Mitglieder des Schwarzwaldvereins Oberharmersbach haben das Bettelfrau-Denkmal am Weg zum Brandenkopf restauriert. Die Stele aus einem Tannenstamm mit integriertem Kruzifix auf der Passhöhe (ca. 800 m ü. NN) war durch Witterungseinflüsse stark beschädigt.
Der Holzstamm war von Fäulnis und Pilz befallen und auch von einem Specht bewohnt. Daher war eine Demontage und Restaurierung notwendig.
Während der Demontage stellte sich heraus, dass auch das Kruzifix restauriert werden muss. Ein Fachbetrieb übernahm die Restaurierung, wobei darauf geachtet wurde, das Kruzifix im Originalzustand zu erhalten. Für die neue Stele spendete die Forstverwaltung der Gemeinde Oberharmersbach einen Stamm aus heimischem Tannenbestand.
87 Arbeitsstunden für die Stele
Die Mitglieder des Schwarzwaldvereins bearbeiteten den Baumstamm in 87 Arbeitsstunden und stellten die Stele vor wenigen Tagen am ursprünglichen Standort wieder auf. Zusätzlich fertigten sie ein neues Dach zum Schutz vor Regen und Schnee sowie eine neue Stahlplatte zur sicheren Befestigung an. Das Denkmal ist nun wieder bereit, den Witterungseinflüssen auf der Passhöhe zu trotzen. Der Schwarzwaldverein Oberharmersbach bedankt sich bei allen Unterstützern, besonders bei der Gemeinde Oberharmersbach für die Baumstammspende.
Historie der Bettelfrau
Die Geschichte der Bettelfrau stammt aus mündlichen Überlieferungen und verschiedenen Quellen. Eine der wahrscheinlichsten Geschichten ist diese:
Vor vielen Jahren soll im hinteren Waldhäusertal, ganz oben im Gebirge, ein Gespenst umhergegangen sein, das wie eine alte Bettlerin aussah. Es trieb Schabernack mit Holzhauern und erschreckte Pilger auf dem Weg nach Einsiedeln. Es soll auch um Erlösung gebeten haben. Ein Pilger aus der Waldhäuser versprach der Bettlerin, für sie eine Wallfahrt zu verrichten, und befestigte auf dem Rückweg ein Bild aus dem Gnadenort an einer Tanne, wo ihm der Geist erschienen war. Das Bild soll in den Stamm eingewachsen und später durch ein Kruzifix ersetzt worden sein. Dieser Baum ist längt gefällt, aber zur Erinnerung an das Geschehene wurde eine Stele aus einer Tanne mit Kreuz errichtet. Noch heute wird die Gegend deshalb „Bettelfrau“ genannt.