Den Spendenbetrag in Höhe von 12.000 Euro verkündete Bruder Markus Thüer am Dreikönigstag in der Wallfahrtskirche. Der Abendgottesdienst wurde von den Sternsingern mitgestaltet.
Der Guardian des Zeller Klosters, Markus Thüer, ging in seiner Predigt auf den Festtag Dreikönig ein. Nur zwei Evangelisten berichten in der Bibel von dem Erscheinen der vermeintlichen Könige an der Krippe. Laut dem Lukasevangelium kommen lediglich Hirten an die Krippe zu dem Kind. Nur der Evangelist Matthäus berichtet von Sterndeutern aus dem Osten, führte Thüer aus.
»Und weil Könige in der damaligen Zeit die wichtigsten Personen sind, haben die Überlieferungen aus den Sterndeutern Könige gemacht«, erklärte Thüer. In der heutigen Zeit gibt es verschiedene Krippendarstellungen. Es gibt Krippen, die das jeweilige Land als Hintergrund abbilden und Menschen in landestypischen Kleidern zeigen. »Im Fürstenberger Hof sind solche Krippen in großer Zahl zu sehen«, berichtete Thüer.
Er erzählte von seiner Tätigkeit im Kapuzinerkloster in Münster. Dort hatten die Kapuziner eine moderne Krippe auf einem öffentlichen Platz in Münster aufgestellt. Lange haben sie überlegt, wie sie die Heiligen Drei Könige darstellen können und einen Künstler mit der Umsetzung ihrer Idee beauftragt. Ein König stellte den Bischof von Münster dar, der seinen Hirtenstab zur Krippe mitbringt. Der nächste König zeigt sich als Bürgermeister von Münster mit einem Schlüssel in der Hand. Der dritte »König« ist eine Frau, die ihr Herz in den Händen hält. Sie wurde ohne Gesicht dargestellt, damit sich jede Frau in ihr wiederfinden könne, beschrieb Thüer die Szene in der Krippe.
Am Ende des Gottesdienstes gab Thüer die Summe von ca. 12.000 Euro bekannt, die die Sternsinger an Spenden erhalten haben. Der Betrag entspricht dem Ergebnis des letzten Jahres. Markus Thüer dankte den Kindern für ihren Einsatz und richtete seinen Dank auch an die Erwachsenen, die die Aktion unterstützt und begleitet haben.
Hintergrund
Sternsinger sind »immaterielles Kulturerbe«. Die Sternsinger sind die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder – und seit einem Jahr auch Kulturerbe. Die Dreikönigs-Tradition sei lebendig und identitätsstiftend, begründete Benjamin Hanke von der Deutschen Unesco-Kommission die Aufnahme in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes.