Bereichsliga
Zell I – Haslach I 4:4
Ohne Spitzenspieler Kurt Jäger war die Aufgabe gegen Haslach sehr schwer, da die Kinzigtäler an den vorderen drei Brettern gleichmäßig stark besetzt sind. Jürgen Gißler übernahm die Position am Spitzenbrett und übertraf mit seinem Sieg die Erwartungen. Sein Gegner wollte sich bei gleicher Stellung nicht mit Remis zufrieden geben und öffnete die Stellung. Davon profitierten jedoch hauptsächlich Gißlers Figuren, welche stark an Wirkung gewannen und im anschließenden Zeitnotduell die Partie für Gißler entschieden. Starke Leistung! Nur Außenseiterchancen hatten Wilhelm Eble und Adolf Woisetschläger an den Brettern 2 und 3. Eble entschied sich dafür, mit den weissen Steinen überaus defensiv zu agieren und zügig abzutauschen. Sein Gegner wollte den Sieg um jeden Preis und brach alle Brücken hinter sich ab, was jedoch Schwächen in seinem eigenen Lager hinterließ, welche Eble mit mehreren Bauerngewinnen ausnutzte. Als Eble dann in einem Protestfall an Brett 6 schlichten musste, verlor er etwas den Faden und die Partie »versandete« im Remis. Schade, da war eine Überraschung drin gewesen.
Woisetschläger hatte es mit Schwarz noch schwerer, verlor die Initiative, sah sich einem Königsangriff gegenüber, um am Ende das entstandene Endspiel aufgeben zu müssen. Michael Vollmer (4) nutzte wieder einmal jede zur Verfügung stehende Sekunde, was furchtbare Zeitnotsituationen zur Folge hatte. Sein Mehrbauer in einem Leichtfigurenendspiel reichte letztendlich leider nur zum Remis.
Stefan Gießler (5) kam gut aus der Eröffnung ins Mittelspiel, machte dann aber einen Fingerfehler und verlor eine Figur und damit die Partie. Schade, gerade an den Mittelbrettern und in den hinteren Regionen wollte Zell punkten.
Als dann auch noch an Brett 6 bei Eugen Vetter der schon erwähnte Protestfall eine Niederlage für Zell nach sich zog, war der Mannschaftskampf nicht mehr zu gewinnen.
Vetter reklamierte das Berühren des gegnerischen Königs von seinem Gegenpart und forderte, dass diese Figur dann auch gezogen werden müsste. Nachdem das Geschehen nicht aufgeklärt werde konnte und der König nicht ziehen musste, gab Vetter die Partie verärgert auf. Was blieb waren die Trümpfe an den Brettern 7 und 8, an welchen Dieter Marzluf und Thomas Gißler gut agierten. Bewundernswert wie der Senior Marzluf seinen Gegner taktisch unter Druck setzte – und siegte. Gißler hatte es mit einer starken Frau zu tun, es gelang ihm jedoch in der Eröffnung Initiative zu erlangen und diesen Stellungsvorteil zum Sieg auszunutzen. 4:4 – schade da war mehr drin.
Bezirksliga
Zell II – Haslach II 6:2
Nach der unglücklichen knappen Niederlage in Oberkirch gelang der Zeller Reserve ein in dieser Höhe nicht erwarteter Sieg gegen Haslach. Jeder einzelne der Zeller Mannschaft ging von Beginn an mit unbedingtem Siegeswillen zu Werke. Und relativ schnell wurden auch die ersten Siege errungen. Eduard Bernhardt (7) wurde als erster seiner Favoritenrolle gegen einen talentierten Nachwuchsspieler gerecht und brachte Zell in Führung. Heinrich Kotzott (4) hatte früh Material gewonnen und der Sieg schien nur eine Frage der Zeit. Nachdem ihm ein Fehler unterlaufen war, sah er sich plötzlich in einem Turmendspiel mit zwei Bauern weniger in Nachteil. Doch mit seinen deutlich besseren Endspielkenntnissen drehte er die Partie und erhöhte auf 2:0.
Mannschaftsführer Peter Baumann (5) hatte sich vorgenommen zu versuchen auch mit den schwarzen Steinen mehr auf Offensive zu setzen als in Oberkirch. Mit offensivem Spiel am Damenflügel lockte er die gegnerischen Streitkräfte auf dieses Terrain, weg von ihrem König. Mit einem Läuferopfer auf h2 zwang er den gegnerischen König aus seiner Festung, beziehungsweise in eine gefährliche Fesselung. Der Plan ging auf. Die weit entfernten gegnerischen Streitkräfte waren nicht in der Lage ihrem Monarchen zu Hilfe zu eilen. 3:0. Kurze Zeit später der erste Punktgewinn für Haslach. Eugen Schmidt (3) gelang es nicht mehr den Materialnachteil auszugleichen und verlor die Partie. An Brett 3 versuchten Thomes Groh und sein Gegenüber in einem Turm-Springer-Endspiel entscheidenden Vorteil zu erzielen. Beide spielten die Partie fehlerlos weiter, was ein Unentschieden zur Folge hatte. 3,5:1,5. Drei Partien liefen noch. Hans Burger (6) war dabei wohl der Kandidat, der den Mannschaftssieg sichern würde. Aber auch Felix Fernandez am Spitzenbrett hatte gute Gewinnchancen. Bei Robert Eble (8) sah es im Mittelspiel eher nach Verlust aus. Zu stark drückten die gegnerischen Streitkräfte auf seine Stellung. Burger nutzte umsichtig seinen Materialvorteil, um seine Stellung zu sichern und gleichzeitig in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln. 4,5:1,5. Ebles Gegner traute sich dann nicht das entstandene Endspiel mit Mehrbauern zu Ende zu spielen und gab sich mit Unentschieden zufrieden. Blieb noch das zähe Endspiel von Fernandez am Spitzenbrett. Er war in die gegnerische Stellung eingedrungen und hatte zwei Bauern gewonnen. Das Vorrücken des Bauernpaares musste jedoch mit Vorsicht geschehen, da die verbliebenen gegnerischen Streitkräfte auf einen falschen Schritt lauerten. Fernandez ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und erhöhte damit auf 6:2.




