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Ein Ja und ein Nein zur Meinung meines Ruhestandskollegen Martin Brunnemann (»Schwarzwälder Post« vom 25. Oktober): Ja, auch ich halte die Titulierung des gemeinsamen Festgottesdienstes am 31. Oktober als »Versöhnungsfest« für unglücklich. Denn unsere evangelische Kirchengemeinde am Ort ist mit der katholischen nicht verkracht, also auch nicht versöhnungsbedürftig. Im Gesamtblick auf das Verhältnis der großen Konfessionen, wie es sich entwickelt hat, reden wir heute längst von der »versöhnten Verschiedenheit« beider Kirchen – auch deshalb wäre also eine erneute Versöhnung der in Christus Versöhnten nicht vonnöten.
Was ich hingegen sehr befürworte, sind alle Möglichkeiten, öffentlichkeitswirksam das Evangelium zu verkünden und gemeinsam den christlichen Glauben zu bezeugen. Die Anlässe sind eher zweitrangig. Das Reformationsjubiläum gemeinsam zu feiern, ist eine gute und auch mutige Idee, lagen vor 500 Jahren Geburtstag und Scheidung doch nah beieinander…Und damit die Feier im diesjährigen fünftägigen Miniurlaub nicht untergeht, darf sogar mal ein wenig »aufgepustet« werden.
Ich persönlich freue mich jedenfalls auf den gemeinsamen Gottesdienst am Dienstag und werde gerne meine »Puste« einbringen, indem ich in der Chorgemeinschaft mitsinge.
Michael Toball, Zell a. H.