Einen Monat vor seinem 87. Geburtstag starb am Dienstagmittag überraschend Wilhelm Hug vom Harkhof in Oberharmersbach.
Wilhelm Hug sah man seine 86 Jahre kaum an. Die Arbeit und ein geregelter Tagesablauf schienen ihn rüstig zu halten. Seine große Leidenschaft galt dem Wald und der Landwirtschaft und damit verbunden die tägliche Arbeit im Stall, wo »Alt-Harkbur« Wilhelm bis zuletzt immer noch anzutreffen war. Umso überraschender kam die Nachricht von seinem Tod, der ihn nach dem Mittagstisch ereilte. Mit seiner Frau Elisabeth, seinen sechs Kindern, den 16 Enkeln und sechs Urenkeln trauert Oberharmersbach um einen geschätzten und beliebten Mitbürger.
Wilhelm Hug, Jahrgang 1932, wuchs auf dem Harkhof als zweitältestes von vier Kindern der Eheleute Franziska und Wilhelm Hug auf. 1958 heiratete er Elisabeth Huber von der Gromet in Zuwald, mit der er sechs Kinder großzog. Im vergangenen Jahr durfte er mit seiner Frau Elisabeth bei guter Gesundheit das Fest der Diamantenen Hochzeit feiern.
Auf dem am Westweg gelegenen Harkhof, den Wilhem Hug 1958 von seinen Eltern übernommen hatte, fanden hier vorbei kommende Wanderer immer wieder herzliche Gastfreundschaft bei einem Glas Wasser, Milch oder Most. Hin und wieder boten Wilhelm und Elisabeth Hug ihren Gästen auch mal eine Übernachtungsmöglichkeit im Heu, in einem Sessel in der guten Stube oder später auch im Matratzenlager.
Es sprach sich schnell herum, dass Wanderer hier an der Gemarkungsgrenze zu Oberwolfach bestens aufgehoben waren. Trotz der harten Arbeit, die der Harkhof in dem durch Steillagen geprägten Gelände mit sich brachte, war Wilhelm und seiner Frau Elisabeth die Gastfreundschaft wichtig. Sie kümmerten sich stets freundlich um ihre Gäste, die sich mit dem erweiterten Angebot auf dem Harkhof an Speisen und Getränken schnell anfreundeten. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich aus bescheidenen Anfängen zu Beginn der 1970er Jahre eine gut eingeführte Vesperstube. Die Übernachtungsmöglichkeiten wurden 1980 mit Zimmern ausgebaut. 1993 übernahm der älteste Sohn Erwin mit seiner Frau Marianne den Hof. Im Sinne ihrer Eltern bauten die Nachfolger 2001 den Gastraum um.
In den letzten Jahren durften Wilhelm Hug und seine Frau Elisabeth durchaus zufrieden auf ihr Lebenswerk zurückschauen, für das sie gemeinsam vor Jahrzehnten die Grundlagen geschaffen haben, um es in der nächsten Generation erfolgreich weiterzuführen.
Das Gebet für den Verstorbenen wird am Montag, 11. Februar, in der Pfarrkirche St. Gallus gebetet, wo auch am Dienstag, 12. Februar die Verabschiedung und die Beerdigung gehalten werden. Allen Angehörigen gilt die herzliche Anteilnahme.