Zahlreiche Gläubige aus der gesamten Seelsorgeeinheit waren der Einladung des Missionskreises in Oberharmersbach gefolgt, um gemeinsam mit Pfarrer Seibt am Samstagabend in der Pfarrkirche den Vorabendgottesdienst zu feiern. In seinem anschließenden Vortrag schilderte er sehr eindrücklich die Lebenssituation der peruanischen Bevölkerung.
Zu Beginn seiner Ausführungen stellte er seiner interessierten Zuhörerschaft die beiden Begleiterinnen vor, die mit ihm angereist sind. Emma Alvaro und ihre Tochter Ina Ruelas. Emma Alvaro organisiert gemeinsam mit ihrem Ehemann in seiner Pfarrei den Ankauf, die Koordination und die Verteilung der Lebensmittelsäcke an bedürftige Familien.
Ihre Tochter Ina Ruelas (16 Jahre) kümmert sich intensiv um die Ministrantenarbeit. Außerdem ist sie musikalisch sehr begabt und spielt Querflöte. Sie macht derzeit eine musikalische Ausbildung und bekommt dazu Unterstützung aus der Stiftung des peruanisch österreichischen Opernsängers Juan Diego Florez, die musikbegabte Jugendliche in Peru unterstützt. Im Verlauf des Abends spielte sie zwei Musikstücke, welche mit viel Applaus der interessierten Zuhörerschaft honoriert wurden.
Bevölkerung leidet unter hoher Inflation
Nun beschrieb er die wechselvolle politische Situation in Peru. Bei der letzten Parlamentswahl hat das peruanische Volk einen links gerichteten Präsidenten gewählt, in der Hoffnung auf soziale Veränderungen. Inzwischen wurden nun schon 56 neue Minister und der 5. Ministerpräsident eingesetzt.
Das Land selbst hat eine hohe Inflation und hat dadurch eine hohe Teuerungsrate der Lebensmittelpreise, eine Katastrophe für die armen Bevölkerungsschichten, die schon früher finanziell kaum über die Runden kamen. Die Folge: die Bevölkerung zieht es in die Städte, in der Erwartung auf bessere Lebensbedingungen. Und somit werden die Städte immer größer.
Schülerhort Tablada ersetzt die Familie
Danach ging er näher auf den Schülerhort Tablada ein, der vom Missionskreis schon mehrfach unterstützt wurde und wo Pfarrer Seibt auch im Aufsichtsgremium ist. (Junta directiva). Der Schülerhort Tablada betreut durchschnittlich ca. 100 Schüler aus der Umgebung, die niemanden haben der sie tagsüber betreut, da die Eltern häufig lange Wege zur Arbeit haben, oftmals über zwei Stunden. Der Schülerhort ersetzt ihnen dann nach der Schule die Familie, gibt ihnen Mittagessen, kümmert sich um die Hausaufgabenbetreuung und sorgt dafür, dass die Kinder sozial betreut werden. Zur Übernachtung gehen sie dann nach Hause.
Somit ist das Geld des Missionskreises sehr gut angelegt. Pfarrer Seibt bedankte sich nochmals bei den Mitgliedern des Missionskreises und überreichte Monika Bleier stellvertretend für die übrigen Mitglieder ein kleines Gastgeschenk aus Peru, eine peruanische Weihnachtskrippe. Mit einem abschließenden Musikstück von Ina Ruelas wurde der Abend dann beendet.