Am Freitagabend kam die Miliz- und Trachtenkapelle zu ihrer Mitgliederversammlung im Hotel Bären zusammen. Neben den Neuwahlen der Vorstandschaft standen Berichte, Ehrungen und Verabschiedungen auf der umfang reichen Tagesordnung. Natürlich wurde auch wiederholt und gerne musiziert.


Mit schwungvoller Marschmusik begann die Mitgliederversammlung und so endete sie nach zwei Stunden auch – Musik verbindet die Mitglieder der Kapelle. Der Vorsitzende Friedrich Schneider begrüßte die Mitglieder. Nach der Totenehrung gab er bekannt, dass die Kapelle zu Ehren der toten Kameraden den Gottesdienst am Sonntagmorgen musikalisch mitgestaltet.
Mit reichlich Verspätung nachgeholt
Der Bericht vom Vorsitzenden Friedrich Schneider stand im Zeichen der Pandemie und ihren Auswirkungen auf die Vereinsarbeit. Die Vorbereitungen für das Weihnachtskonzert 2021 waren gut angelaufen. Aber letztlich konnte das Konzert coronabedingt nicht stattfinden. Am Heiligabend gestaltete ein Ensemble die kirchliche Feier und am Stephans tag konnte ein kleines Konzert im Gottesdienst integriert werden. »Wir freuen uns, am 23. April unser Jahreskonzert von 2021 nachholen zu können«, zeigte sich Schneider erleichtert über die gelockerten Bedingungen. Das Hygienekonzept werde dabei selbstverständlich eingehalten. Die Corona-Lage erschwert weiterhin die Registerarbeit. Die Gemeinde hat dem Verein die Reichstalhalle zur Verfügung gestellt, damit die Kapelle mit den gebotenen Abständen zueinander proben kann. Als weitere Termine sind ein Kirchenkonzert geplant, drei Kurkonzerte und diverse Ständchen bei Festivitäten der Vereinsmitglieder. Für den 22. November ist das Jahreskonzert 2022 terminiert.
Jugend gewinnt
Zum Thema Jugendarbeit stellte der Vorsitzende Schneider bedauernd fest: »Das Interesse, ein Musikinstrument zu erlernen, hat nachgelassen.« Die Ideen und Maßnahmen zur Nachwuchsförderung hätten keinen Erfolg gezeigt. Im künftigen Verwaltungsrat soll deshalb mit dem Jugendvorstand ein Gremium gebildet werden, das sich dieses Themas annimmt.
Anstrengende Zeit
Der Erfolg der Kapelle hängt auch von der Arbeit des Dirigenten ab, erklärte Schneider. Er zitierte den Dirigenten Rüdiger Müller: »Diese Zeit ist zermürbend und nervenaufreibend.« Trotzdem gelte es, weiterzumachen. Er dankte den Aktiven für ihr Verständnis für das Hygienekonzept und dem Verwaltungsrat für die geleistete Arbeit: »Wir schätzen eure Arbeit sehr – dafür ein Vergelts Gott.« Er dankte außerdem dem Förderverein und der Gemeinde Oberharmersbach für die Unter stützung vor allem in der Pandemie.
Corona-Ausfälle
Der Bericht des Dirigenten Rüdiger Müller, der für den Abend entschuldigt war, wurde von Michael Gutmann vorgetragen. Bis Mitte Februar 2022 war die Vereinsarbeit coronabedingt komplett lahmgelegt. Die Vorbereitungen für das Jahreskonzert am 23. April gestalten sich schwierig, weil Musiker viruserkrankt fehlen. Trotzdem freue er sich auf das gemeinsame Musizieren und darauf, dass die Musikkapelle wieder im gewohnten Glanz spielen werde.
Einsatz als Probekapelle
Schriftführerin Katharina Breig gab die Statistik bekannt und berichtete von der Teilnahme am Dirigentenlehrgang im Juli 2021, bei dem das Orchester als Probekapelle spielen konnte. Die offene Musikprobe am 17. September, bei der interessierte Nachwuchsmusiker geworben werden sollten, stieß auf wenig Resonanz.
Bläserjugend hat es schwer
Für die Bläserjugend berichtete Sandra Jilg. Die Jugendabteilung hat ihre Mitgliederversammlung zeitlich vor der Versammlung der Gesamtkapelle abgehalten. Die Bläserjugend hat 21 Mitglieder im Alter von 8 bis 21 Jahren, davon 16 in Ausbildung in der Kapelle und fünf Mitglieder in Privatunterricht. Die Bläserklasse an der Grundschule kann pandemiebedingt nicht stattfinden und mangels Personals wird auch die musikalische Früherziehung in der 2. Klasse nicht anboten.
