Mit ihm verliert die Gemeinde einen rührigen Geschäftsmann und ein langjähriges aktives Vereinsmitglied.
Nach langer, schwerer Krankheit starb wenige Tage vor seinem 74. Geburtstag Alfred Brucher. Mit ihm verliert die Gemeinde einen rührigen Geschäftsmann und ein langjähriges aktives Vereinsmitglied.
Alfred Brucher, Jahrgang 1950, wuchs als ältestes Kind der Eheleute Erwin Brucher und Pauline, geb. Lehmann mit fünf Geschwistern auf. Am Eingang des Riersbacher Tals hatte Ludwig Brucher 1925 eine Schmiedewerkstatt gegründet, in der neben Sohn Erwin als Schmiedemeister später auch Enkel Alfred eine Anstellung finden sollte. 1979 erwarb dieser den Meisterbrief als Landmaschinenmechaniker, da die Firma Brucher ihre Produktpalette ständig erweiterte. Zusätzlich wurde ein Sanitär- und Baublechnermeister eingestellt.
Die Firma Brucher blieb ein Familienbetrieb. Alfred Brucher, der 1971 Inge Heitzmann geheiratet hatte, übernahm mit seiner Frau 1986 den Betrieb in der dritten Generation. Die ständig weitsichtige und gemeinsame Arbeit der Eheleute Brucher war Voraussetzung für die Bewältigung neuer Herausforderungen in diesen Branchen.
In den 1980er Jahren wurde eine Subaru-Vertretung mit Autoreparaturwerkstatt eröffnet. 1986 erwarb Alfred Brucher in Nordrach das Betriebsgelände für das dortige Autohaus Brucher mit Tankstelle und einer Ford-Vertretung.
Die seit 1953 bestehende Tankstelle in Oberharmersbach wurde mehrmals umgebaut, 2001 als Pilotprojekt zur ersten deutschlandweit emissionsfreien Tankstelle. 2017 übernahm der älteste Sohn Jürgen als Kfz-Mechatronikermeister den gut aufgestellten Betrieb in der vierten Generation.
Zwar wurde die Sparte Installation und Blechnerei abgegeben, ebenso wie auch vor Jahresfrist die Kfz-Werkstatt in Oberharmersbach, aber dem rührigen Engagement des Seniorchefs Alfred ist es zu verdanken, dass mit seiner Investition über einen sechsstelligen Betrag dank der Unterstützung der Gemeinde und Fördermitteln aus dem Leader-Programm 2021 die letzte der ehemals drei Oberharmersbacher Tankstellen der Bevölkerung erhalten blieb, jetzt zusätzlich ausgestattet mit Tankautomat, Shop und Ladestationen für E-Bikes und Pkw-Ladeplätze. Mit diesem zeitlich und finanziell aufwendigen Engagement sicherte er einen wesentlichen Bestandteil der Grundversorgung der Gemeinde.
Alfred Brucher lag auch das Vereinsleben am Herzen. 49 Jahre marschierte er stets im Spielmanns- und Fanfarenzug der Historischen Bürgerwehr mit und schlug dabei die Landsknechttrommel. Für seinen Einsatz bei Proben und Auftritten wurde er mit dem Treudienstehrenzeichen für 25 und 40 Jahre geehrt. Auch nach seinem Rücktritt als aktiver Spielmann 2013 blieb er dem Traditionsverein als passives Mitglied verbunden.
Nicht minder wichtig war ihm die aktive Zeit in den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr. 52 Jahre versah er zuverlässig seinen Dienst als Maschinist. Er stieg zum Hauptfeuerwehrmann auf, erwarb in den 1970er Jahren die Leistungsabzeichen in Bronze und Silber und wurde 1995 bzw. 2010 mit den Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg in Silber und Gold ausgezeichnet. Darüber hinaus gehörte er von 1981 bis 1996 dem Feuerwehr-Ausschuss an.
Während Bürgerwehr und Feuerwehr einen treuen Kameraden verloren haben, vermisst auch seine Familie einen fürsorgenden Ehemann, Vater und Opa. Mit seiner Frau Inge, mit der er 2021 das Goldene Hochzeitsjubiläum feiern durfte, trauen die drei Kinder Jürgen, Bianca und Sandra sowie sieben Enkel.