Deutlich mehr Zuschauer als bei den Haushaltsberatungen am Montag verfolgten am Dienstag den zweiten Teil der Gemeinderatssitzung, wo über die Mittagsverpflegung in Schule und Kindergarten und die Außenanlagen des neuen Feuerwehrhauses diskutiert wurde. Die Verwaltung hatte sich zu diesem Procedere entschieden, um genügend Zeit für alle Punkte zu haben.
Nachdem der Partyservice Braun zum Jahresende die Belieferung von Schule und Kindergarten wegen sinkender Essenzahlen eingestellt hatte, wurde mit dem Partyservice Spitzmüller aus Nordrach rechtzeitig ein neuer Caterer gefunden. Nun ging es darum, den Rahmenvertrag zu verabschieden. In der abgesegneten Vereinbarung wird der Lieferant verpflichtet, an allen Öffnungstagen ein kindgerechtes, gesundheitsförderliches warmes Mittagessen herzustellen. Wichtig dabei: Das Essen muss frisch und selbst zubereitet sein und das saisonale Warenangebot berücksichtigen. Fettarm soll es gemacht und Zucker nur in Maßen eingesetzt werden. Wie in einer gesundheitsbewussten Familie selbstgekocht eben. Die Herausforderung scheint zu gelingen, wird das Essen, wie man erfahren konnte, allgemein gelobt.
Dem Gremium lagen am Dienstag verschiedene Vorschläge zur Preisgestaltung der unterschiedlichen Menüs vor. Nach eingehender Beratung beschloss der Gemeinderat mehrheitlich, den Kindern die beiden Hauptmenüs für je 3 Euro anzubieten, Spätzle oder Nudeln mit Soße und Salat für 3,20 Euro abzugeben. Spätzle mit Soße ohne Salat, eine Suppe oder ein Fleischkäsweck sind für 2,70 Euro zu haben. Ein Schnitzelweck schlägt mit 3 Euro zu Buche. Mit diesen Preisen bestätigt die Gemeinde den Willen, in den Kinderbetreuungseinrichtungen eine vollwertige Ernährung zu ermöglichen und zu fördern. Sie setzt einen Anreiz, gesund zu essen. Schließlich – und das ist bemerkenswert – subventioniert die Gemeinde mit dem Beschluss die vollwertigen Hauptmenüs mit 1,50 Euro pro Essen. Bei den übrigen zwar beliebten, aber zugleich weitaus weniger ausgewogenen Gerichten und Snacks gibt die Gemeinde den Einkaufspreis 1:1 ohne Aufschlag an die Esser weiter.
Ebenfalls beschlossen wurde, dass Erwachsene, die in Mensa oder Kindergarten essen, künftig den vollen Preis bezahlen (4,50 Euro für ein Hauptmenü, Rest siehe oben). Ausgenommen ist die Erzieherin, die die Kinder während des Essens beaufsichtigt und begleitet. Für sie bleibt das Essen weiterhin frei.
Dem Beschluss voran ging eine ausführliche Diskussion. Die Vorschläge reichten von »Essen komplett kostenlos anbieten als soziale Lösung« (Buttgereit, Bürgerliste) bis hin zu einem gleichmäßigen Zuschuss für alle Kinderbetreuungseinrichtungen (Kasper, Freie Wähler), was in der Vergangenheit nicht der Fall war. Hubert Müller (CDU) erinnerte daran, dass es ein Anliegen der Gemeinde sei, den Kindern, wo zuhause mittags nicht gekocht wird, ein warmes Essen zu ermöglichen.
Als Eckpunkt: Im Jahr 2018 wurden im Kinderhaus Sonnenblume 1.671 Menüs an Kinder und 287 Menüs an Erwachsene ausgegeben.
Außenanlage ohne Stützmauer
Der Gemeinderat vergab die Arbeiten zum Erstellen der Außenanlagen rund um das neue Feuerwehrhaus an das Baugeschäft Klaus Pfundstein (Oberharmersbach) zu einem Angebotspreis von 226.305,54 Euro. Nicht enthalten sind die eventuell anfallenden Entsorgungskosten von belastetem Aushubmaterial. Das Angebot bezieht sich auf eine Variante ohne Stützwände entlang des Hanggeländes. Diese waren in der ursprünglichen Planung vorgesehen gewesen, um eine größtmögliche Ausnutzung der Grundstücksfläche zu ermöglichen. Auch mit einer Böschung sei genug Platz für alles vorhanden, was man unterbringen will, führten Planer Jürgen Armbruster und Bürgermeister Richard Weith aus. Zusätzlich würde der bestehende Fußweg in seiner jetzigen Form erhalten und der Abstand zum Ottenbach vergrößert. Weith sprach von einer »Kostenreduzierung ohne Einschränkung der Funktionalität«. Ein Argument, dem sich niemand entziehen konnte. Der Auftrag zum Herstellen der Außenanlage und ein Vorratsbeschluss zum Entsorgen des Aushubmaterials wurde deshalb einstimmig erteilt.
Vertragsangelegenheiten
Um einen weiteren Vertrag ging es eingangs der Sitzung. Die Verwaltung schlug dem Gemeinderat vor, dem Abschluss eines Honorarvertrags mit der Fa. Schmidt und Häuser GmbH zuzustimmen. Das Unternehmen unterstützt die Gemeinde seit 2014 bei Arbeiten im Rahmen der Prüfung der Kommunalabgaben-Beitragspflicht in den Bereichen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Insbesondere mit dem Anfertigen sogenannter Abgrenzungskarten, im Bereich der rechtlichen Grundlagen bei der Beitragserhebung und beim Ermitteln der zu veranlagenden Flächen. Die mündliche Vereinbarung wurde nun in Schriftform gegossen. Der Honorarstundensatz beträgt weiterhin 75 Euro (netto), als Fahrtkostenersatz werden wie zuvor 70 Cent (netto) je Kilometer abgerechnet. Abgerechnet wird nach dem tatsächlich geleistetem Zeitaufwand. Für die Gemeinde entstehen keine Verpflichtungen, wenn die Leistungen des Büros nicht in Anspruch genommen werden.