Oberharmersbach schiebt der Freiflächen-Photovoltaik einen Riegel vor: Auf Äckern und Wiesen wird es grundsätzlich keine Solaranlagen geben. Der Gemeinderat traf die Entscheidung in geheimer Abstimmung.
Die Sitzung des Gemeinderats in Oberharmersbach am Montagabend brachte eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen: Mit zehn Ja-Stimmen und drei Nein-Stimmen sprach sich der Gemeinderat in geheimer Abstimmung nicht nur gegen den Bau einer Freiflächen-Photovoltaikanlage (FF-PV) im Jauschbach aus. Derartige Anlagen sollen auf landwirtschaftlich genutzten oder nutzbaren Flächen in Oberharmersbach grundsätzlich nicht möglich sein.
Entscheidung im Frühjahr vertagt
Dieser Beschluss beendet eine Diskussion, die im Frühjahr ihren Anfang nahm, als Landwirt Stefan Lehmann mit dem Plan auf den Gemeinderat zukam, auf einer seiner Aussage nach zunehmend unfruchtbaren Wiese eine Solaranlage mit 1.700 Photovoltaik-Paneelen zu errichten. Der Gemeinderat verschob den Antrag am 18. März, weil er zuerst allgemeine Regeln für solche Anlagen festlegen wollte.
Kriterien-Katalog scheitert an Realität
Bürgermeister Richard Weith verwies in der Rückschau darauf, dass nach einer nicht- öffentlichen Erörterung am 30. September klar war, dass ein Katalog von Kriterien für alle Einzelfälle in ihren unterschiedlichsten Varianten nicht objektiv zu gestalten sei, was die Voraussetzung für eine Gleichbehandlung möglicher folgender Anträge wäre. Der Energieatlas zeige, dass es viele mögliche Flächen für Solaranlagen gebe. Lehmanns Projekt im Jauschbach würde einen Präzedenzfall schaffen, der weitreichende Folgen für nachfolgende Projekte, das Ortsbild sowie die Landwirtschaft und den Tourismus haben könnte.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.