Wie in einem aufgeregten Bienenstock summte es im Gasthaus Posthörnle am vergangen Freitagabend. Unter den 93 Anwesenden begrüßte Bürgerwehr-Vorsitzender und Kommandant Klaus Laifer anlässlich der Jahreshauptversammlung auch Bürgermeister Richard Weith sowie – als Verwaltungsratmitglied – dessen Frau Anja.
Überschattet wurde die Versammlung der Historischen Bürgerwehr von einem Vorfall, der bereits auf der letztjährigen Generalversammlung zur Sprache gekommen war und innerhalb des Vereins für Aufruhr gesorgt hat: Eines der jüngeren Bürgerwehrmitglieder war auf einem Bild einer Versammlung des rechtsnationalistischen Vaterländischen Hilfsdienstes zu sehen.
»Sämtliche Mitglieder des Verwaltungsrates – inklusive der abgebildeten Person – haben eine Erklärung unterschrieben, dass sie weder der Organisation »Reichsbürger« noch einer Untergruppierung wie »Vaterländischer Hilfsdienst« oder einer sonstigen verfassungsfeindlichen Gruppierung angehören«, berichtete der Vorsitzende.
Ob des Vorfalls und den daraus entstandenen Verwerfungen in der 59 Mann umfassenden Wehr kündigte Klaus Laifer an, bei der im nächsten Jahr anstehenden Wahl für den Vereinsvorsitz nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Für ein Amt, das er zuvor – 25 Jahre lang – »sehr gerne gemacht« habe. Von den Vorkommnissen nicht minder brüskiert zeigte sich Vize-Vorstand und Hauptmann Albert Nitsche (70) in seinem Bericht für 2021.
Umso mehr unterstrichen die Vereinssparten Spielmannszug sowie die Trachtentanzgruppen der Erwachsenen (36 Aktive) und Kinder (23 Aktive) ein jeweils gutes Miteinander, Zusammenhalt und Kameradschaft innerhalb der entsprechenden Abteilungen. Allerdings hatte die Pandemie – wie für die Wehr auch – nur wenige Proben und Auftrittstermine zugelassen. Diese Momente der Begegnung und des miteinander Feierns habe man jedoch genutzt und auch genossen.
Da im Spielmannszug nicht einmal die Hälfte der sonst üblichen Proben für die 27 aktiven Spielleute (acht davon weiblich) stattfanden, konnten keine Ehrungen für fleißigen Probenbesuch vorgenommen werden. Das derzeitige Durchschnittsalter der Musikanten liegt bei 37 Jahren, wie Tambourmajor Rudolf Maier berichtete.






