Die Erneuerung der Ortsmitte Oberharmersbach wird fortgeschrieben. Die künftige Nutzung des alten Feuerwehrhauses und die Gestaltung des Rathausplatzes stehen als nächste Maßnahmen ganz oben auf der Liste. Dies ergibt sich nicht nur aus dem Maßnahmenkonzept der Gemeinde sondern wird auch vom Regierungspräsidium Freiburg gefordert.



In der öffentlichen Gemeinderatssitzung vor einer Woche stand der Aufstockungs- und Verlängerungsantrag für die Fördermittel aus dem Landessanierungsprogramm auf der Tagesordnung. »Dies ist ein regulärer Vorgang«, erläuterte Bürgermeister Richard Weith dem Gremium. Alljährlich werde geprüft, ob sich neue Ziele ergeben haben und ob andere Maßnahmen entfallen sind. Im Jahr 2010 wurde Oberharmersbach in das Förderprogramm aufgenommen. Schon 2017 und 2018 wurden weitere Finanzhilfen und Verlängerungen beantragt. Bei Gesprächen in Freiburg habe sich das Regierungspräsidium mit der Entwicklung in Oberharmersbach zufrieden gezeigt. Es sei wahrzunehmen, dass es vorangeht, berichtete Bürgermeister Weith.
Nach der Sanierung des Rathauses drängt das Regierungspräsidium Freiburg nun darauf, dass auch die Platzgestaltung in der Ortsmitte umgesetzt und dass das alte Feuerwehrhaus einer künftigen Nutzung zugeführt wird. Die Kosten für die Platzgestaltung werden mit rund 400.000 Euro veranschlagt, die Kosten für das alte Feuerwehrhaus mit 150.000 Euro. Einschließlich der Rathaussanierung addieren sich die Kosten für die Erneuerung der Ortsmitte inzwischen auf 3,7 Millionen Euro. Die Finanzhilfe des Landes beträgt 1,8 Millionen Euro. Die Gemeinde muss 1,9 Millionen Euro aus Eigenmitteln aufbringen. Aus den Maßnahmen ergibt sich ein weiterer Finanzhilfebedarf von rund 600.000 Euro. Gleichzeitig wird die Verlängerung des Bewilligungszeitraums bis Ende April 2023 beantragt.
Kontrovers diskutiert wurde im Ratsgremium über die Verlagerung des Gemeindebauhofs zum neuen Feuerwehrgerätehaus. Dies sei aber zwingend notwendig, um den »städtebaulichen Missstand Bauhof« in der Ortsmitte beseitigen zu können, wird im Maßnahmenkatalog der Gemeinde dargestellt. Gemeinderat Klaus Lehmann zeigte sich mit den Plänen »nicht ganz einverstanden«, denn jeder Kilometer zur Arbeit koste auch Geld.
Abgelehnt wurde vom Gemeinderat die nochmalige Förderung einer privaten Sanierungsmaßnahme. Für die Schaffung von weiterem Wohnraum hatte der Eigentümer abermals einen Förderantrag gestellt.
Gemeinderätin Clarissa Lehmann forderte, dass die Gemeinde ihren Gebäudebestand ganzheitlich betrachten und einen Nutzungsplan aufstellen solle. Dabei solle auch analysiert werden, in welchem baulichen Zustand die einzelnen Gebäude sind.