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Oberharmersbach | 21.10.2019

Erfolgsgeschichte über vier Jahrzehnte

DJK Oberharmersbach hat sich zum größten Verein der Gemeinde Oberharmersbach entwickelt

Foto:
Glückwunsch: Bürgermeister Richard Weith (Mitte) überreichte den Vorstandsmitgliedern Jürgen Fritsch und Brigitte Lehmann einen Scheck und »Kohlenhydrate« in Form einer großen »40er Brezel«. Foto: Lehmann-Archiv
von Karl-August Lehmann

Bewegt und bewegend  versteht die DJK Oberharmersbach ihre 40 Jahre dauernde Vereinsgeschichte zu feiern. Als einer der jüngeren Vereine hat sie sich innerhalb weniger Jahre zum zahlenmäßig größten Verein entwickelt.

600 Mitglieder, davon über 200 Kinder und Jugendliche, neun Abteilungen mit einem breiten sportlichen Angebot für Jung und Alt, sportliche Erfolge weit über die Region hinaus – die Bilanz der DJK Oberharmersbach ist eine Erfolgsgeschichte. Und noch immer lebt die DJK von ihrer Dynamik, unter anderem mit einer neuen Indoor-Kletterwand, die neue Mitglieder mobilisieren wird.

»Spiel und Spaß und sonst noch was« war das Thema des Wortgottesdienstes in der Pfarrkirche St. Gallus. Der Auftakt zur Feier des 40. Geburtstages war eine Gemeinschaftsarbeit aller DJK-Abteilungen und auf den Verein abgestimmt. Besinnliches kam ebenso zum Tragen wie die bewegten Einlagen der Kinder oder die musikalische Begleitung der Schola. Pfarrer Erhard Bechthold, Geistlicher Beirat des Diözesanverbandes Freiburg und des DJK-Bundesbeirates, gab den Mitfeiernden seinen Segen.

Im Stubensaal traf man sich zur weltlichen Feier. Vorstandsmitglied Jürgen Fritsch rief noch einmal einige markante Ereignisse der vier Jahrzehnte in Erinnerung. Dazu zählten nicht nur sportliche Erfolge, die die Tischtennisabteilung auch mal Verbandsliga-Luft schnuppern ließ, sondern auch jüngst die Qualifikation mit »Sterne des Sports, die die DJK in das Landesfinale führte.

»Innovation,Teamfähigkeit und Führungskompetenz haben die DJK zu diesem Erfolg geführt«, nannte Fritsch wichtige Voraussetzungen für die stetige Aufwärtsentwicklung der DJK. Vorstandsmitglieder und Übungsleiter hätten den Grundstein für den nachhaltigen Erfolg gelegt. Dazu zählten auch Veränderungsbereitschaft und Innovation einschließlich der sozialen Medien, um neue Mitglieder zu gewinnen.

Bürgermeister Richard Weith gratulierte im Namen der Gemeinde zum Fest. »Die Früchte Ihrer Arbeit sehen sie im organisatorischen und im sportlichen Bereich«, lobte Weith das gemeinsame Erlebnis im Verein. Hier werde bes­te Sozialarbeit geleistet, das gemeinsame Erlebnis erführe jeder wie in einer großen Familie, denn schließlich sei die Begegnung mit den Mitmenschen das integrierende Element, das durch attraktive Angebote verstärkt werde.

Als Geschenk überreichte er einen Geldbetrag und eine Portion »Kohlenhydrate«.

Hansheinrich Beha, Vor­sitzender des DJK Diözesanverbandes Freiburg, lobte die Leistung der DJK für den Freizeitsport. »Sie haben sich mit Ihrer Arbeit für die Gemeinschaft Riesenverdienste erworben, machen Sie weiter so«, spornte er
den Verein an, in dieser gemeinsamen Arbeit in Kirche und Sport nicht nachzulassen.

Für die Oberharmersbacher Vereinsgemeinschaft überreichte deren kommissarischer Vereinssprecher Siegfried Huber einen Scheck über 614 Euro.

 

DJK ehrt ihre Gründungsmitglieder

Feierstunde zum 40. Geburtstag – Nationalsozialisten haben DJK einst verboten

Als am 9. Juni 1979 die DJK Oberharmersbach gegründet wurde, waren 56 Personen anwesend. 20 Mitglieder, die von der ers­ten Stunde dabei waren und noch immer aktiv oder passiv der DJK verbunden sind, durften sich anlässlich der Feierstunde zum 40. Geburtstag eine Ehrung entgegen nehmen.

Die DJK hatte in Oberharmersbach vor Jahrzehnten einen Vorläufer. 1930 war der damalige Oberharmersbacher Pfarrer Ludwig Tröndle die treibende Kraft, allerdings führte die damalige DJK ausschließlich eine Fußballabteilung. Und diese bereicherte nur für kurze Zeit das örtliche Vereinsleben.

Während der Sommerwendfeier 1933 gab es eine private Auseinandersetzung zwischen jungen Rekruten, die eigene Lieder singen wollten, und einem stellvertretenden SA-Scharführer aus der Nachbargemeinde, der den jungen Leuten den Mund verbieten wollte. Des Nachts erteilten die drei Beteiligten dem Parteigenossen eine Abreibung.

Der Vorfall wurde politisiert. Neun junge Männer wurden verhaftet und in Offenburg in einem groß aufgebauschten Prozess zu je drei Wochen Haft verurteilt. Für die Nationalsozialisten war dies ein willkommener Anlass, die örtliche DJK zu verbieten, wie kurz danach im ganzen Deutschen Reich kirchlichen Organisationen und Verbänden strikt untersagt wurde, weiterhin aktiv zu sein.

Derlei Unbill musste die Nachfolge-Organisation der DJK nicht erleben. Obwohl sie 1979 ursprünglich nur zwei Abteilungen im Angebot führte, Tischtennis und Gymnastik, zählte sie nach einem Jahr 225 Mitglieder.

In einer kleinen Feierstunde ehrte die Vorstandschaft die Mitglieder, die seit der ers­ten Stunde sich in die Mitgliederliste eingetragen hatten. Ein Präsent erhielten Renate Baumann, Ulrich Bleier, Hildegard Bohn, Theresia Breig, Robert Bruder, Dominika Hättig, Franz Huber (Mühlenweg), Franz Huber (Holdersbach), Gertrud Huber, Andreas Hug, Rainer Kuber, Christa Lehmann, Erich Lehmann, Horst Lehmann, Josef Lehmann, Peter Lehmann, Werner Lehmann, Otmar Ritter, Manfred Till, Renate Till.

Foto: Lehmann-Archiv

Ehrung: Die noch verbliebenen Gründungsmitglieder mit Vorstandsmitglied Jürgen Fritsch (links) und Brigitte Lehmann (rechts).

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