Für den jeweiligen Kilwi-Veranstalter ist die Rocknacht am Freitag so etwas wie ein Stimmungsbarometer für die folgenden Volksfesttage. Der Freitag hat versprochen, was der Samstagabend hielt: Stimmung mit vielerlei musikalischen Akzenten.






Der gastgebende Sportverein Oberharmersbach (SVO) bewies einmal mehr ein glückliches Händchen bei der Auswahl des Unterhaltungsangebotes, wobei man durchaus auf Bewährtes setzen darf. Der »Bla-Bli-Bla-Blasmusik« oblag es, das Zelt am Samstagabend auf »Betriebstemperatur« zu bringen. Die neun Musiker mit ihrem Frontmann Sascha Huber waren dazu bestens aufgelegt und luden die laue Spätsommernacht noch um einige Grad auf. Als sie sich dann nach knapp zwei Stunden mit einem schier nicht enden wollenden »La, la, la« aus dem Beatles-Song »Hey jude« verabschiedeten, war die Stimmung bei den mehr als 1.000 Besuchern im voll besetzten Zelt längst im zweiten Stock auf den Bänken angelangt.
So hatten die »Troglauer«, sechs Burschen aus der Oberpfalz und in Oberharmersbach bestens bekannt, leichtes Spiel, die ausgelassene Fröhlichkeit aufzunehmen. Und sie bedankten sich anerkennend bei der einheimischen Vorband. Doch dann konzentrierten sich die Oberpfälzer auf ihren Stil, mit dem sie das ursprüngliche Image einer »Dorf-Band« rasch ablegten: eine elegante und interessante Mischung aus Volksmusik und Rockmusik.
Wie vielfältig die Interpretationsmöglichkeiten dabei sind, unterstrichen sie gleich zum Auftakt mit Auszügen aus ihrem neuesten Album »Frieden, Freude, Volxsmusik«. Dass zwischendurch auch mal zugeprostet wurde, gehört sich wohl so und die Stimmung blieb in den folgenden Stunden durchgehend auf hohem Niveau.
Rock, Rock und nochmals Rock
Bereits am Freitagabend glich das Zelt einer großen Stehparty. Gleich drei verschiedene Formationen standen auf der Bühne, zur großen Freude der Rockfans, für die der Kilwi-Freitag einfach dazu gehört. Sowohl »Mania«, die ein Heimspiel hatten, wie auch »No Idea« und »Undercover«, haben sich dem Rock verschrieben, jede Formation auf ihre Art. Und dann gab es »was auf die Ohren«.
Sonja Himmelsbach und Raphael Hildebrandt gehörte der Vortritt mit »heavy metal mal anders«. Zwischenzeitlich haben die beiden auch ihr eigenes Repertoire, aus dem sie sich mit »Human life« als Zugabe verabschiedeten.
Die »größte Band Unterentersbachs«, wie sich die sechs Mitglieder von »No Idea« auch nennen, interpretiert das breite Feld an Rock-Genres. Durchaus nicht einfallslos, wie der Name vermuten ließe, klangen immer wieder bekannte Tonfolgen an, aber jeweils im entsprechenden Stil der Bands interpretiert – es fehlte kein guter Rock-Song bei diesem Live-Auftritt.
Fast im fliegenden Wechsel überließen sie dann »Undercover« die Bühne, die dem Publikum nochmal richtig einheizten. Die Fünferformation »Undercover« präsentierte eine bunte Palette Rockgeschichte aus fünf Jahrzehnten. Seit ihrer Gründung im Jahre 2001 steht die »kleinste größte Band der Ortenau« zu ihrem breit gefächerten Hardrock- und Metalprogramm. Egal, bei welcher Band sie eine Anleihe aufnehmen: Ihre Interpretation lebt von der Routine und Erfahrung der Musiker, die mit ihrem Können die besondere Note der Band ausmachen.