Am vergangenen Freitag traf sich die Stadtkapelle im Gasthaus »Adler«, um ein Resümee des letzten Jahres zu ziehen. Zudem standen Vorstandswahlen an.



Bei der Stadtkapelle Zell war es der Dirigentenwechsel zum Jahreswechsel, der große Veränderungen einläutet.
Bekanntermaßen gab Siegfried Rappenecker den Taktstock nach 22 Jahren bei der Stadtkapelle an Stefan Polap weiter. Dieser hatte sich bei Probedirigat und Fragerunde unter acht Bewerbern durchgesetzt. »Das zeigt, wie wie attraktiv die Stadtkapelle für Dirigenten ist«, fasst Vorstand Sebastian Grillich die spannende Suche im letzten Jahr zusammen. Mit dem neuen musikalischen Leiter wird sich das Repertoire jetzt nach und nach verändern. Neue Stücke bereichern das Sommerprogramm, das Marschbuch wird grundlegend erneuert. »Das Ziel ist es«, so Dirigent Stefan Polap, »dass die Kapelle ein Ständchen und selbst ein kleines Konzert komplett aus dem neuen Marschbuch bestreiten kann.« Auch Marschproben seien geplant, damit nicht nur der musikalische, sondern auch der formale Auftritt perfektioniert werde.
Die Koordination zwischen Bläserklasse, Jugendorchester und der Ausbildung in der Musikschule würde gut funktionieren, stellte Sebastian Grillich fest. Nicht zuletzt, da sich die Wege zwischen Musikschule und Orchester mit dem neuen Dirigenten nochmals verkürzt hätten. Stefan Polap unterrichtet selbst dort und »weiß schnell, wo der Schuh drückt«. Den Nachwuchs will die Stadtkapelle auch zukünftig für sich gewinnen, fördern und fordern. Die offene Probe hätte sich als gutes Instrument erwiesen, um neue Musiker zu gewinnen.
Bürgermeister Günter Pfundstein griff das Thema Nachwuchs auf. Die Musikschule sei Gegenstand der nächsten Stadtratssitzung. Bis zum 31. März 2018 müsse das Gebäude in der Nordracher Straße abgebrochen sein. Die Stadt berate zusammen mit der Musikschule über eine Lösung, die »sicherlich zunächst eine Zwischenlösung« sein werde.
Das Verteilen der Aufgaben auf viele Köpfe bewährt sich
Im letzten Jahr wurde der Vorstand dezentraler organisiert. Mehr Mitglieder sollten dadurch stärker in die Prozesse eingebunden werden. Ein Unterfangen, das sich im laufenden Vereinsbetrieb als praktikabel erweist und die Gemeinschaft stärkt. Grillich bedankt sich: »Ich finde es toll, dass jeder seinen Beitrag zu einem gut funktionierenden Verein leistet.« Ein Dankeschön ging auch an die Stadt Zell für die Zusammenarbeit und die Unterstützung.
Der Bericht des Kassenwarts wies für das Jahr 2016 einen kleinen Überschuss aus. Für 2017 sieht es hingegen nicht so rosig aus, da bereits jetzt viele Kosten für Instrumente und Bekleidung aufgelaufen sind. Eine kleine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge wurde beschlossen. Die Revision der Kassenprüfer Felix Schmieder und Clemens Kühnpast blieb ohne Beanstandung, so dass der Kassierer, genau wie das gesamte Vorstandteam, einstimmig entlastet wurde. Als Kassenprüfer für das nächste Jahr – traditionell übernimmt diese Aufgabe bei der Stadtkapelle ein Mitglied des diesjährigen Prüfer-Duos und ein neu hinzugekommenes – wurden Felix und Laura Schmieder gewählt.
Vorstandsteam bestätigt, Eva-Maria Hummel als Besitzerin neu dabei
Sebastian Grillich, Petra Kühnpast und Georg Heitzmann wurden in den anschließenden Wahlen als gleichberechtigte Vorsitzende einstimmig bestätigt. Auch Birgit Maier und Lucia Isenmann sollen ihre Ämter als Schriftführerinnen für interne Angelegenheiten beziehungsweise in Sachen Öffentlichkeitsarbeit nach einstimmiger Meinung der Versammlung weiterführen. Manuel Schwendenmann übernimmt das Amt des Kassieres ein letztes Mal, kündigte aber an, in der nächsten Periode nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Als Beisitzer sind wieder Martin Harter und Aurelia Wolters mit dabei. Eva-Maria Hummel als dritte im Bunde übernimmt den Beisitz von Mario von Kopp-Ostrowski. Vize-Dirigenten bleiben Robert Maier und Achim Willmann. Für die Noten ist weiterhin Marlene Kühnhanss zuständig, aber – mit einem Augenzwinkern – »nur, wenn alle pünktlich abgeben.«