Mit dem Lustspiel »Cola, Cash und Kaugummi« hat die Theatergruppe »Lampenfieber« am Dreikönigs-Wochenende wieder einen großen Erfolg gefeiert. Sowohl die Schwarzwaldhalle in Unterharmersbach als auch das Dorfgemeinschaftshaus in Unterentersbach waren ausverkauft und die Besucher konnten sich herzhaft amüsieren. Dennoch lag nach dem letzten Vorhang in Unterentersbach etwas Wehmut in der Luft: »Lampenfieber«-Gründer und Regisseur Simon Haas nahm nach 20 Bühnen-Jahren seinen Abschied.



Unter den Gästen im Dorfgemeinschaftshaus in Unterentersbach befanden sich auch viele ehemalige Theaterspieler, die zur Verabschiedung und zur Überraschung von Simon Haas gekommen waren. Tobias Schwendemann ließ in einem Rückblick die Stationen von Simon Haas Revue passieren. Beim Zeller Turnvereinstheater gehörte er im Jahr 1997 erstmals zu den Akteuren auf der Bühne. Im Jahr 2004 hat Simon Haas dann die Gruppe »Lampenfieber« ins Leben gerufen und auch die Regie übernommen. Seit 2004 bis zum Auftritt vor einer Woche war Simon Haas sowohl als Spieler und auch als Regisseur tätig.
Als Abschiedsgeschenk erhielt Simon Haas von seinen Mitspielern ein Buch, in dem alle seine Theaterstücke und damit auch viele schöne Erinnerungen zusammengefasst sind.
Die Theaterperson Simon Haas
In seiner Laudatio machte Tobias Schwendemann deutlich, dass Simon Haas ein Mann mit vielen Gesichtern ist. Die »Theaterperson Simon Haas« nahm in zwanzig Jahren vielerlei Gestalt an: »Ein gut beleibter, eingefleischter Junggeselle, mit unscheinbare Figur und schmalzigem Äußeren. Er ist leicht einzuschüchtern, ängstlich und unsicher. Er trinkt sehr gerne, ist etwas einfältig, aber im Grunde doch ein aufrechter, fescher junger Bursche, der sich recht gut in der Welt zu behaupten weiß. Sehr sympathisch, diszipliniert, aber auch energisch und aufbrausend. Auf den ersten Blick ein schräger Vogel, mit dubiosem Äußeren, entpuppt sich aber als gutmütig und herzlich. Er ist bieder, einfach, unordentlich – eine ehrliche Haut und ein fleißiger Schaffer. Er ist anspruchslos, hat eine kräftige Erscheinung und kann sehr impulsiv sein. Manchmal aber ist er langsam, bedächtig, arbeitsscheu und nimmt seine Hände nur zum Essen und Trinken aus der Tasche. Er schläft viel und geht jeder Arbeit mit Erfolg aus dem Weg. Er hat einen miesen Charakter, ist falsch, hinterlistig, verschlagen, skrupellos und geht für Geld über Leichen. Aber er ist auch intelligent, verliebt, gewieft, gutaussehend, sportlich, ein echter Frauenschwarm mit coolem Auftreten, hart im Nehmen, mit allen Wassern gewaschen und modern. Er ist im Alter zwischen 18 und 70 Jahren.«
Die Nachfolge muss noch geregelt werden
»Das alles und noch viel mehr bist Du für uns Spieler und für das Publikum«, rief Tobias Schwendemann dem scheidenden Lampenfieber-Regisseur und Mitspieler zu: »Wir sagen Danke für Dein Engagement, Dein Herzblut, Deine Zeit und dafür, dass wir mit Dir auf der Bühne spielen durften und dass Du all die Jahre das Publikum zum Lachen gebracht hast. Simon, wir sagen Danke!«
Indes ist die Nachfolge noch nicht geregelt. Darüber will sich die Gruppe »Lampenfieber« nach der Fasend Gedanken machen. Schon zuvor kann man Simon Haas schon wieder live auf der Bühne erleben: Als Narrenrat von Zell wird er spätestens beim Zunftabend am Schmutzigen Donnerstag und am Schmalzigen Freitag das Publikum wieder mit seiner Spielkunst unterhalten.