Am dritten Adventssonntag lud der Kirchenchor wieder zum Adventssingen in die Wallfahrtskirche ein. Etwa 80 Personen sind in diesem Jahr der Einladung gefolgt. Begnügte man sich in früheren Jahren mit Gesang und Orgelklang, bereicherte man diesmal das Programm mit Bachtrompete und Violine.
Dirigent Wolfram Dreher hatte den Ehrgeiz, das bekannte Lied »O Heiland reiß die Himmel auf«, gesungen von den Besuchern, mit einem Kanon des Chors zu unterlegen. Dafür, dass keine Probe möglich war, ist das Experiment gelungen. Beim gemeinsamen Kanon »Mach dich auf und werde Licht«, von Gemeinde und Chor, war ein harmonisches Klangbild umso leichter zu erreichen.
Zwischen den Liedern trugen Brigitte Metzler und Melitta Himmelsbach vom Liturgie-Ausschuss besinnliche Texte zum Advent vor. Da die Adventszeit zur umsatzstärksten Jahreszeit für Käufer und Verkäufer gehört, hat es die Besinnung in diesen Tagen nicht leicht. Bruder Markus, Guardian des Kapuzinerklosters und »Hausherr« der Wallfahrtskirche begrüßte Besucher und Veranstalter und beglückwünschte sie zur musikalischen und besinnlichen Einstimmung auf das Geburtsfest Jesu.
Einen besonderen instrumentalen Akzent setzte Dietmar Roth mit der B-Trompete und der Hoch-B oder Bachtrompete. Das Zusammenspiel von weichem Orgelklang und durchdringenden Trompetenstößen findet bekanntlich viele Liebhaber. Dass sich Dieter Benson an der Orgel auf dieses Miteinander gekonnt eingelassen hat, zeigte einmal mehr seine meisterliche Beherrschung des Instruments. Das getragene Stück »Panis Angelicus« eines französischen Komponisten fand seine triumphale Ergänzung im »Ted Deum« eines englischen Musikschöpfers.
Für eine nette Überraschung sorgte die kleine Annabelle Roth, die auf der Violine einige bekannte Adventslieder spielte, wie z. B. »Wir sagen euch an, den lieben Advent« oder »Engel auf den Feldern singen«. Wie kein anderes Fest im Kirchenjahr geben Advent und Weihnachten dem kindlichen Gemüt Spielraum. Der spontane Applaus zeigte, dass der kleine Wildfang mit seinem beachtlichen Können die Herzen erreicht hatte.
Besonders innige Töne schlug der Chor beim Lied »Maria durch ein Dornwald ging« an. Schöne Lieder nützen sich nicht ab, sondern verlangen eine Wiederholung um frühere Stimmungen wieder aufleben zu lassen. Das gilt auch für »Tochter Zion«. Das Lied verfängt nicht nur wegen seiner von Friedrich Händel geschaffenen Melodie. Auch die im Text angesprochene Sehnsucht nach einem »Friedefürsten« ist so zeitlos wie aktuell.





