse löste und das Münzgeld in den Geldzählautomaten gab. Die Scheine wurden per Hand gezählt. Die Spendenhöhe wurde ihnen sofort mitgeteilt und so konnten sie mitverfolgen, wie der Betrag mit jedem ihrer Einsätze immer höher wurde. Eine spannende Erfahrung für die Kinder, die auch Teil ihrer guten Motivation war, sich z. B. nach der Mittagspause wieder nach draußen in den Regen zur nächsten Tour zu begeben. Bruder Berthold kümmerte sich überwiegend um die Versorgung der Sternsingergewänder und half überall mit, wo er gebraucht wurde.
Spenden unterstützen Kinder in Indien
Das Kindermissionshilfswerk hat das Dreikönigssingen unter das Motto gestellt: Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Indien und weltweit. In Indien leben viele Familien unter der Armutsgrenze und die Kinder müssen mitarbeiten, damit es zum Überleben reicht. Dadurch können sie nicht zur Schule gehen. Mit den Spenden der Sternsingeraktion werden Projekte unterstützt, die diesen Familien helfen, dass ihre Kinder nicht mehr arbeiten müssen und zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen können.
Evangelium und Legenden zum Dreikönigstag
Am Feiertag, 6. Januar, hielt Br. Markus in der Pfarrkirche die Predigt zum Evangelium, das von den Sterndeutern handelt, die auf dem Weg zur Krippe in Bethlehem waren. Die Legende hat den Sterndeutern Namen gegeben: Caspar, Melchior und Balthasar. Sie haben weiße, braune und rote Hautfarben. Damit will der Evangelist aussagen, das Jesus für alle Menschen geboren wurde – gleich welcher Hautfarbe. »Gott macht keinen Unterschied zwischen arm und reich, mächtig und schwach oder welche Hautfarbe ein Mensch hat«, sagte Br. Markus. Dies sei eine Erinnerung an uns, ebenfalls keinen Unterschied zu machen.
Die Legende hat aus den Sterndeutern Könige gemacht. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass das Jesuskind auch für die Mächtigen dieser Welt geboren wurde.
In der Messfeier sangen die Sternsinger am Altar ihr Lied vor und sprachen ihre Texte. Mit ihren farbenfrohen Gewändern, Kronen und Turbanen und funkelnden Sternen gaben sie ein prächtiges Bild in der Kirche ab.