Geschwindigkeitsüberschreitungen und Lärmbelästigung sorgen für Unmut. Deshalb hat die Gemeinde Oberharmersbach Kontrollen auf der „Motorradstrecke“ veranlasst.
Die kurvenreiche Strecke auf der L94 durch das Harmersbachtal, über den Löcherberg hinüber ins Renchtal und zurück ist bei Motorradfahrern schon längst kein Geheimtipp mehr. Geschwindigkeitsüberschreitungen und Lärmbelästigung in der Einwohnerschaft entlang der Route sorgen schon seit längerer Zeit für Unmut.
Gerade an den Wochenenden „röhren“ manche Motorradfahrer sprichwörtlich durch den staatlich anerkannten Luftkurort. Nicht nur für die Anlieger direkt an der Strecke, sondern auch an den besiedelten Flanken oberhalb des Taleinschnitts wird dies zu einer regelrechten Dauerbelastung.
„Im Frühjahr 2021 wurden an den Ortseingängen Schilder aufgestellt mit dem Hinweis, man befinde sich in einem Erholungsgebiet und bitte um rücksichtsvolle Fahrweise,“ berichtet Bürgermeister Richard Weith von dem Versuch, mittels Appell an die Fahrer für Linderung zu sorgen. „Diese Aktion zeigte leider nur teilweise Wirkung, weshalb wir nun initiiert haben, dass der Motorradverkehr regelmäßig kontrolliert wird.“
Streckenabschnitt in die „Motorradkonzeption 2023“ aufgenommen
Der Verkehrsdienst beim Polizeipräsidium Offenburg, zu dessen Kernaufgaben es gehört, den motorisierten Zweiradverkehr zu überwachen, hat sich der Strecke nun angenommen und bereits Kontrollen durchgeführt. Weitere werden folgen. Diese erstrecken sich u.a. auch auf illegale Umbauten des Abgassystems. Außerdem wurde der Streckenabschnitt in die „Motorradkonzeption 2023“ aufgenommen. Dabei handelt es sich um ein landesweites Konzept zur Bekämpfung von Motorradunfällen, bei dem durch gezielte Kontrollmaßnahmen und Präventionsstreifen die neuralgischen Strecken besonders im Fokus liegen.
Bürgermeister Weith betont, dass es nicht darum gehe, Motorradfahrer pauschal als Verkehrssünder einzustufen. „Motorradfahrer sind in Oberharmersbach jederzeit gerne gesehene Gäste und ich bin davon überzeugt, dass die weit überwiegende Mehrheit ein rücksichtsvolles Fahrverhalten praktiziert. Wie in anderen Bereichen auch, gibt es aber leider auch hier „schwarze Schafe“, die es gilt, zu sanktionieren. Als Tourismusgemeinde und Luftkurort stehen wir sowohl bei unseren Gästen, die Ruhe und Erholung suchen, als auch bei der betroffenen Bevölkerung im Wort und sehen unsere Verpflichtung darin, einen möglichst gerechten Interessensausgleich zu erzielen“, erläutert das Gemeindeoberhaupt abschließend seine Initiative.





