Der neue Rathausplatz in Oberharmersbach ist ein Gemeinschaftswerk und Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft gleichermaßen.
Vom neuen Rathausplatz, dessen Einweihung anlässlich der Aufstellung des Maibaum im Mittelpunkt stand, war nicht viel zu sehen. Die Menge der Besucher füllte jeden Quadratmeter und es zeigte sich: der Platz ist Gemeinschaftswerk und Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft gleichermaßen.
Der Wirtschaftskreis Oberharmersbach (WKO) mit Frank Kasper, die Zimmerleute der Firmen Rolf Rombach, Klaus Lehmann, Thomas Lehmann und Paul Roth boten mit dem Spielmanns- und Fanfarenzug der Historischen Bürgerwehr und der Trachtentanzgruppe den zahlreichen Schaulustigen eine beeindruckende Aufführung.
20 Meter langer Maibaum
Ein Fendt-Bulldog, Jahrgang 1941, stahl zumindest beim Einmarsch dem Maibaum die Schau. Dann allerdings war das „Dieselross“ nicht mehr gefragt. Die Routine der Älteren und die Muskelkraft der Jüngeren ließen den gut 20 Meter langen Maibaum in die Höhe wachsen. Mehrmals wurden unter dem Kommando von Klaus Lehmann die „Schwalben“, mit denen der Baum aufgerichtet wurde, exakt neu gesetzt und nach knapp 30 Minuten belohnte der Applaus des Publikums die 33 Zimmerleute für ihre respektable Arbeit. 26 Schilder zieren den Maibaum und zeigen die breite Streuung handwerklicher Tätigkeit in der Gemeinde.
Während die Spielleute unter der Stabführung von Martin Brosemer die Gäste unterhielten und die Trachtentanzgruppe mit der musikalischen Begleitung von Elfriede Lehmann, Herbert Killig und Vinzent Lehmann mit ihren Tänzen „Stern Polka“ und „Bändertanz“ die Besucher in Festlaune versetzten, verlagerte sich die Arbeit an die Theke. „Festwirt“ Felix Huber, der mit seinem Sohn Sascha auch für die musikalische Unterhaltung im Zelt verantwortlich zeichnete, hatte das Team der Unterdorfer Narren gut aufgestellt. Bei dem großen Andrang kümmerten sich die „Rothemden“ emsig um das leibliche Wohl der Gäste und bewiesen einmal mehr, dass sie bei Festen nicht nur vor, sondern auch hinter der Theke ihren Mann und ihre Frau stehen.
14 Jahre hat es gedauert
Zur offiziellen Feier hatte die Gemeinde besonders Vertreter der ausführenden Firmen und Vereine, den Gemeinderat und Nachbarn sowie die beiden ehemaligen Bürgermeister Otmar Ritter und Siegfried Huber eingeladen. „Wenn die Umgestaltung des Platzes vom Beginn der Planung bis zur Abnahme am 9. April 14 Jahre gedauert hat, dann darf man auch 14 Sätze reden“ umriss Bürgermeister Richard Weith seine Festansprache. Ein letztes Mal musste er kämpfen, jetzt nur gegen die Geräuschkulisse. Man habe das „Hinterhofdasein“ des Platzes beseitigt. Jetzt zeige sich dieser im wahrsten Sinne des Wortes offen als Treffpunkt für Märkte und Feste. Zwar sei der finanzielle Spielraum der Gemeinde kleiner geworden, aber man habe auch Werte für künftige Generationen geschaffen.
Sein Dank galt allen beteiligten Firmen, die trotz widriger Witterungsverhältnisse gute Arbeiten geleistet hätten, und dem Rathausteam sowie dem Gemeinderat und den Nach-barn für ihr Verständnis während der Bauzeit. „Wir erhalten noch je drei Sitzelemente als Spende der Sägewerke Burger und Echtle“, beschrieb er die endgültige Platzgestaltung.
Zuschüsse sinnvoll angelegt
„Hier sieht man die Leistung einer Dorfgemeinschaft“, freute sich Landtagsabgeordneter Volker Schebesta über das rundum gelungene Maifest. Man stelle auch fest, wie sinnvoll Zuschüsse des Landes angelegt seien, nicht nur, um den ländlichen Raum zu fördern, sondern weil dadurch auch ein mehrfacher Betrag an Investitionen ausgelöst werde. Dass auch künftig diese Gemeinschaft Bestand habe und als Grundlage dafür die Demokratie gestärkt werde, sei es ganz wichtig, sich an den anstehenden Wahlen zu beteiligen.
„Wir sehen hier einen sinnvollen Abschluss“, sprach Claus Jilg im Namen der Vereine. Der Abriss der beiden Gebäude – ehemaliges Schulhaus Dorf und Feuerwehrhaus – sei nicht unumstritten gewesen. „Jetzt haben wir einen Rahmen für viele Feste“ schloss der Vereinssprecher die Rednerliste.
Als symbolischen Akt der offiziellen Eröffnung durschnitten Vertreter aller Beteiligten symbolisch ein Band, während im Zelt und auf dem Platz schon längst die Feier den Charakter eines Volksfestes angenommen hatte.







