VdK-Ortsverein Oberharmersbach feiert das 75-jährige Jubiläum. Bürgermeister Richard Weith fand nur lobende Worte für den VdK: „Wir als Gemeinde sind stolz, so einen engagierten Ortsverband zu haben!“



Die Feierstunde zum 75-jährigen Jubiläum des VdK-Ortsvereins mit Festrednern, Instrumentalmusik und Adventslieder singen im Gasthaus „Posthörnle“ fand am Samstagnachmittag statt. Die Festrede hielt Ernst Schilling, stellvertretender Landesverbandsvorsitzender Baden-Württemberg und Bezirksverbandsvorsitzender Südbaden; eine Dankesrede hielte Heinrich Stöhr, der kommissarische Vorsitzende des Orts verbands sowie Bürgermeister Richard Weith.
Der Ortsverband hat 181 Mitglieder. Nach der Verabschiedung von Friedebert Stehle hat Heinrich Stöhr den Vorsitz kommissarisch inne. Als Beisitzer sind Jutta Killig, Günter Müller, und Patricia Nolle (Frauenbeauftragte) tätig. Schriftführerin ist Silvia Mark, Kassiererin Anja Lehmann.
Interessenvertretung für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene
Der kommissarische Vorsitzende Heinrich Stöhr eröffnete die Feierstunde mit seiner Rede. Er blickte auf die Anfänge des Vereins in Oberharmersbach zurück. Vor 75 Jahren hatten sich Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene versammelt, um hier eine Interessenvertretung der Betroffenen ins Leben zu rufen. Die Mitglieder kümmerten sich später auch um Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, um Rentner und Senioren und zudem um sozial benachteiligte Menschen.
VdK wurde zu einem breit aufgestellten Sozialverband
In den 1990-ziger Jahren ent wickelte sich der VdK zu einem breit aufgestellten Sozial verband. Seit 1994 ist das Wort „Sozialverband“ Namens bestandteil der Organisation. „Hauptamtliche Sozialrechtsreferenten konnten in der Folgezeit dreistellige Millionen beiträge an Nachzahlungen für ihre Mitglieder erstreiten“, erklärte Stöhr. Heute sind allein in Baden-Württemberg 55 hauptamtliche Sozialrechtsreferenten in ca. 10.000 Verfahren Jahr für Jahr dafür verantwortlich, das berechtigte Ansprüche nicht verloren gehen.
Dank an den langjährigen Vorsitzenden Friedebert Stehle
Dank der guten Arbeit des Vorstandes im Ortsverband Oberharmersbach konnte die Mitgliederzahl stetig gesteigert werden. Waren es Anfang 2008 noch 69 Mitglieder, sind heute 181 Mitglieder dabei. „Hierfür möchte ich mich bei allen Verantwortlichen im Ortsverband ganz herzlich bedanken“, sagte Stöhr. Sein besonderer Dank gelte dem langjährigen Vorsitzenden Friedebert Stehle.
„Eine wesentliche Säule des VdK bildet das Ehrenamt“, betonte Heinrich Stöhr. „Ohne die stete Mitwirkung der unzähligen freiwilligen Helfer könnten die Aufgaben nicht bewältigt werden und wären auch gar nicht finanzierbar“, betonte er. Gleichzeitig würden die VdKler auch für menschliche Wärme und Ansprache sorgen.
Stöhr nannte konkrete Bereiche in der Politik, zu denen der VdK Stellung bezieht und Einfluss nimmt. Seit 1995 engagiert sich der Verein auch in der Wohnberatung und seit 2022 in der Patientenberatung. Seit 2016 gibt eine Patientenberatungsstelle in Stuttgart in eigener Regie.
Abschließend dankte es nochmals allen Unterstützern, allen Mitwirkenden und allen Freunden des Sozialverbands VdK. Eine Instrumentalgruppe aus Oberharmersbach lockerte die Feierstunde auf und spielte adventliche Musik.
