Anlässlich des Misereor-Sonntags hatte der Missionskreis Oberharmersbach, wie auch schon in den vergangenen Jahren, um Kuchenbestellungen zugunsten eines Missionsprojektes in der Bevölkerung geworben.
Dieses Mal sollten die Missionsstationen der Schwestern vom Kloster Erlenbad in Indien unterstützt werden. Die Erlenbader Schwestern waren bis vor einigen Jahren im Priesterheim in Oberharmersbach-Zuwald wohnhaft und während dieser Zeit auch in der Pfarrei Oberharmersbach lange Jahre seelsorgerlich tätig. So auch Schwester Margitha, die gemeinsam mit drei indischen Mitschwestern und Pater Marian Rybak, (ehemals Pfarrer von Oberharmersbach) angereist waren. So waren sie vielen Menschen im Ort persönlich bekannt und die Wiedersehensfreude war somit groß.
Gottesdienst wurde zum Klangerlebnis
Mit der Feier des Misereor Gottesdienstes, zelebriert von Pfarrer Gerner und Pater Marian, begann der Misereor-Sonntag in der Pfarrkirche. Wie auch in den vergangenen Jahren gedachte die Miliz- und Trachtenkapelle im Rahmen dieser Messfeier ihrer im vergangen Jahr verstorbenen Kameraden und gestaltete diesen Gottesdienst musikalisch mit. Abwechselnd mit Frieder Jilg an der Orgel wurde der Gottesdienst dadurch zu einem erstklassigen Klangerlebnis.
Anstelle der Predigt verlasen zwei der aus Indien stammenden Schwestern jeweils einen Brief von einer Ärztin aus ihrem Orden, die sich um die unterprivilegierten und armen Menschen in der Gesellschaft im Nordosten Indiens kümmert. Das hügelige Gelände und die unterentwickelten Gesundheitsstrukturen haben den Menschen eine angemessene Gesundheitsversorgung vorenthalten.
Hilfe für unter privilegierte und arme Menschen
In dem zweiten Brief schildert eine zweite Ärztin aus ihrem Orden, dass sie der neu gegründeten Gruppe „Helfende Ärzte“ beigetreten ist, und wie sie dadurch überall dort, wo sie Menschen sieht, auf der Straße, an den Straßenecken, in den Häusern Ihre Hilfe anbieten kann. Zurzeit arbeitet sie im Assisi Krankenhaus in Kanjikode/Kerala. Die Menschen hier gehören der Dalith Gruppe an und werden oft ausgegrenzt. Aufgrund fehlender Notfallausrüstung können keine Notfälle aufgenommen werden.
In den Fürbitten wurden dann alle Anliegen und Bitten Gott empfohlen, unter anderem der verstorbenen Musikkameraden sowie der Verstorbenen aus der Gemeinde gedacht, mit der Bitte um Erbarmen und Hilfe.
Einen besonderen Moment erlebten die Gläubigen, als zwei der indischen Schwestern, das »Vater unser« tanzten.
Zum Gedenken an die verstorbenen Musikkameraden spielte die Musikkapelle schließlich nach dem Schlussgebet das ergreifende Lied »Ich hatte einen Kameraden.« In einem kurzen Statement bedankten sich Monika Bleier und Pfarrer Gerner bei allen Mitwirkenden des Gottesdienstes, und mit einem klangvollen Musikstück zum Auszug wurde dann der Gottesdienst beendet.
Viele Menschen nutzten nach der Messfeier die Gelegenheit für ein persönliches Gespräch mit Schwester Margitha und Pater Marian, wo sie in diesem Zuge dann auch viele Spenden schon entgegen nehmen konnten.
Zwischenzeitlich hatte das Team vom Missionskreis fast alle Kuchenbestellungen ausgefahren. Und so wurden die Gäste zu einem kleinen Empfang mit Kaffee und Kuchen und ausgiebigen Gesprächen ins Pfarrzentrum eingeladen. Es war inzwischen Nachmittag geworden, als die Gäste schließlich den Heimweg antraten.