Vollbesetzte Züge, belegte Parkplätze, Menschentrauben vor den Ständen, ein voll besetztes Festzelt: die Oberharmersbacher Kilwi zog die Besucher in Scharen an. Organisatoren und Veranstalter strahlten mit der Sonne um die Wette.





Fußgänger hatten am ersten Septembersonntag Vorrang vor dem Autoverkehr. Das war auch gut so, denn die Gäste aus nah und fern nutzten den herrlichen Spätsommertag, um unter anderem den traditionellen Jahrmarkt zu besuchen, der seit jeher mit dem größten Volksfest der Gemeinde verbunden ist. Sie kamen auf ihre Kosten, sowohl mit dem Warenangebot wie auch mit dem bunten Unterhaltungsprogramm im Festzelt.
Krämer boten Waren feil
Schon in den frühen Morgenstunden bauten die Marktbeschicker auf den ihnen zugewiesenen Plätzen ihre Stände auf. Wenn auch im Vergleich zu früheren Jahren die eine oder andere Lücke sich aufgetan hat, so war das Angebot der über 80 Händler immer noch vielfältig. Vom Ledergürtel über T-Shirts und Socken, Tischdecken, Bürsten und Messbecher, Spielwaren und Schmuck bis zum Gemüsehobel und anspruchsvollen Küchenmesser reichte die bunte Palette der ausgelegten Waren. Selbst im Zeitalter des Online-Handels scheint der Treff auf dem Markt für viele unentbehrlich zu sein: das Vorführen der Ware, das beratende Gespräch und eben einfach ein Schwätzchen zur Abwechslung.
Kilwi kulinarisch
Wer sein »Kilwi-Krämli« gefunden hatte, nahm anschließend im Festzelt zum Mittagstisch Platz. Über 60 Helferinnen und Helfer bot der gastgebende Sportverein Oberharmersbach (SVO) als Festwirt in drei Schichten auf, um den Andrang zu bewältigen. »Gastro-Jilg« zeichnete für den Mittagstisch mit Jäger-Braten oder Pilz-Ragout verantwortlich, Hähnchen vom Grill und eine herzhafte Curry-Wurst mit Pommes waren ebenfalls begehrt. Wer zur Zeit des stärksten Andrangs im Zelt keinen Platz mehr fand, nutzte eine kurze Rast bei der Feuerwehr oder an den zahlreichen Imbissständen des Marktes, an denen viele Spezialitäten aus Töpfen und Pfannen gereicht wurden. Oder man beließ es bei einer stärkenden Bratwurst.
Zu diesen beliebten Kilwi-Spezialitäten bot die Miliz- und Trachtenkapelle Oberharmersbach die passende Unterhaltung. Seit jeher gilt dieses Frühschoppenkonzert der Musikkapelle am Sonntagmorgen schier unabdingbar zur Oberharmersbacher Kilwi. Heuer dirigierte erstmals Rüdiger Müller ein Kilwi-Konzert.
Kein Durchkommen
Am frühen Nachmittag gab es stellenweise kein Durchkommen mehr. Lange Autoschlangen unterstrichen die Attraktivität der Oberharmersbacher Kilwi, die Freiwillige Feuerwehr hatte mit der Zuweisung der Parkplätze am Ortseingang alle Hände voll zu tun. Sonderzüge schaufelten immer neue Besucher in den Kilwi-Ort. Und selten sah man so viele Fahrräder, mit denen sich viele talaufwärts auf den Weg gemacht hatten. Für die Organisatoren war all dies ein Beleg, wiederum das richtige Programm angeboten zu haben. Die musikalische Unterhaltung übernahm am Nachmittag die Musikkapelle Welschensteinach. Am späten Nachmittag stand dann das Ensemble »Polka satt« auf der Bühne, um den Kilwisonntag allmählich ausklingen zu lassen.
Zum Kilwi-Kehraus am Montag zählt das traditionel-le Handwerkervesper im Zelt. Der Nachmittag gehört mit den Freifahrten den Kindern.