Die diesjährige Mitgliederfahrt der Ortenauer und Schwarzwälder Milchbauernfamilien des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) hat ins Vogtland geführt. Los ging’s am 31. März.
Um 1 Uhr am Freitag starteten die rund 100 Teilnehmer mit den Bussen der Fa. Schnurr aus Zell a.H. Erstes Ziel war zum Frühstück der Bioland- und Heumilchbetrieb der Familie Henkel in Mahlerts in der Nähe von Fulda. Dort angekommen wartete schon ein reichhaltiges und leckeres Frühstück auf die Reiseschar. Oswald Henkel und sein Sohn Josef erklärten den Hof. Besonders interessant für alle war die riesige und erst neu errichtete Heu halle. Nach dem Frühstück konnte man noch die Hofstelle besichtigen. Danach brach man auf in die neuen Bundesländer Richtung Osten.
Galaktisch gut
Ziel war dort zunächst das deutsche Raumfahrtmuseum in Morgenröthe-Rautenberg. Völlig begeistert waren die Teilnehmer von der Geschichte der deutschen und internationalen Raumfahrt mit all deren Erkenntnisse über das Weltall und unseren Planeten. Nach zwei Stunden war dann schon wieder Zeit um weiterzufahren.
Entspannen
Gegen 16 Uhr erreichte man die Unterkunft. Die Teilnehmer schlugen ihre Zelte im IFA Hotel in Schöneck auf, einem riesigen Hotel, das noch in DDR-Zeiten errichtet worden war. Mittlerweile ist es exzellent renoviert und bietet eine tolle Aussicht über das schöne Vogtland. An Wellnessangeboten mangelt es ebenfalls nicht. Der Abend klang fröhlich aus, bei gutem Essen und Getränken bis spät in die Nacht.
Enorm groß
Am Samstag war der Tagebau Schleenhain und das dazugehörige modernste Kohlekraftwerk der Welt in Lippendorf, südlich von Leipzig das Ziel. Was den Reisenden dort gezeigt wurde war unglaublich. Die riesigen Erdlöcher, die zur Gewinnung der Kohle gebuddelt wurden, waren schon enorm. Ebenso die riesigen Förderbänder und Bagger, die dort zum Einsatz kommen.
Danach war eine große Führung im Kohlekraftwerk angesagt. Und noch mehr staunten alle über die Technik, die Ausmaße der Anlage und das Werk überhaupt. Unabhängig von der derzeitigen politischen Diskussion um Kohlekraftwerke. Was Menschen zustande bringen können, war an diesem Beispiel überdeutlich zu erkennen. Alle waren erschlagen von dem Erlebten. Und der Tag war noch nicht zu Ende.
Auf der Rückfahrt besichtigte man noch die welt- größte Ziegelsteinbrücke, die Göltzschtalbrücke. Erbaut wurde diese 576 lange und 136 Meter hohe Brücke für den Zugverkehr im 19. Jahrhundert aus mehr als 36 Millionen Ziegelsteinen. Und sie hält bis heute. Den Abend genoss man mit gutem Essen, Bier und Livemusik.
Buntes Sonntagsprogramm
Am Sonntag ging es schon wieder Richtung Heimat. Auf dem Rückweg machte man noch halt in Mödlareuth. Traurige Berühmtheit erlangte das kleine Dorf mit seinen nur 56 Einwohnern, weil mitten durch das Dorf 1961 die Mauer gezogen wurde. Daher auch der Name »Klein-Berlin«.
Tief beeindruckt war man von der deutsch-deutschen Vergangenheit, die noch mal mit einer Führung und einem Vortrag allen nahe gebracht wurde.
Danach fuhr man nach Heideck. Dort wartete schon BDM-Vorstandsmitglied Johannes Pfaller auf die Reiseschar, um seinen landwirtschaftliche Betrieb zu zeigen. 120 Fleckviehkühe stehen bei ihm im Stall. Im Brauhaus in Neckarsulm trafen sich dann alle noch einmal zu einem gemeinsamen Abendessen. Gegen 23 Uhr erreichte man wohlbehalten wieder heimische Gefilde.