Zum vierten Mal trafen am gestrigen Donnerstag Grundschulkinder des Bildungszentrums Ritter von Buß und Flüchtlingskinder der Grundschule Unterharmersbach zusammen. Auf dem gemeinsamen Stundenplan standen »Spielen und Basteln«. Bereits im Dezember und Januar hatten die Schulen gemeinsam mit der AWO Zell solche Veranstaltungen im Rahmen des Weltkindertags organisiert.





»Es gab überhaupt keine Berührungsängste, die Kinder waren sehr schnell ein Herz und eine Seele«, unterstrich Vorsitzender Hans-Peter-Eßlinger den Erfolg dieses Integrationsprojekts. Er bestätigte, dass die AWO sehr gerne die Idee des Lehrerkollegiums aufgegriffen habe, den Weltkindertag aus aktuellem Anlass den Flüchtlingskindern zu widmen. An früheren Weltkindertagen habe die AWO auf Initiative von Rolf Oswald unter anderem das Rumänienprojekt umgesetzt.
Vorsitzender Eßlinger freute sich, dass sich bei der Umsetzung der vier Aktionen die Lehrerinnen der Zeller Grundschule sehr einfühlsam den Kindern angenommen haben. Vor allem dankte er Konrektor Wolfgang Müller-Scharer für die Organisation der Veranstaltungen. Als Dolmetscherin und Mitgestalterin sei Tamara Zeier eine wertvolle Stütze gewesen. Sie leitet schon seit 14 Jahren die VKL-Klasse an der Grundschule Unterharmersbach, in der die Flüchtlingskinder die deutsche Sprache erlernen. Mitgeholfen haben außerdem auch Eltern sowohl der Grundschüler als auch der Flüchtlingskinder.
»Zwei Schulen, ein Ziel bei der Hilfe zur Integration, das ist wertvolle Arbeit für ein gutes Verstehen«, dankte Hans-Peter Eßlinger allen Helfern, die den Weltkindertag zum Erfolg gemacht haben. Damit die Schule weiterhin solche Freundschaften fördern kann, überreichte er gemeinsam mit Heinz Engelhard, dem designierten Vorsitzenden der AWO Zell, eine Spende in Höhe von 200 Euro an Rektor Martin Teufel. Der wiederum lobte die Initiative als »eine tolle Sache«, wenn Kinder aus der ganzen Welt zusammentreffen und miteinander spielen und basteln.
Gestern waren es die Kinder der Klassen 1b und 3b die gemeinsam mit den Lehrerinnen Astrid Litty und Elke Reinisch mit ihrem Lied herzlich willkommen hießen. An den Tischen waren viele verschiedene Spiele vorbereitet, die auch sofort in Beschlag genommen wurden. Insgesamt waren an den vier Vormittagen alle acht Grundschulklassen in die Aktion mit eingebunden.
Lehrerin Tamara Zeier hatte mit den Flüchtlingskindern und deren Eltern typische Gegenstände aus ihren Herkunftsländer mitgebracht und Gedichte und Lieder einstudiert. Die persönlichen Vorstellungen ließen erahnen, unter welch schwierigen Umständen sie nach Deutschland gekommen sind. Mit dem Gedicht »Ich träume mir ein Land« und symbolischen Bändern machten sie gemeinsam ihre Sehnsucht nach Frieden und Freundschaft deutlich.
Tamara Zeier berichtete, dass sie in den 14 Jahren, in denen sie die VKL-Klasse in Unterharmersbach betreut, schon Kinder aus insgesamt 19 Ländern aufgenommen habe. Aktuell betreut sie 11 Kinder und mit ihnen auch deren Familien, heute hauptsächlich aus Syrien und Afghanistan. Früher seien es viele Deutsche aus Russland gewesen, die von ihr betreut wurden, aber auch aus den USA, dem Nordkaukasus oder aus Korea. Und Frau Zeier konnte mit Bildern zeigen, wie verängstigt die Flüchtlingskinder oftmals nach Unterharmersbach kommen und wie aufgeschlossen und glücklich sie nach einem Jahr sind. »Ich habe noch nie so viel Herzlichkeit erlebt«, bedankte sich Tamara Zeier bei allen Unterstützern für diese Initiative zum Weltkindertag.