Seit 25 Jahren herrscht am ersten Adventssonntag rund um das Rathaus eine weihnachtliche und beschauliche Stimmung. Dieses Jahr muss der »Märchenhafte Weihnachtsmarkt« zur Reichstalhalle umziehen, weil das Rathaus saniert wird und somit der Platz fehlt.
1994 organisierte die Gemeinde Oberharmersbach mit der örtlichen Vereinsgemeinschaft erstmals den »Bäuerlichen Weihnachtsmarkt«. Eher verhalten und skeptisch fiel anfangs die Resonanz aus. Mit seinem Vorschlag wollte der damalige Bürgermeister Otmar Ritter in erster Linie nicht den Kommerz, sondern einen sozialen Zweck verfolgen. Daher sollten ursprünglich nur die örtlichen Vereine den Markt bestücken und einen Teilerlös spenden.
Geheimtipp am ersten Adventswochenende
Das ansprechende Rahmenprogramm für die ganze Familie – interessante und vielseitige Ausstellungen, musikalische Auftritte von Gesangsgruppen und Instrumentalisten sowie vorweihnachtliche Verzehrangebote– führte den neuen Markt bestens ein und der Auftritt des Nikolaus mit seinen Gaben führte jedes Jahr am Nachmittag zu einem stürmischen Andrang.
Zwischenzeitlich hat der Markt ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel, aber nichts von seiner Attraktivität verloren. Der kleine, aber feine Markt mauserte sich zu einem Geheimtipp für einen gemütlichen Treff, um die Adventsstimmung intensiv zu genießen. Vor drei Jahren mutierte der »Bäuerliche« in einen »Märchenhaften Weihnachtsmarkt«. Auch private Anbieter sind zwischenzeitlich zugelassen. Für sie wird ebenfalls keine Standgebühr erhoben, aber alle verfolgen noch immer dasselbe Ziel: ein Teil des Erlöses wird für einen sozialen Zweck gespendet. Dieses Jahr geht die Spende an das »Caritas Seniorenzentrum St. Gallus« in Zell a. H.
Dieses Jahr an der Reichstalhalle
Eine aktuelle Änderung gibt es: der Markt ist heuer um und in die Reichstalhalle verlegt, weil die Sanierung des Rathauses keine andere Alternative zulässt. Optimisten gehen davon aus – und ihre Hoffnung ist nicht ganz unbegründet – dass man sich im kommenden Jahr wieder in vertrauter Umgebung trifft.
Adventsdorf öffnet
Bereits am Samstag, 1. Dezember, wird um 17 Uhr in der Ortsmitte das »Hademar-Adventsdorf« eröffnet. Es ist wie ein Adventskalender gestaltet; jeden Tag kommt etwas Neues hinzu. Das Dorf ist bis zum 6. Januar 2019 (Dreikönig) zu besichtigen. Am Eröffnungssamstag bewirtet der Katholische Kirchenchor Oberharmersbach die Besucher im „Cafè König“. Dort spielt nach der Eröffnung des Adventsdorfes, die mit einem kleinen Feuerwerk abgeschlossen wird, und dem um 18 Uhr beginnenden Weihnachtsliedersingen um 19 Uhr die »Stubenmusik«.
Auch am Sonntag ist die Einkehr im Café König möglich. Das Marktgeschehen beginnt um 10.30 Uhr. Bürgermeister Richard Weith und der Chor der Brandenkopfschule eröffnen den »Märchenhaften Weihnachtsmarkt« um 11.30 Uhr. Neben den bereits bekannten und geschätzten Angeboten – Weihnachtspostamt, Stockbrot grillen, Erzähltheater und Ständen mit herzhaften Speisen und Leckereien – ist das Pony-Reiten dieses Jahr neu im Angebot.
Nach der musikalischen Einstimmung am Nachmittag mit einer Abteilung der Miliz- und Trachtenkapelle hat um 14 Uhr traditionell der Nikolaus mit der Bescherung der Kinder seinen Auftritt.
Die Kindergartenkinder laden ebenso zur ihrer Vorführung ein wie das »Kinder MusicComedyTheater« mit Tobias Gnacke, der zu einer musikalischen Weltreise einlädt und gegen 16.15 Uhr beenden »Luisa und Maxi« das offizielle Programm. Damit beginnt für viele Marktbesucher die »Nachglühphase«.