Mit großer Bestürzung und Trauer wurde die Nachricht vom Tode des geschätzten Mitbürgers Franz Herrmann aufgenommen. Der Verstorbene wird am Montag, 7. Januar 2019 nach der um 15 Uhr beginnenden Trauerfeier in der Pfarrkirche St. Gallus auf dem Oberharmersbacher Friedhof beigesetzt.
Andreas Herrmann und Justine, geb. Schöpf, zogen insgesamt sieben Kinder groß, zu denen Franz Herrmann zählte. Er wurde am 14. November 1932 in Oberharmersbach geboren. Nach der Volksschule begann er ganz in der Nähe seines Elternhauses mit seiner Lehre im Friseurgeschäft Otto Pfundstein. Beruflich zog es ihn nach der Ausbildung an verschiedene Orte, unter anderem nach Friedrichshafen am Bodensee, Oberkirch und Ottenhöfen. Die Meisterschule für das Friseurhandwerk absolvierte er erfolgreich in Hamburg. Während seines beruflichen Aufenthaltes in Ottenhöfen lernte er seine Frau Lotte Huber kennen. Am 30. April 1959 heirateten Franz und Lotte in Oberharmersbach. Zwei Kinder, Markus und Joachim, wuchsen in der Familie Herrmann auf und beide sind beruflich in die Fußstapfen ihres Vaters getreten. Die beiden Friseurmeister führen erfolgreich ihre Geschäfte in Zell a. H. und Ravensburg.
Zeitlebens drehte sich bei Franz und Lotte alles um Frisuren. Ihr gemeinsames Geschäft in Oberharmersbach befand sich anfangs in den Räumen von »’s Postfritze«, wo zuvor Pauline Lehmann neben ihrem Lebensmittel- und Textilgeschäft auch die Friseurtätigkeit ausübte. Nachdem Franz Herrmann das ehemalige Volksbankgebäude erworben hatte, zog der Meisterbetrieb hierher um. Nahezu 30 Jahre kümmerte er sich hier um seine Kundschaft.
Ein schwerer Schicksalsschlag traf Franz Herrmann und seine beiden Söhne Markus und Joachim. In der Schreckensnacht vom 28. auf den 29. August 1993, als durch einen schrecklichen Verkehrsunfall in der Ortsmitte nach einem Jahrgangstreffen drei Menschen getötet wurden, verlor Franz Herrmann auch seine Frau Lotte.
Franz Herrmann übte seinen Beruf bis 2001 aus, dann übergab er sein Geschäft an seine langjährige Mitarbeiterin Magdalene Spitzmüller, die bei ihm auch ihre Lehrzeit absolviert hatte. Und anschließend sah man den »Herrmann Franz« immer mal wieder im Geschäft, wo er das eine oder andere Mal aushalf.
In seiner karg bemessenen Freizeit lebte Franz Herrmann über fünf Jahrzehnte für die Blasmusik. 1952 hatte er seinen ersten Auftritt als Klarinettist. Während seines beruflichen Aufenthaltes in Ottenhöfen spielte er von 1954 bis 1959 dort in der Kapelle, um nach seiner dauerhaften Rückkehr nach Oberharmersbach wieder die Reihen der Miliz- und Trachtenkapelle zu verstärken. Auf den Franz war Verlass, bei den Proben und Auftritten, aber auch bei der Organisation von Festen und Konzerten. Nicht minder groß war sein Engagement in der Vorstandschaft des Vereins. Von 1969 bis 1992 versah er gewissenhaft das Amt des Kassiers und gehörte bis zu seiner Verabschiedung 2008 für 12 Jahre dem Förderverein an. Für sein über fünf Jahrzehnte dauerndes musikalisches Engagement ehrte ihn die Miliz- und Trachtenkapelle bereits 1999 mit der Ehrenmitgliedschaft des Vereins. Neben zahlreichen Ehrungen wurde ihm im Jahre 2002 vom Bund Deutscher Blasmusikverbände (BDB) die Große Goldene Ehrennadel verliehen.
Für die Miliz- und Trachtenkapelle ist es eine ehrenvolle Pflicht, die Trauerfeier ihres langjährigen und verdienten Musikerkameraden Franz Herrmann musikalisch zu umrahmen und ihn auf seinem letzten Gang zu begleiten.





