Noch vor den heißen Fasenttagen hat der Gemeinderat Oberharmersbach über die Zukunft des Bestattungswesens beraten. Der »Erinnerungsgarten« auf dem Friedhof kommt dadurch ein Schritt näher. Doch der Ruhewald bedarf noch weiterer Abstimmung.
Rückblick: Im September letzten Jahres sprach sich der Gemeinderat dafür aus, in Kooperation mit der Waldservice Ortenau (WSO) einen Ruhewald als alternative Bestattungsform anzulegen. Infrage kamen zwei Standorte, einer im Bereich Bettelfrau/ Steiglehütte, der andere im Bereich Steigleweg/Dreckweg. Der Gemeinderat bevorzugte klar den oberen Standort Bettelfrau/Steiglehütte (wir berichteten).
Anlässlich der Waldbegehung im Oktober 2022 wurden beide Standorte nochmals genauer unter die Lupe genommen, was dazu führt, dass die WSO nun allein die Fläche rund um Steigleweg/ Dreckweg für geeignet hält. Das Hauptargument: Je höher der Standort liegt, desto sturmanfälliger ist er. Ein großflächiger Sturmwurf in den nächsten Jahrzehnten wäre der »Super-Gau« für einen Ruhewald. Dieses Risiko, dessen Eintreten am oberen Standort laut Revierleiter Hans Lehmann nicht unwahrscheinlich ist, will die WSO als Betreiber so gut es geht vermeiden. Ihre Argumente legte sie in einer Standortbeurteilung schriftlich dar: »Die Genehmigung des Friedhofs wird für 99 Jahre vergeben. Wenn wir schon vor Eröffnung davon ausgehen müssen, dass statistisch mindestens einmal in diesem Zeitraum ein Sturmereignis den Wald zerstört, eignet sich diese Fläche nicht.«
Der untere Standort sei durch Stürme deutlich weniger gefährdet, das Waldbild zudem sehr ansprechend und die Lage insgesamt nicht so frequentiert.
Meinungen
Anja Jilg zeigte sich überrascht, ob der Klarheit »mit der die Karten jetzt auf dem Tisch liegen«. Es habe immer geheißen, die Standortfrage sei relativ offen. Clarissa Lehmann konnte es ebenfalls nicht nachvollziehen und Miriam Pfundstein wunderte sich, weil die WSO doch noch hätte abwarten wollen, was sich rund um die Themen Auerhuhn und Windkraft am oberen Standort noch so tut.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.