Ein guter Zusammenhalt in Oberharmersbach
Danach folgte die Rede von Ernst Schilling, dem stellvertretenden Landesverbandsvorsitzenden Baden-Württemberg und Bezirksverbandsvorsitzenden. Er dankte den Mitgliedern und den Verantwortlichen, die den Verein maßgeblich geprägt und aufgebaut haben. „Sie haben ein gutes Miteinander und einen guten Zusammenhalt hier in Oberharmersbach – dazu gratuliere ich ihnen!“, fand er lobende Worte zu Beginn seiner Rede.
Er stellte seinen persönlichen beruflichen Werdegang vor. Die soziale Gesetzgebung sei der Kitt zwischen den Generationen, aber viele Menschen würden nicht zu ihren Leistungen finden, für die sie berechtigt sind, kritisierte Schilling. Dies sei die Aufgabe des VdK: Die Bürgerschaft soll zu ihren berechtigten Leistungen kommen. Er kritisierte weitere politische Vorhaben und Bereiche, in denen es nach seiner Meinung nicht gut läuft.
Dank an alle ehrenamtlich Engagierten
„Der Abbau der Sozialleistungen soll vom VdK abgebaut werden, dass ist die Botschaft für alle, die in diesem Ehrenamt tätig sind“, machte er deutlich. Er richtete seinen Dank an alle Anwesenden, dass das Ehrenamt so gut funktioniert und hob hier vor allem die Leistungen vom ehemaligen Vorsitzenden Friedebert Stehle hervor. Dass die Nachbarschaft mit den Ortsverbänden aus Zell und Biberach so gut läuft, freue ihn, erklärte Schilling. Er beendete seine Rede mit dem Ausruf: „Herzlichen Glückwunsch dem Ortsverband zum 75-jährigen Jubiläum!“
Das legendäre Entenrennen hat Kultcharakter
Auch Bürgermeister Richard Weith fand nur lobende Worte für den VdK: „Wir als Gemeinde sind stolz, so einen engagierten Ortsverband zu haben!“ Die Arbeit des VdK sei von unschätz-baren Wert, da die Politik Finanzierungslücken oft mit Einsparungen im sozialen Bereich ausgleicht. Der Sozialstaat brauche eine starke Lobby. Werth nannte konkrete Aktionen, die der VdK in Oberharmersbach gemacht hat. „Das legendäre Entenrennen hat Kultcharakter“, freute sich über diese jährliche Aktion. Abschließend erklärte er: „Die gelebte Solidarität und das ehrenamt liche Engagement des VdK sind Grundpfeiler unseres Gemeinwesens. Danke für 75 Jahre Einsatz zum Wohl unserer Bürger.“ Er übereichte einen Geldbetrag an die Kassiererin und erhielt viel Applaus für seine Rede.
Die ganze Vereinsgemeinschaft gratulierte
Anschließend richtete sich Vereinssprecher Claus Jilg mit einigen Worten an die Versammlung. Die ganze Vereinsgemeinschaft aus Oberharmersbach gratulierte den VdK ganz herzlich. Die Ortsgruppe des VdK sei vorbildlich und aktiv am Vereinsleben beteiligt. Dies führte er an verschiedenen Beispielen aus. Besonders das Entenrennen mit dem Erlös für soziale Zwecke sei eine beispielhafte Aktion. Am Ende seine Rede überreichte er einen Spendenscheck.
Vom Nachbarverband Zell gratulierte Franz Hoferer ebenfalls sehr herzlich mit einer kurzen Dankesrede. Vom Verein S.T.A.R.K. e.V. bedankte sich die Vorsitzende Mathilde Zimmermann mit einem Präsent. „Der VdK hat uns von Anfang an sehr unterstützt.“ Mit Adventsmusik wurde das offizielle Programm beendet. Die Instrumentalgruppe stimmte bekannte Adventslieder an und alle konnten mitsingen.