Zur Gemeinderatssitzung im Doppelpack war am Montag in Oberharmersbach geladen. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt der letzten Sitzung des
alten Gemeinderats: Ehrungen und Verabschiedungen.
Drei langjährige Gemeinderäte konnten für ihr Engagement geehrt werden. Bürgermeister Richard Weith verband die Anerkennung des Gemeindetags Baden-Württemberg mit persönlichen Worten.
Den Anfang machte Anna Rombach. Sie ist seit zehn Jahren Gemeinderätin und habe sich in dieser Zeit als »Macherin« gezeigt, die stets an praktikablen Lösungen interessiert ist. »Sie bringen ein hohes Maß an Erfahrung im Umgang mit den Menschen in Oberharmersbach in die Gremienarbeit ein. Sie wissen, was diese bewegt und wo der Schuh drückt«, weiß Weith die Talente von Anna Rombach zu schätzen.
Bereits seit 30 Jahren gehört Anja Jilg dem Gemeinderat an. »Eine ganze Generation lang haben Sie die Geschicke der Gemeinde mitbestimmt, Weichen gestellt und sich in unzähligen Diskussionen eingebracht. Das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler war Ihnen dabei immer sicher«, würdigte Weith ihr langjähriges Engagement. Anja Jilg ist in zahlreichen Vereinen und Organisationen aktiv. Sie war von 2004 bis 2014 1. Bürgermeister-Stellvertreterin.
Ebenfalls 30 Jahre im Gemeinderat ist Klaus Lehmann. »Man kennt Dich als Mann der klaren Worte, als jemanden, der auch nicht davor zurückschreckt, Unbequemes zu äußern, nur um es jemanden recht zu machen«, so Weith. Sein Sachverstand sei bei allen technischen Angelegenheiten nahezu unersetzlich. Lehmann hatte bei der Kommunalwahl die meisten Stimmen bekommen. »Viele Bürgerinnen und Bürger suchen das Gespräch mit Dir, artikulieren Dir gegenüber Ihre Fragen und Anregungen, gerade weil Sie sich mit Dir im Gemeinderat gut vertreten wissen.«
Worte der Anerkennung
Aus dem Gemeinderat schieden vier Mitglieder aus: Alfons Schwarz, Roland Buttgereit, Hubert Müller (Gartenweg) und Jürgen Jogerst.
»Sie haben das Geschehen in der Gemeinde über Jahre, teilweise sogar über Jahrzehnte, mitgeprägt«, würdigte Bürgermeister Richard Weith die Bereitschaft, Entscheidungen getroffen, sich der Diskussion gestellt, für die eigenen Überzeugungen eingestanden zu haben, auch wenn sie dafür vielleicht manchmal kritisiert worden waren.
In seinen persönlichen Abschiedsworten nahm Bürgermeister Weith Bezug auf die Zeit seit seinem Amtsantritt am 1. Januar letzten Jahres.
Roland Buttgereit, Mitglied im Gemeinderat vom 1. Juni 2014 bis 26. Mai 2019, hatte er als konstruktiv kritischen, die Sachverhalte hinterfragenden Mandatsträger kennengelernt. »Sie sind keiner politischen Diskussion aus dem Weg gegangen«, erinnert er sich zurück. Besonders am Herzen gelegen war Buttgereit das Ziel, die Kinderbetreuung beitragsfrei zu stellen.
Jürgen Jogerst war seit 1994 Mitglied des Gemeinderats und erhielt in vier aufeinander folgenden Kommunalwahlen das Vertrauen der Wähler. Auf eigenen Wunsch kandidierte er diesmal nicht mehr. »Mit Dir verlässt ein erfahrener, im persönlichen Umgang sehr angenehmer Gemeinderat die kommunalpolitische Bühne«, bedauerte Weith.
Mit Hubert Müller (Gartenweg) verlässt ein weiteres Urgestein – oder in den Worten des Bürgermeisters profunder Kenner der örtlichen Kommunalpolitik – den Gemeinderat. »Ihre Mitarbeit im Gremium war von hoher Aktivität gekennzeichnet«, fasste Weith zusammen. »Sie haben bei aller Diskussion und Meinungsbildung nicht nur Kritik, sondern – wenn es angebracht war – auch Lob geäußert und immer versucht, dem vermeintlich Negativen auch positive Aspekte abzugewinnen.«
Auch Alfons Schwarz kann auf jahrzehntelanges kommunalpolitisches Engagement zurückblicken. »Die Förderung und Unterstützung der Vereinswelt lagen Ihnen besonders am Herzen und immer hatten Sie einen prüfenden Blick auf die Infrastruktur der Gemeinde«, stellte Weith heraus.
Als Zeichen der Anerkennung überreichte Bürgermeister Weith den ausscheidenden Gemeinderäten ein Weinpräsent sowie als Erinnerung das in Bleiverglasung ausgeführte Gemeindewappen.