Seit »unfürdenklichen Zeiten« ist Anfang September für einen Jahrmarkt reserviert. Ursprünglich auf »Egidi« (1. September) terminiert, verlegte man schon Ende des 18. Jahrhunderts den Markt auf den Sonntag vor Mariä Geburt.
Ursprünglich war er auf die Ortsmitte konzentriert. Als das geschäftige Treiben Ende des 19. Jahrhunderts mit Karussell und Schiffschaukel um einen »Vergnügungspark« erweitert wurde, wich man auf den Platz vor der Kirchentreppe und dann auf die »Bärenmatt« um. Dort spielte sich bis 1963 das bunte Treiben ab. Dann zog der »Kilwirummel« auf den großen Platz am Eingang des Waldhäusertales um. Seit 1970 bewirten abwechselnd die großen Vereine – Historische Bürgerwehr, Miliz- und Trachtenkapelle/Gesangverein »Frohsinn« sowie der Sportverein – das Zelt, in dem über vier Tage ein ausgewähltes Unterhaltungssprogramm die Besucher der »Harmersbacher Kilwi« bestens unterhält.
Der zweite große Jahrmarkt, die traditionelle »Gallenkilwi«, ist der älteste Markt im Tal. Zu Ehren des Oberharmersbacher Kirchenheiligen boten früher vom 15. bis 17. Oktober Krämer und Händler, Viehhändler und Marktschreier ihre Waren an. Heute bestimmt nur noch der Sonntag nach dem Gallustag (16. Okober) das mit den kirchlichen Feierlichkeiten verbundene Marktgeschehen.
Da die Kilwi im September schon aufgrund einer behördlichen Weisung abgesagt wurde, ist wohl damit zu rechnen, dass auch das Fest des Oberharmerbacher Kirchenpatrons am Sonntag, 18. Oktober, nicht in der herkömmlichen Weise gefeiert werden kann.