Am Ende der Bürgerversammlung waren die Pinnwände dicht gefüllt mit Vorschlägen und Ideen, die von den Bürgern zu den insgesamt acht Themenschwerpunk- ten notiert wurden. Ein Schwerpunkt bildete dabei das Thema »Verkehr und Mobilität«.
Zunächst erläuterte Professor Dr. Peter Dehne den Zuhö- rern das Ziel des Forschungs- projekts »Potenziale von Kleinstädten in peripheren Lagen«. Im Durchschnitt ha- ben die 920 deutschen Klein- städte rund 9234 Einwohner, deren Bewohner sind durch- schnittlich 45,2 Jahre alt und diese Städte mussten in den letzten Jahren rund fünf Pro- zent Bevölkerungsrückgang hinnehmen.
Lange Zeit seien die Klein- städte in der Politik kein gro- ßes Thema gewesen – sehr viele hätten sich, so Professor Dehne um das Dorf geküm- mert. Nun aber habe das Bundesbauministerium das Forschungsfeld »ExWoSt« ausgeschrieben, was für »ex- perimenteller Wohnungs- und Städtebau« steht. 74 Städ- te haben sich um eine Teil- nahme beworben, acht von ihnen, darunter die Stadt Zell, konnten den Wettbe- werb gewinnen. Ziel sei es nun, die Potenziale, Stärken und Möglichkeiten der Klein- städte darzustellen. Es solle eine Stadtentwicklung wer- den, die von den Bürgern selbst kommt.
Wichtige Elemente bei der Umsetzung des Forschungs- projekts, so Professor Dehne, seien die Szenario-Werkstät- ten und die Jugend-Bar- Camps. Außerdem gibt es ein lernendes Netzwerk aller acht teilnehmenden Städte. Der Blick in die Zukunft solle zei- gen: »Wie wird Zell im Jahr 2030 aussehen?«
Typisch für Kleinstädte seien heute der Marktplatz, die Feste, Begegnungen und die Natur. Grundlagen seien der Zusammenhalt und das Ehrenamt. Der Einzelhandel in seiner heutigen Form wer- de verschwinden. Die Kon- kurrenz für die Kleinstädte seien nicht Hamburg oder Berlin sondern die benach- barten Städte.
Beim Blick in die Zukunft müsse man auch berücksichti- gen, dass sich die Welt enorm verändert. Als Stichworte nannte Professor Dehne die Vernetzung, 3-D-Drucker, selbstfahrende Autos und In- dustrie 4.0. »Die Welt wird unüberschaubarer und schwieriger«, stellte Professor Dehne fest, »deshalb sei es umso wichtiger, für die eige- ne Stadtentwicklung zu arbei- ten.«
Acht Themenschwerpunkte
In zwangloser Atmosphäre nutzten die Bürger dann die Möglichkeit, ihre Ideen und Anregungen zu den einzel- nen Themenschwerpunkten zu nennen. Betreut wurden die Treffpunkte von Teilneh- mern der Szenario-Gruppe bzw. von Mitarbeitern der Firma AgilEvent.
- Tourismus/Kultur/Freizeit
- Verkehr/Mobilität
- Umwelt/Klima/Energie
- Stadtentwicklung/Wohnen
- Senioren/Jugend/Familie
- Bildung/Soziales
- Handel/Gewerbe/Wirtschaft
- Zell 2030/WIR 2030 (Utopie)
































