Auf Frankreich fixiert sind beide Künstler, deren Werke die Arthus Galerie in Zell seit Samstag im Rahmen einer Doppelausstellung präsentiert. Der eine, weil er dort lebt – der andere, weil sein Herz danach verlangt.


Das kunstinteressierte Publikum war zur Vernissage ebenfalls zahlreich seinem Herzen gefolgt und konnte beim Betrachten und Ausprobieren der mehr als 100 Kunstwerke lange verweilen. Wer es ihnen gleichtun will, kann dies noch bis zum 12. Januar tun.
Eine spielerische Ausstellung sollte es werden, eine typische Weihnachtsausstellung, die begeistern soll, erläuterte Galerist Bertin Gentges am Eröffnungsabend. Er fügte hinzu: »Anfassen ist diesmal ausdrücklich erwünscht« und meinte weniger die ausgestellten Bilder als viel mehr die gezeigten Objekte.
»Eine Ausstellung der Menschlichkeit, eine humane und humanistische Ausstellung – mit dem, was wir sind«, fasste Laudator Dr. Friedhelm Häring die Quintessenz des Gezeigten zusammen. Sie sei ein Kompendium, ein aufgeschlagener Roman, den es zu entdecken gelte.
Zu sehen sind Skulpturen, Mobiles und Stabiles des renommierten französischen Künstlers Roland Roure. Seine Werke seien nicht nach wissenschaftlichen Kriterien gemacht, sondern aus Freude am Blechspielzeug entstanden, fasste Laudator Dr. Friedhelm Häring das künstlerische Wirken des heute 77-Jährigen zusammen, der leider nicht an der Vernissage teilnehmen konnte. »Seine Werke sind Aufbruch und nach Hause kommen zugleich«. Dem spielerischen Umgang mit dem Werkstoff Blech von Roure stehen in der Ausstellung Arbeiten von Bodo W. Klös gegenüber. Neben Gesichter-Gemälden, Zeichnungen von Tieren und Fundstücken sind es vor allen Dingen die Schuh-Zeichnungen, die dem Besucher sofort ins Auge fallen. Frauenschuhe aus der Sicht des Mannes. »Symbol für die Lust an der Freude oder der Freude an der Lust«, wie Häring beschrieb. Zudem gibt es eine Serie von Radierungen mit Rom-Motiven zu sehen. Die Idee dazu ist während eines hochsommerlichen Aufenthalts von Bodo Klös in Rom entstanden, wo einem aufgrund der hohen touristischen Dichte in Bodennähe, wie Häring aus erster Hand berichtete, nur der Blick nach oben blieb.