Musiker auf Instagram
Um die Jugendarbeit im Ort präsenter zu machen, ist ein Flyer in Planung und die Jugend hat einen Instagram-Account. »Es werden mehr Schüler in der Jugendarbeit gebraucht«, erklärte Sandra Jilg. Erfreulich sei, dass drei Musiker die Musikleistungsabzeichen in der vorherigen Mitgliederversammlung erhalten haben: Natalie Allgeier hat das Juniorabzeichen erhalten, Jona Kasper das Juniorabzeichen und das Abzeichen in Bronze, Vanessa Jilg das Abzeichen in Bronze.
Vorspielen und Auftreten
Im letzten Jahr fanden keine Proben und Auftritte statt. Am 17 Juli 2022 ist ein Vorspiel im Probelokal. Am 23. Juli 2022 wirkt die Bläserjugend beim Kirchenkonzert mit. Im September soll in einer offenen Probe für Nachwuchs geworden werden. Außerdem ist im Herbst ein Auftritt im Seniorenheim St. Gallus in Zell geplant.
Kassenbericht
Kassierer Michael Schneider stellte seinen Kassenbericht vor. Die Kassenprüfer Sebastian Haser und Stefan Isenmann bestätigten die einwandfreie Kassenführung. Unter der Leitung von Stefan Isenmann erfolgte eine einstimmige Entlastung des Kassierers und der Vorstandschaft.
Neuwahlen
Michael Gutmann wurde einstimmig zum Wahlleiter gewählt. Der Verwaltungsrat der Miliz- und Trachtenkapelle besteht aus drei Vorständen, dem Dirigenten, dem 1. und 2. Schriftführer, dem 1. und 2. Kassierer, dem 1. und 2. Organisator, dem Zeugwart, bis zu fünf aktiven Beisitzern, zwei Jugendvertretern und bis zu zwei passiven Beisitzern. Gewählt wird alle drei Jahre der gesamte Verwaltungsrat mit Ausnahme des Dirigenten und der beiden Jugendvertreter.
Fünf offene Posten
Fünf Verwaltungsratsmitglieder hatten im Vorfeld erklärt, nicht mehr für eine weitere Wahlperiode zu kandidieren. »Die Suche nach Nachfolgern gestaltete sich schwierig«, bedauerte der Vorsitzende Friedrich Schneider. Letztlich konnten aber alle Ämter wieder besetzt werden.
Alte Hasen und Newcomer
Die drei Vorsitzenden bisher waren Friedrich Schneider, Michael Gutmann und Claus Jilg. Zu neuen Vorsitzenden gewählt wurden Friedrich Schneider, Bastian Boschert und Isabel Armbruster. Die bisherigen Kassierer waren Michael Schneider und Verena Junker; die zukünftigen Kassierer sind Michael Schneider und Daniel Faist. Als Schriftführer tätig waren Katharina Breig und Franziska Faist; die neuen Schriftführer sind Franziska Faist und Carina Mark. Die Organisatoren Stefan Lehmann und Philipp Neuberger bleiben im Amt. Auch der Zeugwart Michael Mark wurde wiedergewählt. Beisitzer waren bisher Tobias Lehmann, Christoph Lehmann (Instrumentenwart), Tobias Fritsch, Stefan Rombach (Notenwart) und Landolin Jilg. Zukünftig führen diese Aufgabe aus: Tobias Lehmann, Michael Gutmann, Christian Lehmann, Stefan Rombach und Landolin Jilg. Passiver Beisitzer bleibt Hans-Georg Lay. Auch die Jugendvertrter Alisa Jilg und Sandra Jilg behalten ihre Ämter. Alle Wahlen erfolgten offen und einstimmig.
Mitglieder
Die Miliz- und Trachtenkapelle hat 92 aktive Mitglieder (mit der Bläserjugend und den Musikern in Ausbildung). Davon sind 59 Musiker männlich und 18 weiblich, der Altersdurchschnitt beträgt 38 Jahre. Im Jahr 2021 waren 20 Musiker in der Ausbildung. Die Anzahl der passiven Mitglieder beträgt 215.

Claus Jilg zum Ehrenmitglied ernannt
Nach Videobotschaft zum 50-Jährigen nun die persönliche Ehrung
Seine Ehrung für 50-jährige Mitgliedschaft in der Miliz- und Trachtenkapelle hatte Claus Jilg in besonderer Form erhalten. Der Verein hatte ihm ein kleines Video in seinen Urlaub nach Griechenland geschickt. Am Freitagabend wurde ihm die Ehrenurkunde persönlich ausgehändigt.
