Besondere Grundrisse erfordern besondere Maßnahmen: Das Team von Stefan Kornmeier, Innenausbau & Konstruktion, informiert darüber, worauf sie achten, wenn sie für ihre Kunden ein Bad in einem Dachgeschoss planen.
Freigelegte Dachbalken, die bodengleiche Dusche mitten im Raum, aus der Badewanne blickt man durchs Dachfenster in die Sterne: Ein Badezimmer im Dachgeschoss kann toll sein. Doch aufgrund des besonderen Grundrisses muss man es ganz genau planen. Von Wärmedämmung bis Stehhöhen: Die folgenden acht Punkte sollen aufzeigen, worüber sich die Fachleute bei der Planung eines Badezimmers unterm Dach Gedanken machen.
Die Herausforderungen bei einem Bad mit Dachschräge
Schräge Wände, Nischen und geringe Deckenhöhen: Ein Bad im Dachgeschoss zu planen ist mit einigen Hürden verbunden. Eine gut durchdachte Raumaufteilung ist der erste, wichtigste Schritt: Was passt unter der Dachschräge und was überhaupt nicht? Meistens ergibt sich so schon die erste grobe Aufteilung des neuen Badezimmers. Ein Waschtisch zum Beispiel passt schlecht an eine schräge Wand… denn ein Spiegel sollte bestenfalls an einer geraden Wand hängen, um kein verzerrtes Bild zu zeigen. Dusche oder Badewanne sind unter bestimmten Bedingungen leichter in Schrägen zu platzieren, gleiches gilt für die Toilette, Sitzbänke und natürlich Stauraum.
1. Wärmedämmung und Schallschutz unterm Dach
Ist der Dachboden noch nicht oder bereits vor längerer Zeit ausgebaut worden, sind Dämmung und Isolierung nach außen unbedingt zu überprüfen. Wichtig in Feuchträumen ist eine ausreichende Belüftung. Um Geräuschbelästigungen in unter dem geplanten Badezimmer befindlichen Räumen zu vermeiden, ist bei der Bodenerneuerung außerdem auch an eine gute Trittschalldämmung zu denken.
2. Statik bei einem Bad im Dachgeschoss
Eine gefüllte Badewanne wiegt nicht selten mehrere hundert Kilo. Die Tragfähigkeit der Geschossdecke ist vor dem Einbau eines Badezimmers unter dem Dach also in jedem Fall durch einen Statiker zu prüfen.
3. Installationstechnik bei Bädern unterm Dach
Die Lage der vorhandenen Stränge und Fallleitungen sowie der vorhandene Fußbodenaufbau wirken sich ebenfalls auf die Badplanung unterm Dach aus: Berücksichtigt man das für den Wasserabtransport notwendige Gefälle sowie benötigte Rohrdimensionen, zeigt sich meistens schon recht früh, wo zum Beispiel Dusche und WC ihren späteren Bestimmungsort finden.
Bedingt durch zu geringe Deckenstärken kommt man auch im Dachgeschoss häufig nicht um den Bau von Podesten herum, um Abwasserleitungen zu Duschen oder Badewannen zu führen.
4. Auf Mindestraumhöhen achten
Bei der Platzierung von Objekten in Schrägen ist stets auf vom Nutzer benötigte Raumhöhen zu achten. Um zum Beispiel oberhalb der Dusche noch Beleuchtung anbringen zu können, benötigt man hier die durch die elektrischen Schutzbereiche definierte Mindestdeckenhöhe von 2,25 Metern. Soll eine Kopfbrause installiert werden, sind sogar 2,30 Meter einzuplanen, um noch bequem duschen zu können.
5. Nötige Stehhöhen im Speziellen
Nicht nur in der Dusche kommt es auf die Höhe an… Auch bei der Platzierung aller anderen Sanitärgegenstände sollte die Nutzbarkeit Priorität haben: Weder beim Aufstehen von der Toilette noch beim Aussteigen aus der Wanne sollten Sie sich schließlich den Kopf anschlagen.
6. Jeden freien Winkel unterm Dach für Stauraum nutzen
Schrägen, Winkel, Ecken… Ein Dachgeschossbad hat in der Regel nur wenige gerade Wände, die sich zum Stellen von Schränken und Regalen eignen. Doch letztlich birgt fast jeder ungenutzte Winkel Stauraumpotential. Überall, wo die Stehhöhen nicht ausreichen, können Staunischen untergebracht werden.
7. Platzausnutzung und schöne Effekte am Waschtisch
Praktisch sind Waschtische, die mehrere Funktionen vereinen. Im Idealfall haben sie sowohl Ablageflächen als auch geräumige Schubfächer, und hinter den Spiegelflächen finden Stauraum oder zusätzliche Lichtquellen Platz (auch Spiegel mit integrierter Beleuchtung lassen sich genau an Schrägen anpassen). Große Spiegelflächen helfen zudem, kompliziert geschnittene Dachräume großzügiger und heller zu gestalten.
Auch in Rollcontainern lässt sich das ein oder andere Teil zusätzlich verstauen. Lässt sich an einer geraden Wand ein Handtuchheizkörper montieren, kann dieser Raum für das Lagern und Trocknen von Handtüchern schaffen.
8. Lichtplanung und Wandgestaltung für Bäder im Dachgeschoss
Gestaltet man Decken und schräge Wände im gleichen Farbton, vermittelt dies den Eindruck, die geneigten Wände gehörten zur Deckenfläche. So wirkt das Badezimmer ruhiger und größer.
Wählen Sie für die Wand- und Deckengestaltung helle, kühle Farbtöne. Sie öffnen den Raum optisch und vermitteln zusätzlich den Eindruck von Größe.
Neben Tageslicht und einer guten Allgemeinbeleuchtung sind indirekte Lichtquellen im Bad unter dem Dach ebenfalls wichtig. Während nach unten gerichtetes Licht die Decke dem Boden näherbringt, können Bodenstrahler den umgekehrten Effekt haben und den Raum höher wirken lassen.
Weitere Fragen beantwortet das Team von Stefan Kornmeier, Innenausbau & Konstruktion, und unterstützt bei der Planung des Bades unterm Dach.