Trotz brütender Hitze besuchten vergangenen Mittwochabend rund 50 Musikfreunde das Klavierkonzert von Susanne Fink im Rahmen der Zeller Sommermusik.
Die Pianistin hatte im Vorfeld einen heiteren Abend mit Walzer-Melodien versprochen. Eingelöst hat sie dieses Versprechen zunächst mit »16 deutschen Tänzen« von Franz Schubert. Die kurzen Sätze variieren in ihren Stimmungen zwischen kraftvoll und verträumt, heiter und wehmütig, volkstümlich und kunstvoll – eine musikalische Blumenwiese.
Statt des ursprünglich vorgesehenen »Grande valse brillante« von Frederic Chopin intonierte die Künstlerin lieber den eingängigen »Walzer Nr. 2« von Dmitri Schostakowitsch. Die russische Komposition kommt mit ihrer wiederkehrenden Sequenz einer Einladung zum schwungvollen Tanz gleich. Die Leichtigkeit verlieh der »Sommermusik« einen erfrischenden Akzent.
Mit den folgenden Stücken zweier amerikanischer Komponisten, Harry P. Guy und Scott Joplin, zeigte die Pianistin die Adaption des europäischen Walzers in einem etwas anderen kulturellen Umfeld. Beide Male wurde das Walzer-Motiv mit Synkopen zu einem Ragtime vermischt. Die fließende Walzer-Bewegung wirkt durch die Taktsprünge noch lebendiger. Auf die einschmeichelnden »Pleasant moments« von Joplin ließ Susanne Fink dessen opulenten »Orig. ragtime waltz« folgen.
Den Abschluss bildete der Blumenwalzer von Peter Tschaikowski, der sich dem kollektiven Musikgedächtnis besonders eingeprägt hat und dem sommermusikalischen Programm die Krönung aufsetzte. Wie bei allen Stücken überzeugte Susanne Fink mit einem klaren Anschlag, der mal behutsam, mal kraftvoll daher kommt, wie es eine werktreue Interpretation erfordert. Der anhaltende Applaus galt dem Können der Pianistin aber auch ihrer auf eine heitere Stimmung bedachten Auswahl der Stücke.