Claus Jilg koordiniert die Percussion-Abteilung und regelt bei Auftritten den Aufbau der Instrumente. Er hat schon Konzerte moderiert und ist gerne bei Arbeitseinsätzen jeglicher Art »ganz vorne mit dabei«. Seit 2004 war er im Verwaltungsrat aktiv, zunächst als 2. Schriftführer, dann als 1. Schriftführer und später sogar zwei Wahlperioden lang als einer von drei Vorständen im Vorstandsteam. Michael Gutmann lobte die besonderen Verdienste: »Aufgrund deiner hohen Fachkenntnis, deiner rhetorischen Gewandtheit und deiner vorausschauenden Denkweise warst du eine wertvolle Unterstützung und treibende Kraft. Du bist ein großer Gewinn für die gesamte Vereinsmannschaft.« Gerne gratulierte auch Bürgermeister Richard Weith dem engagierten Vereinsmitglied.
Michael Gutmann trug den Text der Ehrenurkunde vor und stimmte mit ein in den langanhaltenden Applaus der Mitgliederversammlung für Claus Jilg.
Am Ende der Versammlung wandte sich Claus Jilg mit persönlichen Worten an die Mitglieder. Er habe die Entwicklung des Vereins von der Dorfkapelle bis zum Orchester persönlich miterlebt. Dies sei den Dirigenten Hubert Fritsch und Siegfried Rappenecker zu verdanken. Diese Arbeit werde nun vom Dirigenten Rüdiger Müller fortgeführt. Der Verein genieße ein hohes Ansehen in der Bevölkerung. »Ich bin stolz, ein Teil dieses Orchesters zu sein«, erklärte er abschließend.


Goldene Ehrennadel für Stefan Lehmann
Bund Deutscher Blasmusikverbände, Verein und Gemeinde gratulieren zu 40 Jahren in der Kapelle
Den besonders schönen Tagesordnungspunkt der Ehrungen verdienter Mitglieder gestalteten Isabel Armbruster und Michael Gutmann. Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Miliz- und Trachten kapelle gab es für sie einiges zu tun.
Für 15-jährige Mitgliedschaft wurden Andreas Lehmann, Kristin Lehmann, Thimo Lehmann und Carina Mark geehrt. Seit 25 Jahren ist Fabian Bleier im Verein. Für 30 Jahre wurde Stefan Lehmann geehrt. Er spielt im Tubaregister und hat das silberne und goldene Leistungsabzeichen erfolgreich abgelegt. Seit 2010 ist er aktiver Beisitzer im Verwaltungsrat.
Sebastian Kimmig ist ebenfalls seit 30 Jahren im Verein. Er spielt das Fagott und war von 2004 bis 2013 stellvertretender Organisator im Verwaltungsrat. Auch Tobias Lehmann wurde für 30 Jahre Treue zum Verein geehrt. Er spielt das Tenorhorn, war von 2001 bis 2004 Schriftführer und von 2004 bis 2007 Kassierer der Bläserjugend. Seit 2007 beteiligt er sich als aktiver Beisitzer im Hauptverein. Tobias Boschert ist seit 35 Jahren Mitglied im Verein. Sein Instrument ist die Tuba. Er leistet gerne Arbeitseinsätze, war ab 1992 Notenwart und von 2004 bis 2010 Organisator.
Goldene Ehrennadel für Stefan Lehmann
Die besondere Ehrung für 40-jährige Mitgliedschaft wurde Stefan Lehmann zuteil. Er ist eine tragende Stütze im Percussion-Register. Seit 2007 ist er im Verwaltungsrat verantwortlich tätig, zunächst als Beisitzer und dann als 1. und 2. Organisator. Seine berufliche Tätigkeit beim Bauhof der Gemeinde kommt der Kapelle oft zugute. Vom Bund Deutscher Blasmusikverbände erhielt er am Freitagabend die goldene Ehrennadel mit Urkunde. Auch die Urkunde des Vereins mit Goldanstecker wurde ihm überreicht. Bürgermeister Richard Weith gratulierte ihm im Namen der Gemeinde und überreichte eine Urkunde und als Edelmetall die kleine Silbermünze.
Seit 55 Jahren
Die außergewöhnliche Ehrung von 55 Jahren Treue zur Musikkapelle wurde Herbert Schneider zuteil. Er ist der Fachmann für elektrische Energie und hilft gerne beim tagelangen Aufbau für die Auftritte bei der Kilwi mit. Wenn er Glück bei der Jagd hat, versorgt er die Kapelle mit einem kulinarischen Festmahl von frischem Wild. Für sein besonderes Engagement erhielt er viel Applaus seiner Vereinskameraden.