Die Sparkasse Haslach-Zell verabschiedete nach 32 Jahren ihren Verwaltungsratsvorsitzenden Heinz Winkler. Die vor 164 Jahren gegründete Bank hat der scheidende Haslacher Bürgermeister mit seinem Engagement und Einsatz in nahezu einem Fünftel dieser Zeit somit wesentlich geprägt. Denn laut Satzung übernimmt der jeweilige Bürgermeister der Stadt Haslach mit seinem Amt die zusätzliche Verantwortung.


Was Rang und Namen hat in der großen Sparkassenfamilie und unter den kommunalen Verantwortungsträgern fand sich zur Verabschiedung im Haslacher »Haus der Musik« ein: Vertreter der Sparkassenorganisationen, langjährige Wegbegleiter und persönliche Freunde, Bürgermeister des Geschäftsbereichs und Mitarbeiter der Bank. Der Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg Peter Schneider ließ es sich nicht nehmen, dem dienstältesten Verwaltungsratsvorsitzenden aller Sparkassen im Lande persönlich zu danken und ihn zu verabschieden.
Respekt und Anerkennung für das Lebenswerk
Der Zeller Bürgermeister und stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Günter Pfundstein erinnerte in seiner Laudatio an wichtige Stationen der Winkler-Ära. Aus Fluorn-Winzeln stammend, bestand Heinz Winkler seine Abschlussprüfung mit Auszeichnung an der Verwaltungsfachhochschule in Kehl und wurde mit 31 Jahren zum Bürgermeister in Haslach gewählt. »Du hast bei der Sparkasse Deine Spuren hinterlassen«, zog Pfundstein ein Fazit. Sein Amtskollege sei an allen wegweisenden Entscheidungen im Hause und weitsichtigen Fusionen beteiligt gewesen. Vor allem im aktuell schwierigen Umfeld seien diese nicht immer einfach gewesen. Das Lebenswerk verdiene Anerkennung und Respekt. »Ich spreche Dir im Namen aller unseren Dank aus oder wie wir noch wertvoller sagen: Vergelt’s Gott«, schloss Pfundstein.
Sparkassenpräsident Peter Schneider brach eine Lanze für die Organisation der Sparkassen. Der dezentrale Aufbau korrespondiere mit der mittelständisch geprägten Wirtschaft im Lande. Die Kontrolle übten demokratisch gewählte Personen aus. Daher wehre er sich vehement gegen bürokratische Eingriffe von außen. Wenn mit einer geplanten Umstrukturierung mehr Sachverstand verbunden wäre, hätte es die Bankenkrise nicht geben dürfen. Die Sparkassen hingegen seien mit ihrem Organisationsmodell bestens aufgestellt. »Heute ist ein besonderer Tag, denn Heinz Winkler hat ein Dritteljahrhundert sein Amt nicht nur wie vom Gesetzgeber bestimmt ausgeübt, sondern es mit Engagement und Herzblut ausgefüllt«, würdigte Schneider den scheidenden Vorsitzenden, der stets hohe Präsenz gezeigt habe und für Sitzungen immer bestens vorbereitet gewesen sei. »Sie haben klare Signale für Ihr Haus gestellt«, dankte Schneider und überreichte ihm als Anerkennung die Goldene Sparkassenmedaille. Als Dank erhielt seine Frau Bärbel Winkler, der auch alle Redner Anerkennung zollten, die dazu passende Brosche.
Winkler hatte stets die Zukunft im Blick
Der Vorstandsvorsitzende Bernd Jacobs beschrieb Heinz Winkler als »leuchtender Stern, der unserer Institution nunmehr knapp 32 Jahre eine klare Orientierung gibt.« Er habe sich mit der Bank identifiziert, wie auch seine Mitarbeit in zahlreichen Gremien belege. Bei Entscheidungen habe er nach eingehender Analyse nie die Ertragslage der Bank und deren Zukunftsfähigkeit aus den Augen verloren. »Meine Anerkennung möchte ich Ihnen auch im Namen meines Kollegen Klaus Minarsch und unserer 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überbringen«, dankte Jacobs und überreichte ein Tablet mit der Bitte, auch künftig Kontakt zur Sparkasse zu halten. Symbolisch wurde an den künftigen Bürgermeister Haslachs und Verwaltungsratsvorsitzenden Philipp Saar eine Fackel überreicht, um auch künftig den richtigen Weg auszuleuchten.
Heinz Winkler gebührte das Schlusswort. Vieles sei erwähnt worden, man höre gerne das Lob, aber es sei des Guten fast zuviel gewesen. Er wisse um die besondere Ehre, die Auszeichnung vom Sparkassenpräsidenten persönlich zu erfahren. Mit Blick auf die vielfältigen Veränderungen und Herausforderungen in den letzten Jahrzehnten appellierte er an die Mitarbeiter der Bank, weiterhin mit hohem Sachverstand das Haus gut in die Zukunft zu führen. »Es hat mich gefreut, dass heute Abend auch meine Familie eingeladen war, die in den vergangenen Jahren oft genug zurückstehen musste«, wusste Winkler den festlichen Rahmen zu schätzen.
Stehend applaudierten die Gäste dem Geehrten, der, sichtlich gerührt, rechtzeitig bremste: »Wir sind nicht auf einem Parteitag.« Die Feierstunde, musikalisch dezent umrahmt von Pianist Tobias Burgert, schloss mit einem Menü.