»Bedürfnisse sind Mängel, die gestillt werden müssen.« Über diese These referierte Tanja Hauser beim Frauenabend der evangelischen Freikirche »Gemeinde Jesu Zell«.
Menschen haben verschiedenste Bedürfnisse, erklärte die Referentin. Nach Sicherheit und Geborgenheit, nach Versorgung und Liebe, nach Wertschätzung und Autorität. Beim Stillen dieser Bedürfnisse gehe es darum, einen Mangel, der empfunden wird, zu beseitigen. Hauser stellte die Prioritäten der Stillung dieser Bedürfnisse anschaulich an einer Bedürfnispyramide dar.
Zuoberst stehen die Grundbedürfnisse zum Leben: Luft, Wasser, Essen, Schlaf. Erst wenn diese dringenden, lebenserhaltenden Bedürfnisse gestillt sind, kann sich der Mensch um die nächstwichtigen Bedürfnisse kümmern: Sicherheit und Geborgenheit. Darauf folgen in der Bedürfnispyramide die sozialen Bedürfnisse, also die Sehnsucht nach Geborgenheit in der Familie, in Freundschaften und anderen sozialen Kontakten. Erst wenn auch diese Bedürfnisse gestillt sind, kann sich jeder Einzelne auf weniger dringende Bedürfnisse wie Selbstvertrauen, Zuversicht oder Erfolg konzentrieren: die Sehnsucht nach Wertschätzung. An unterster Stelle in der Bedürfnishierarchie steht schließlich die Selbstverwirklichung. Nur, wer all seine anderen, dringenderen Bedürfnisse gestillt hat, kann auch kreativ werden, Probleme lösen, spontan und authentisch sein.
Gott habe den Menschen mit all diesen unterschiedlichen Bedürfnissen geschaffen, erklärte Hauser. Die größten und tiefsten von ihnen könnten letztendlich nur von Gott selbst auch gestillt werden: die Sehnsucht, angenommen zu sein, wertgeschätzt und geliebt zu werden. Hauser betonte, nur Gott gebe die Sicherheit, die als Grundlage zur dauerhaften Stillung aller anderen Bedürfnisse diene.
Neben dem Vortrag gab es auch Zeit zum Austausch der Frauen und Musik. Der Gottesdienst der evangelischen Freikirche »Gemeinde Jesu Zell« findet jeden Sonntag um 10 Uhr im Kleinen Saal des Kultur und Vereinszentrums statt.