»Jahrmarkt, Zirkus bunt und grell – Zeller Fasendkarussell« – unter dieses Motto hat die Zeller Narrenzunft heuer die fünfte Jahreszeit gestellt. Auf der Dreikönigssitzung am vergangenen Freitag hielt Vize-Zunftmeister Stefan Polap zur Werbung für Preisschnurren und Maskenball an.
»Wir gehen schönen Zeiten entgegen, genießet sie, man weiß nie, was kommt«, das rief Clemens Halter als bestens gelaunter Zunftmeister jenen über 40 Anwesenden entgegen, die sich zur gestrigen Dreikönigssitzung im Narrenkeller des Kulturzentrums »Obere Fabrik« (KOF) versammelt hatten.
Besagte schöne Zeiten beginnen damit, dass die Zeller Narrenzunft in Begleitung der Stadtkapelle Zell das 44-jährige Bestehen der Oberharmersbacher Kollegen feiern wird: am 28. und 29. Januar. Für Hästräger ist der Eintritt frei. An beiden Tagen wird ein Buspendelverkehr eingerichtet, zudem bietet die SWEG zwei Sonderfahrten mit dem Bähnle an.
Mit ihrem 80-jährigen Bestehen feiert zwar auch die Zeller Fasendgemeinschaft Lohgass ein Jubiläum, dies jedoch nur intern, wie ein Lohgass-Vertreter mitteilte.
Ein Wochenende nach dem Besuch der Oberharmersbacher Festivitäten »gehen wir zu den Teufeln«, so Clemens Halter, »gemeinsam mit der Musikkapelle Unterentersbach.« Die Abfahrt zum entsprechenden Landschaftstreffen in Triberg erfolgt jeweils beim Kultur- und Vereinszentrum, am 4. Februar um 13.30 Uhr, tags darauf um 10 Uhr.
Am 3. Februar beginnt mit dem Kappenabend des Fußballvereins zudem in Zell der Reigen der närrischen Abendveranstaltungen. Sie gipfeln in den beiden großen Zunftabenden am 23. und 24. Februar (jeweils 20 Uhr), nachdem die Fasend am Schmutzigen Dunschdig um 14.30 Uhr vom Narrensamen offiziell ausgerufen worden ist.
Mit der fasend-sonntäglichen Erweckung der Narros aus ihrem ungeliebten Grabe am Storchenturm geht es dann hoch her im Städtle. »Jahrmarkt, Zirkus bunt und grell – Zeller Fasendkarussell« – unter dem von Jennifer Kuderer stammenden Fasendsmotto der acht närrischen Gemeinschaften werden unter anderem verrückte Artisten, Schießbudenfiguren, Zuckerstangen und Lollipops, sowie einem Gaukler hinterherlaufende Bären die Straßen mit buntem Leben füllen. Affen- und sonstige Zirkusformen inklusive.
»Externe« Unterstützung gibt’s von den Basler Grachsymphonikern und ihrer mitreißenden Guggenmusik. Außerdem hat sich die freie Narrenzunft Wolfach angekündigt, »die werden mit 400 bis 500 Mann kommen«, so Clemens Halter. Unter dem Motto »Mit Gebrüll und Yabba Dabba Doo, Zeller Kinderfasend juhu« sowie unter der – vom Zunftmeister ausdrücklich belobigten – Obhut des Dörflenarren Roland Isenmann wird auch der Narrensamen ein wesentliches Scherflein zu dem Treiben beitragen.
Lob für Nichtraucher-Lokale
Um 20 Uhr dann, anlässlich des Hästräger-Schnurrens, ziehen die Zeller Narros zu einem großen närrischen Konzert vor das Rathaus. »Ein Lob an die Nichtraucher-Lokale«, betonte der Zunftmeister bei dieser Gelegenheit.
Bevor am Fasendsdienstag der große Umzug um 14 Uhr wiederholt wird, findet am Rosenmontag ab 20 Uhr ein Preismaskenball statt – und zwar im »Adler«, »Bräukeller« und KOF. Vize-Zunftmeister Stefan Polap bat darum, für diesen Preismaskenball innerhalb der Fasends-Gemeinschaften Werbung zu machen. Desgleichen für das vorherige samstägliche Preisschnurren am 25. Februar: Das findet nicht nur im »Adler« sowie im »Bräukeller« statt, sondern heuer auch wieder im Café »Alt Zell«.
Und weil eine rechte Narrenstadt recht geschmückt sein will, hofft man außerdem auf die Hilfe möglichst vieler fleißiger Hände, um am 21. Januar die traditionellen bunten Wimpel über der Hauptstraße aufzuhängen. Treffpunkt: Um 13 Uhr an der »Sonne«.
Wimpelaufhänger und Plakettenverkäufer gesucht
Abgehängt wird der närrische Schmuck am Samstag nach der Fasend. »Das Abhängen geht immer doppelt so schnell«, wissen die Verantwortlichen, doch daran mag derzeit niemand so recht denken. Stattdessen gilt die Parole: »Zum Aufhängen braucht man ein paar Leute mehr.«
Die wünscht sich auch Säckelmeister Bernd Herrmann: »Für den Verkauf der Umzugsplaketten können wir zwei, drei, vier, fünf Personen mehr vertragen.« Interessierte mögen sich unter der Zeller Telefonnummer 65386 bei ihm melden. Im Vorverkauf kostet die Umzugsplakette 2,50 Euro, im Straßenverkauf drei Euro. Erforderlich ist sie ab 16 Jahren. Eine in edlem Zinkton schimmernde, wunderschöne Sammlerplakette ist für acht Euro erhältlich.
Der durch die Tagesordnung führende Zunftschreiber Mathias Schwarz wies gesondert auf die aus Sicherheitsgründen einzuhaltenden Wagenbaubestimmungen hin. »Auf dem Weg von Euch daheim bis zur Umzugsaufstellung muss der Bulldogg speziell versichert sein«, ergänzte der Zunftmeister, »die Zunftversicherung greift erst ab Umzugsaufstellung.« Letztere wird wie jedes Jahr am Fasendsonntag vorgestellt: Um 11 Uhr im Bräukeller.
Weiter wies der Narrenrat darauf hin, dass die Umzugsansager rechtzeitig die Texte der einzelnen Gemeinschaften erhalten, »damit ihr beim Umzug dem närrischen Publikum gebührend vorgestellt werden könnt«. Feixend meinte Ehrenzunftmeister Berthold Damm – selbst Umzugskommentator: »Sonst machen die Ansager was sie wollen.«
Leeres Gasthaus Linde soll Anlaufstelle werden
Was die Bewirtung betrifft, so müssen die Budenbetreiber selbst eine Konzession bei der Stadt beantragen. Heuer einmalig steht überdies das der Stadt gehörende, seit langem leerstehende Gasthaus »Linde« zur Bewirtung und zur Benutzung der Toiletten zur Verfügung. »Hierzu suchen wir noch jemanden, der das für die Zeit, in der der Umzug stattfindet, übernimmt«, appellierte der Narrenrat an Freiwillige.
Dann schließlich war es so weit, traditionell gab der Zunftmeister das Kommando: »Steht bitte auf und Hand aufs Herz!«, gemeinsam nun ward der erste Zeller Narrenmarsch des Jahres 2017 gesungen.