Die Dörfle-Narren entschwebten ins All und ließen die hoch vergnügte Reichstalhalle im proppenvollen Fasenthimmel schweben.
Kaum waren sie am vergangenen Samstagabend in der Reichstalhalle einmarschiert und standen fein säuberlich aufgereiht auf der großen Bühne, da taten die Dörfle-Narren lautstark ihren Unmut ob unerquicklicher Bedingungen hie auf Erden kund: So viele Auflagen! Und alles so teuer geworden! Also nix wie ab ins All – irgendwo dorthin, wo alles besser ist und man das ganze Jahr über in aller Ruhe Fasent feiern kann.
So kommt es, dass ein zahlender Gast statt des geplanten Dörfle-Fasent-Balls lediglich „Jürgen“ vorfindet. Obwohl bereits den ganzen Vormittag von einer Schnecke verfolgt, kehrt dieser tapfer die Bühne. Und findet obendrein die Zeit, mit dem Gast in bester Schnitzelbankmanier das eine oder andere Dorfgeschehen durchzuhecheln. Schließlich beschließen die beiden, den Dörf-le-Ball zu retten. Wie gut, dass der Bauhof-Stefan es versteht, großartige Dinge aus Holz zu machen. Mit einer von ihm gebauten Rakete machen sich der Gast und Jürgen im Weltall auf die Suche nach den Dörfle-Narren. Selbstredend aberwitzig geht es dabei zu.
Um nur einige Beispiele zu nennen: Ein durchs Universum schwebender rot-gelber Dörfle-Narrenschal weist ihnen den richtigen Weg. Sie passieren den „Planet der Affen“ ebenso wie einen Schwimmbadplaneten oder einen Spionagesatelliten. Als der Rakete der Schub ausgeht, eilt per UFO der ADAC zu Hilfe, und dank eines gegen die Langeweile im Raumschiff eingeschalteten Radios singen die weit über 500 in der Halle weilenden Kehlen lauthals mit: „Völ-lig los-ge-he-löst/ von der Er-de/ schwebt das Ra-ha-haum-schiff…“
Irgendwann landen die beiden Self-made-Astronauten im Star-Wars-Geschehen. Statt Darth Vader allerdings ist es „Ric-Harth Waither“, der kämpft, selbstredend mit bürgermeisterlicher Würde. Wen will es da noch wundern, dass auch Meister Yoda auftaucht und den Suchenden rät: „Folgt der Spur der Fröhlichkeit, dann werdet ihr finden die Dörfle-Leut.“ Was denn auch tatsächlich passiert.
Auf dem All-Klo gestrandet
Weil Dörfle-Ball ist und die Halle längst proppenvoll, lassen die Dörfle-Narren sich zur Rückkehr bewegen. Woraufhin sie 14 Sketche direkt hintereinander präsentieren, dank einer von unsichtbaren Helfern bewegten Drehbühne. Nichts, was es hier nicht gäbe, wie unter anderem ein englisch sprechendes und mit Händen ausgestattetes WC, das einen von Nöten getriebenen Nutzungswilligen zur Verzweiflung treibt.
Ein Thema, das mit dem anschließenden Programmpunkt „Klo in space“ derart auf die Spitze getrieben wird, dass sich auch der unbeugsamste Lachmuskel im Publikum aufs Unerbittlichste malträtiert sieht. Denn: Ob eines dringenden Bedürfnisses hat einer der Dörfle-Narren die Rückreise auf die Erde verpasst. Nun schlägt auch noch ein Meterorit in das All-Klo ein! Und: Es gibt nur ein einziges Stück Toilettenpapier – was für eine Katastrophe nach einem ausgiebigen Geschäft!
Dank Notfallknopf und Telefonat per – jawohl – Toilettenbürste schickt die NASA ein WC-Team in einer denkbar skurrilen „Mission im-Po-ssible“ zur Rettung. Neben mitreißendem Live-Gesang und kreativen Einfällen wie Tennisspielen mit Sternen spielen gewisse Hinterlassenschaften nicht nur verbal eine Rolle, sondern auch optisch – wobei es sich de facto um Nutella oder schlimmstenfalls um braune Schuhcreme gehandelt haben dürfte.
Um Mitternacht verabschiedeten sich die insgesamt 35 Mitwirkenden auf der Bühne von ihrem hochvergnügten Publikum. Das aber hatte weiterhin Spaß: dank „Dörfle-Narren-Bänd“ mit „Sascha & Co“ sowie Bewirtung durch die Fasentgemeinschaft Malente.








