Drei Jahre hatte der »Joy&Fun«-Chorus sein Sparschwein gefüttert. Zusammen mit Karin Chabot-Krempl, die aus Salzburg stammt, reiste die Gruppe nun in die Mozartstadt.
Für die Hinfahrt hatte Thomas Dreher einen Stop beim Biathlonzentrum in Ruhpolding vorgeschlagen. Fritz Fischer, mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister zwischen 1983 und 1993, begrüßte den Chor und informierte ihn über diesen anspruchsvollen Sport. Unter Anleitung hatte jeder liegend zehn Schuss auf fünf Scheiben mit einem Biathlongewehr frei. Das Ergebnis: Der Chor verfügt über gute Schützen und Fritz Fischer kann auch singen, wie sich beim »Ständerle« zeigte.
Gegen Abend erfolgte die Ankunft in der Benediktinerabtei Michaelbeuern bei Salzburg, eine schöne Unterkunft mit »Stiftskellnerei« in unmittelbarer Nachbarschaft, die vorzügliches Essen bot. Am Freitag ging die Fahrt nach Berchtesgaden, mit einem Elektroboot über den Königssee nach St. Bartholomä. An der weltberühmten Echo-Wand zog der Schiffsbegleiter sein Flügelhorn hervor und blies ein kleines Stück, immer mit ausreichenden Pausen für das Echo. Woher das Bad Reichenhaller Salz kommt, erfuhren die Sangesfreunde im Salzbergwerk Berchtesgaden, das bereits seit 500 Jahren besteht und in der Vergangenheit für Reichtum, Begehrlichkeiten und sogar Kriege mit dem Fürsterzbistum Salzburg gesorgt hatte.
Am Samstagmorgen fand eine kurze Chorprobe zum Eingewöhnen vor einer kurzweiligen Führung durch das Kloster statt. Dann lockte Salzburg. Schon auf der Hinfahrt erzählte Karin Chabot-Krempl aus ihrem reichen Geschichtenfundus über Salzburg und seine Bewohner. Schließlich wandelte der Chor auf den Spuren von Karin, Mozart und Karajan durch Salzburgs Gassen, begeistert vom Schlosspark Mirabell, den großzügigen Plätzen und versteckten Biergärten. Einen weiten Panoramablick über die Stadt und die Salzach konnte man nach einer Fahrt mit dem Aufzug auf den Mönchsberg genießen, wenn man es nicht vorzog, im traditionsreichen »Café Tomaselli« sich wie vor Zeiten schon Toscanini einen Kaffee kredenzen zu lassen. Der Tag klang fröhlich aus unter den Bäumen im Biergarten der »Stiftskellnerei« in Michaelbeuern.
Am Sonntagmorgen freuten sich die Mönche auf eine Messe mit dem Chor aus dem Schwarzwald. Der gab sein Bestes und gestaltete mit fünf konzelebrierenden Patres einen feierlichen Gottesdienst. Dirigent und Organist Wolfram Dreher begeisterte sich für die Eisenbarth-Orgel und griff entsprechend in Tasten und Register.
Die Heimfahrt war lang und weit. Der Busfahrer bewältigte sie mit Sicherheit und Ruhe. Aufgrund der Stauumfahrungen kehrte der Chor zu einem Mittagessen auf einem Dorffest bei München ein und fuhr landschaftlich wertvoll über die Alb und durchs Donautal zurück.