Am Ende der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Montag kam es zu einer Diskussion um die Sperrung der Kirchstraße. Einige der Gemeinderäte forderten dazu auf, das Thema in einer Sondersitzung zu beraten.
»Wie geht es weiter mit der Kirchstraße«, fragte Gemeinderat Paul Gutmann in der Gemeinderatssitzung am Montag nach. Gemeinderätin Sybille Nock forderte dazu auf, kurzfristig eine Sondersitzung einzuberufen, um das Thema zu erörtern. »Es zieht sich hin«, zeigte sich auch Gemeinderätin Andrea Kuhn unzufrieden und mahnte Entscheidungen an, um die jetzige Situation zu verbessern.
Bürgermeister Pfundstein bestätigte den Eingang der Liste mit 635 Unterschriften, die eine Aufhebung der Kirchstraßen-Sperrung fordern. 230 der Unterschreiber seien nicht aus Zell, informierte Pfundstein. Möglicherweise fahren sie zur Schule oder zum Friedhof, seien wohl aber nicht direkt betroffen. Er bestätigte, dass es Kontakte und längere Diskussionen mit den Einzelhändlern und Anwohnern in der Straße gegeben habe.
»Es gibt auch sehr viele positive und konstruktive Rückmeldungen«, hielt Bürgermeister Pfundstein der eingereichten Unterschriftenliste entgegen und erinnerte daran, dass man sich im Rahmen des Forschungsprojektes »Zell 2030« auferlegt habe, für die Stadt ein Verkehrskonzept zu erstellen. Bis Mitte 2018 solle dies fertig sein. Die Sperrung der Kirchstraße sei ein möglicher Mosaikstein in diesem Entwicklungskonzept.
»Es gibt noch keine finalen Entscheidungen«, betonte Bürgermeister Pfundstein. Die Testphase sei von der Verkehrsbehörde bis Mitte November angeordnet. Es könne gut sein, dass sie dann wieder komplett abgebaut wird bevor man dauerhafte Lösungen anstrebe. Gleichzeitig warnte er davor, alles wieder »auf Null« zurückzudrehen.
Die jetzige Situation sei eine Kompromisslösung, stellte Pfundstein fest. Nicht alle Maßnahmen, die einen verkehrsberuhigten Bereich attraktiv machen, seien in dieser Phase möglich gewesen. Er nannte weitere Pflanzkübel, die Absenkung der Gehwege, Wasserspiele für Kinder oder freies W-Lan. Auch die mögliche Einrichtung einer Einbahnstraße müsse genau überlegt werden.
»Die Verkehrsfrage ist vielschichtig«, stellte Bürgermeister Pfundstein fest und zeigte sich sicher: »Der Test war der richtige Weg.« Auch im Verkehrsteam sei man der Ansicht, dass sich schon etwas bewegt und verändert habe. Er stellte in Aussicht, dass das Thema Kirchstraße am
9. Oktober im Gemeinderat auf der Tagesordnung stehen werde.