Die Verwaltungsgemeinschaft stellt ihr Kapitalumlagesystem um: Statt wie bisher Rückzahlungen zu leisten, sollen künftig Rücklagen gebildet werden.
Am Mittwoch kamen Vertreter der Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinden Zell, Biberach, Nordrach und Oberharmersbach zur gemeinsamen Ausschusssitzung zusammen.
Rechnungsamtsleiter Thomas Seeger stellte die Rechnungsergebnisse und die Bilanz für 2022 vor. Die Finanzierung der Verwaltungsgemeinschaft erfolgt durch eine Betriebskosten- und eine Kapitalumlage der vier beteiligten Kommunen.
Für Aufwendungen des Abwasserzweckverband Kinzig- und Harmersbachtal wurde im Jahr 2022 eine Betriebskostenumlage in Höhe von 702.744 Euro erforderlich. Für die Geschäftstätigkeit der Verwaltungsgemeinschaft ergab sich eine erforderliche Betriebskostenumlage – Betriebskosten, Zins- und Abschreibungsumlage – in Höhe von 178.485 Euro. Das Bilanzvolumen der Verwaltungsgemeinschaft beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 4.680.569 Euro. Hiervon entfallen auf das Anlagevermögen 98,18 Prozent der Summe, auf das Umlaufvermögen 1,82 Prozent. Zum Stichtag bestehen noch Verbindlichkeiten für Darlehen aus früheren Jahren in Höhe von 1.333.964 Euro.
Ziel der Verwaltungsgemeinschaft ist die gemeinsame Abwasserbeseitigung mit den Schmutzwasser-Verbandssammlern zur Kläranlage des Abwasserzweckverbandes in Biberach. Mit dem Austausch des Verbandssammlers der Ortsdurchfahrt Unterharmersbach (L94) wurde ein großer Baustein des Verbandsnetzes erneuert. Derzeit sind in den kommenden Jahren keine weiteren größeren Investitionen vorgesehen.
Einstimmig beschlossen wurde der Beschlussentwurf, dass der Gemeinsame Ausschuss den Jahresabschluss zur Kenntnis nimmt und die dargelegten Rechnungsergebnisse sowie die Bilanz für das Rechnungsjahr 2022 feststellt.
Rücklagen bilden
An Investitionen ist im Jahr 2023 eine Zaunanlage beim Überlaufbecken Unterentersbach mit 13.000 Euro eingeplant. Vom Abwasserzweckverband musste entgegen der bisherigen Planung bereits für 2024 ein neuer Schaltschrank bei der Messstelle Nordrach mit 20.000 Euro angemeldet werden. Aufgrund der derzeit wieder steigenden Fremdkapitalzinsen hat der Gemeinsame Ausschuss beschlossen, von der bisherigen Vorgehensweise der Rückzahlung der Kapitalumlage abzuweichen und die Umlage zur Bildung von Rücklagen zu verwenden. Das Geld der Umlage soll bis 2026 angesammelt werden, um es für Investitionen zu nutzen oder als Rücklage für eine spätere Tilgung zu verwenden.
Klausurtagung im Herbst
Die Klausurtagung findet am 6. und 7. Oktober 2023 statt: Es soll eine gemeinsame Wärmeplanung mit der Badenova an den Start gebracht werden. Der Abwasserzweckverband sucht schon längere Zeit einen Kanalaufseher, die Stelle konnte noch nicht besetzt werden. Damit die Abwasserkanäle zeitnah kontrolliert werden können, wird jetzt eine Firma beauftragt, die die Kanäle mit einer Kamera befährt, Schäden prüft und behebt. Ein interkommunales Gewerbegebiet soll auf der Gemarkung Biberach entwickelt werden, dazu muss vorab der Flächennutzungsplan von der Behörde genehmigt werden.